Light-Produkte: Wie gesund sind sie wirklich?

Light-Produkte: Wie gesund sind sie wirklich?

Mit Light-Produkten leichter gesund essen? Die Supermarktregale bieten in allen Bereichen der Ernährung eine riesige Auswahl. Verschiedene Geschmacksrichtungen, unterschiedliche Marken und auch fast alles einmal in der normalen und einmal in der Light-Version. Die Werbung suggeriert, dass Menschen, die leichte Sachen essen, auch selbst leicht sind. Doch was macht ein solches Light-Produkt aus?

Angaben auf Lebensmitteln

Seit 2007 müssen Hersteller genaue Vorgaben einhalten, wenn sie Begriffe wie "kalorienreduziert", "fettarm" oder "proteinreich" auf die Verpackung schreiben möchten. Light dagegen darf noch immer fast ohne Einschränkung genutzt werden. Ein Joghurt gilt als leicht, wenn er aus fettarmer Milch hergestellt, dann aber mit viel Zucker gesüßt wurde. Ebenso gilt es als leicht, wenn der Sahnejoghurt mit Süßstoffen gesüßt ist. Ob tatsächlich weniger Kalorien in der Portion enthalten sind, muss der Verbraucher selbst herausfinden. Eine Fettfalle stellen oft Käseprodukte dar. Entscheidend für die Bezeichnung als Light-Käse ist eigentlich der Fettgehalt i. Tr., also in der Trockenmasse. Gerne wird aber hier der absolute Fettgehalt groß beworben, da dieser deutlich geringer ausfällt. Der Unterschied zwischen Light und Normal ist daher auf den zweiten Blick nur minimal.

Süßstoff oder Zucker

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe sind aufgrund des geringen Kaloriengehalts sehr beliebt. Kalorienarme Getränke können zum Beispiel mit der gleichen Süße genossen werden wie zuckerhaltige Limonaden. Doch die Stoffe sind auch umstritten. Die Süßstoffe sollen eine Insulinausschüttung verursachen, infolge dessen der Körper dringend nach Energie verlangt. Durch diesen Heißhunger würden aber mehr Kalorien aufgenommen als durch die Süßstoffe eingespart. Diese Befürchtung konnte in einer Metastudie jedoch widerlegt werden. Ob Süßstoffe allerdings einen Diabetes auslösen können, konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden. Bisher sieht es jedoch danach aus, als wären Light-Limonaden tatsächlich ein guter Kompromiss für Menschen, die Kalorien sparen aber Limonaden genießen möchten. In anderen Lebensmitteln kann der Kaloriengehalt durch Süßstoffe ebenfalls deutlich gesenkt werden, solange Zucker die einzige Energiequelle ist. Bei einer Kombination aus Kohlehydraten, Fetten und Proteinen bewirkt die Rezeptänderung nach dem Austausch des Zuckers oft nur, dass die Kalorien eben nicht mehr aus Kohlehydraten, sondern aus Fetten oder Proteinen bestehen.

Psychologischer Effekt von Light-Produkten

Wer kennt nicht die Witze über Dicke, die sich über 25 % weniger Kalorien im Aufschnitt so freuen, dass sie davon doppelt so viel auf ihr Brot legen. Doch so weit hergeholt ist dieser Witz gar nicht. Wer ein normales Produkt gegen eine Light-Version austauscht, sobald die Diät beginnt, riskiert tatsächlich, dass er in Ungedanken mehr von dem Light-Produkt verspeist. Die meisten Light-Produkte verfügen über genaue Nährwertangaben. Diese solltest Du auch beherzigen, wenn der Austausch sinnvoll sein soll.

Was lernen wir daraus?

Light ist nicht gleich light. Es gibt zahlreiche Rezeptänderungen, die aus einem normalen Produkt ein leichtes machen. Welche Produkte für Dich und Deine Ernährung sinnvoll sind, musst Du mit einem genauen Blick auf die Nährwertangaben herausfinden. Es wird Deine Waage nicht beeindrucken, wenn Du die Fettkalorien gegen Zuckerkalorien oder umgekehrt tauschst. Außerdem stellt sich die Frage, ob die Ernährung überhaupt so gesund ist, wenn industriell hergestellte Produkte den Speisezettel dominieren. Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, stößt nämlich nur selten auf die Möglichkeit, auf ein Light-Produkt auszuweichen. Und wenn doch, ist oft der Geschmack das wirklich entscheidende Kriterium.

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16 Kommentare

Meiner Meinung nach, machen Light Produkte längerfristig eher dick als schlank !
Gerade Lebensmittel die mit Zuckeraustauschstoffen gesüßt wurden sind fatale Mogelpackungen.
Dem Körper wird vorgegaukelt "jetzt kommt Zucker" ,Insulin wird ausgeschüttet, der umzuwandelnde Zucker fehlt aber , die Folge : der Blutzuckerspiegel fällt drastisch ab,was eine Heißhungerattacke mehr oder weniger garantiert !
Echter Zucker ist nicht prinzipiell schlecht oder schädlich.
Ebenso (hochwertige ) Fette und Öle braucht der Mensch.
Alles in Allem denke ich : die Menge macht das Gift !
Nachtrag:
Bernhard, ich habe die Textpassage, in der von einer Studie berichtet wird die dies widerlegt, nicht etwa überlesen . Nur, ich stehe Studien dieser Art generell sehr skeptisch gegenüber, weil sich mir stets die Frage aufdrängt : Wem sollen sie letztendlich dienen - der Industrie oder dem Verbraucher ?
@jb70: Hier wurde von einer Meta Studie gesprochen. Meta-Studien kombinieren eine Vielzahl von Studien zu einem Thema zu einer Art Gesamt-Zusammenschau. Mit anderen Worten, die Resultate von bereits gemachten Studien werden verglichen und als Kollektiv ausgewertet, somit wird Einseitigkeit vermieden und es gibt ein Gesamturteil.

Trotzdem fände ich es schön, wenn hier darauf geachtet würde, dass Studien, die im Text erwähnt werden, auch richtig zitiert und verlinkt wären, damit man sich selbst ein Bild über die Hintergründe machen könnte. "Wissenschaftler haben herausgefunden" oder "eine Studie hat gezeigt, dass" ist nicht immer sonderlich seriös.

Davon abgesehen ist das wohl wirklich so, dass die Befürchtung widerlegt wurde, der Körper könne durch vermehrte Insulinausschüttung nach Zuckerersatzstoffen Hungergefühle haben und dadurch würde man mehr essen. Es wird zwar immer wieder daran erinnert, dass manche Zuckeraustauschstoffe in der Schweinemast eingesetzt werden, deren Einsatz führt aber einfach dazu, dass das Futter dann süß schmeckt und deshalb wird von den Schweinen mehr vom ursprünglich geschmackloseren Futter gefressen und deshalb legen sie zu. So wie man von süßen Getränken eben auch mehr trinkt als vom "geschmacklosen" Wasser, womit sich der Kreis wieder schließt.

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