Beim Durchsehen der Rezepte in diesem Forum ist mir aufgefallen, dass viele Schreiber zwar Curry benutzen, aber scheinbar immer auf die gekaufte Gewürzmischung zurück greifen. Bei einem längeren Aufenthalt im indischen Madras vor einigen Jahren habe ich von Einheimischen gelernt, wie schnell und einfach ein Curry herzustellen ist. Seit dem mische ich es selbst, was den Vorteil hat, dass ich nicht auf ein Curry angewiesen bin, sondern mir individuell meine Geschmacksrichtung, passend zu dem Gericht, herstelle.
Ich benutze schon seit langem eine Gewürzwaage, daher meine Angaben in Gramm. Wer keine Waage hat, die so fein wiegt, muss eben die Verhältnisse zwischen den Zutaten einhalten. Meine Liste reicht für 25 Gramm Curry-Mischung, damit sollte man zwei, drei Wochen auskommen. Macht lieber weniger, aber dafür öfter, damit die Gewürze frisch sind. Wichtig ist: luftdicht verschlossen und dunkel lagern.
Meine Zusammenstellung ist ein Grundrezept. Wer es lieber schärfer mag, nimmt mehr Chili oder ersetzt den Paprika durch Cayenne-Pfeffer. Wer ein mildes Curry möchte, lässt vielleicht die Chili ganz weg und nimmt nur Paprika. In manchen Gegenden Indiens mischt man auch Anis- oder Fenchelsamen dazu.
Experimentiert ein wenig, aber schreibt euch auf, was ihr mischt, damit es wiederholbar ist. Viel Spaß!
Die Zutaten:
Curry Gewürzmischung
3,0 g gemahlene Bockshornkleesamen
1,5 g Samen aus grünem Kardamon (aus der Kapsel lösen)
0,2 g Gewürznelke (2 Stück)
6,0 g Kreuzkümmel (Cumin)
3,0 g Koriander
5,0 g Curcuma
0,3 g gemahlener Ingwer
0,6 g Pfefferkörner
2,0 g getrocknete Chili
0,3 g Vanillepulver
0,5 g Zimt
1,1 g Paprika edelsüss
1,0 g Paprika rosenscharf
0,2 g getrocknetes Zitronengras
0,3 g geriebene Muskatnuss
Die Zutaten nacheinander in einen Mörser geben und fein zermahlen. Es sollte eine homogene Farbe und Konsistenz haben, wenn es fertig ist. Je feiner und gleichmässiger die Gewürze gemischt sind, desto besser ist das Endergebnis.
Als Tipp zum Schluss: Bei den meisten Gerichten wird das Curry kurz vor dem Servieren untergemischt, um die feinen Aromen nicht durch das Kochen zu verändern. Aber auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ansonsten mische ich mir mein Curry für jedes Gericht frisch, nehme z.B. keinen Bockshornklee und weniger Curcuma.
Daumen hoch für das Rezept, das fertige Currypulver ist wirklich nicht der Hit.