Rasen mähen und pflegen - so gehts richtig

Rasen mähen und pflegen - so gehts richtig
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Die besten Tipps für einen gesunden Rasen

Der eigene Garten. Ein Ort, um sich zu entspannen, eigenes Gemüse und Obst anzubauen und im Sommer auf dem Rasen zu faulenzen. Oder eine Grillparty zu feiern, einen Pool zu bauen, oder, oder, oder… Der Garten als ein Stück Lebensqualität. Was in ländlichen Gegenden eine Selbstverständlichkeit ist, stellt im dicht besiedelten Stadtgebiet die seltene Ausnahme dar. Wer das Privileg eines eigenen Gartens hat, möchte es in seiner kleinen Oase möglichst schön haben. Was in den Beeten wächst, ist Geschmackssache. Ebenfalls, ob es überhaupt Beete gibt. Da sich aber die wenigsten für einen chinesischen Steingarten entscheiden, nimmt zumeist eine Rasenfläche den Löwenanteil des Gartens ein. Und der will gut gepflegt sein. Ansonsten zeigt er schnell kahle oder braune Flecken, anstelle eines satten Grüns und dichtem Wuchs.

Die folgenden Tipps sollen bei der Auswahl des geeigneten Saatguts und der richtigen Rasenpflege helfen. Wer sich für Wildwuchs und ungeschnittenen Rasen entscheidet, unterstützt mit Sicherheit die ökologische Vielfalt seines Gartens. Als Liege- oder Spielwiese ist ein solch wilder Rasen aber kaum zu nutzen.

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Der Mythos vom "Englischen Rasen"

Wenn im Garten-oder Baumarkt eine Rasensaat mit dem Namen "Englischer Rasen" angeboten wird, ist das ganz klar eine Irreführung des Kunden. Englischen Rasen kann man nicht kaufen. Dass der Name mittlerweile als Inbegriff des schönen und gepflegten Rasens gilt, hat den einfachen Grund, dass die Engländer seit jeher eine Vorreiterrolle bei der Kultivierung des Grüns innehaben. Sie sind die ungekrönten Könige der Rasenpflege. Zudem sind die klimatischen Bedingungen in England optimal, um einen Top-Rasen zu züchten.

Wer in der Situation ist, einen Rasen ganz neu anzulegen, sollte die Finger von Billig-Saatmischungen lassen. Sie enthalten in der Regel einen hohen Anteil an Samen von Futtergras für Weidetiere. Das wächst zwar schnell, verdrängt aber genauso schnell die langsamer wachsenden Rasengräser. Als Ergebnis weist der Rasen am Ende des Sommers große Löcher auf, in denen sich Löwenzahn und Klee ansiedeln können.

Da für Saatguthersteller keine gesetzlichen Vorgaben für die Namensgebung ihres Produkts existieren, sind Begriffe wie "trittfest", "pflegeleicht" oder "strapazierfähig" nichtssagend. Es ist besser, wenn man sich auf die Bezeichnung RSM (Regelsaatgutmischung) auf der Packung verlässt. Sie stellt den einzigen Qualitätsstandard für Rasensaat dar. So ist beispielsweise RMS 2.3 die Kennzeichnung für "Gebrauchsrasen Spielrasen".

Die wichtigste Pflege: Das Rasenmähen

Um einen gepflegten und gesunden Rasen zu erhalten, ist regelmäßiges (und vor allem richtiges) Rasenmähen unerlässlich. Hier sind die goldenen Mäh-Regeln:

Scharfe Messer, hohe Drehzahl

In deutschen Gärten kommen vorwiegend sogenannte Sichelmäher zum Einsatz. Sie schlagen mit waagerecht rotierenden Messern das Gras ab. Je schärfer die Messer, desto sauberer der Schnitt. Im Winter sollte man die Mäh-Pause nutzen, um die Messer in einer Fachwerkstatt schleifen zu lassen. Eine hohe Drehzahl des Rasenmäher-Motors trägt viel zu einem sauberen Schnitt bei.

Einmal wöchentlich mähen

Hierbei handelt es sich um einen Richtwert. Während der starken Wachstumsphase des Grases im Mai und Juni kann es durchaus Sinn machen, öfter zu mähen. Die Mäh-Häufigkeit richtet sich auch nach der Rasensorte. Während Qualitätsrasen durchschnittlich 2,5 Zentimeter pro Woche wächst, können Billigsorten, wie beispielsweise "Berliner Tiergarten", etwa 3,5 Zentimeter wöchentlich zulegen.

Nicht auf ungemähte Stellen treten

Beim Rasenmähen sollte man sich nur auf der bereits gemähten Fläche bewegen. Niedergetretenes Gras richtet sich nur langsam wieder auf und der Schnitt wird ungleichmäßig.

Die optimale Schnitthöhe

Die optimale Schnitthöhe eines Gebrauchsrasens beträgt vier Zentimeter. Abweichungen von einem halben Zentimeter nach oben oder unten stellen kein Problem dar. Auf vielen Rasenmähern ist keine Zentimeterangabe der Schnittlänge zu finden. Falls auf dem Rasenmäher nur verschiedene Schnittstufen angegeben sind, sollte man eine kleine Stelle mähen und mit einem Lineal nachmessen.

Die "Ein-Drittel-Regel"

Diese Regel besagt, dass nie mehr als ein Drittel der Halmlänge auf einmal abgeschnitten werden sollte. Wird mehr abgeschnitten, erholt sich der Rasen nur schwer davon. Als Folge wird der Rasen löchrig und kann bei Hitze leichter verbrennen. Ist der Rasen einmal sehr lang geworden (während des Urlaubs o.ä.) sollte er in Etappen gemäht werden. Dabei immer auf die "Ein-Drittel-Regel" achten.

Im Schatten, im Herbst und bei Trockenheit weniger abschneiden

Um die notwendige Photosynthese betreiben zu können, braucht der Rasen ausreichend Grünmasse. In Schattenbereichen sollten die Halme daher etwa einen Zentimeter länger sein als an Stellen mit direkter Sonneneinstrahlung (also fünf anstatt der üblichen vier Zentimeter). Das gleiche gilt für den Herbst, wenn die Sonnenintensität abnimmt. In ausgeprägten Hitze- und Trockenperioden können längere Grashalme den Boden besser beschatten und schützen vor Austrocknung.

Nicht bei Nässe mähen

Im feuchten Zustand lassen sich die Grashalme wesentlich schlechter sauber abschneiden. Darüber hinaus verklumpt das Schnittgut und wird nicht vollständig vom Fangkorb des Rasenmähers aufgenommen. Zu guter Letzt können schwere Benzin-Rasenmäher in den feuchten Boden einsinken und die empfindliche Grasnarbe zerstören.

Böschungen quer mähen

An Böschungen sollte stets quer zum Hang gemäht werden. Der Schnitt wird gleichmäßiger und die Grasnarbe wird nicht aufgrund von Bodenunebenheiten durch den Rasenmäher verletzt. Gleichzeitig schützt man sich selbst vor Verletzungen durch einen abrutschenden Rasenmäher.

Zusätzliche Rasenpflege

Rasen düngen

Wenn sich der Rasen gelblich verfärbt und sich Unkraut breitmacht, braucht der Rasen dringend ein geeignetes Düngemittel. Der Fachhandel bietet dafür eine Vielzahl (auch ökologisch unbedenklicher) Mittel an.

Rasen wässern

Wie oft und wie ausgiebig ein Rasen gewässert werden muss, hängt natürlich maßgeblich von der Witterung ab. In den heißen und trockenen Sommermonaten sollte bei ausbleibendem Regen ein- bis zweimal wöchentlich gewässert werden. Rasen unter Bäumen benötigt aufgrund der Konkurrenz mit den Baumwurzeln mehr Wasser. Rasen im Schatten braucht weniger Wasser, da hier die Verdunstung geringer ist.

Rasen vertikutieren

Um den Rasen vor Vermoosung zu schützen, empfiehlt sich der Gebrauch eines Vertikutierers. Er lockert den Rasen mit vertikalen Schnitten auf und fördert die Lüftung zwischen den Halmen. Mindestens einmal pro Jahr, am besten im März, sollte diese Behandlung durchgeführt werden. Keine Sorge – das leicht ramponierte Aussehen des Rasens nach dem Vertikutieren vergeht von selbst wieder. Der günstigste Zeitpunkt ist nach dem Mähen und vor dem Düngen des Rasens.

Hoffentlich sind diese Tipps für die Gartenbesitzer unter euch hilfreich. Ihr habt noch andere Tipps oder Anregungen? Jede Ergänzung ist willkommen!

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6 Kommentare

Man kann auch zusätzlich im Herbst vertikutieren, wenn der Rasen zu oft beansprucht wird.
Bitte nicht bei großer Hitze düngen, sonst verbrennt man den Rasen.
"... Böschungen quer mähen .... Gleichzeitig schützt man sich selbst vor Verletzungen durch einen abrutschenden Rasenmäher. ..."

Wenn die Böschung so steil ist, dass der Rasenmäher abrutschen könnte, besser mit der Sense mähen. Es ist wirklich zu gefährlich!!!!
@marasu: nachdem Du ja in Oberösterreich beheimatet bist, kennst Du Dich -nach m. E.- mit den großen Böschungen und den Almen sehr gut aus :)

Für Mäharbeiten an Böschungen wie wir sie bei uns in Nordbayern haben, müssten Steigeisen, was man sich um den Schuh gurtet, völlig ausreichen, um den Rasenmäher zu benutzen.

Im Übrigen @Frag-Mutti Redaktion, kann eine starke, kräftige Person die Böschung in Längsrichtung mähen, wenn dieser etwaige Steigeisen dran hat und an den Rasenmäher ein Seil zum Herablassen und Hochziehen dranbindet.

Und bitte auf "orthographische Fehler" aufpassen, sonst kommt Jeannie mit dem Stöckchen .... hihihi

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