Als ich die 684. Ausgabe „die 5 besten Tipps" der letzten Tage las, bekam ich endlich den Mut, zu schildern, wie mein Mann nicht Außenfenster putzt, sondern Apfelmus einkocht. Mir brennt das schon einige Wochen auf der Seele, als wir dieses Jahr eine Apfelschwemme im Garten hatten.
Zuvor möchte ich schildern, wie ich das mach(t)e:
- Äpfel vierteln, schadhafte Stellen herausschneiden, mit Wasser aufkochen und auf kleiner Flamme garen. Manche Apfelsorten garen schnell, und man erkennt es daran, dass die Stücke zerfallen.
- alles mithilfe einer Holzkeule durch ein Haarsieb streichen, sodass nur noch Schalen und Gehäuse im Sieb verbleiben.
- Die Musmasse wird dann in gründlich gewaschene und anschließend mit klarem heißen Wasser nachgespülten Einweckgläsern gefüllt, entsprechend mit ausgekochten Ringen und Deckel verschlossen und Klammern versehen und im Backofen eingekocht.
Einen Einwecktopf habe ich noch nie besessen, aber eine Anleitung, die unserem ersten Backofen beilag und welche die Methode im Backofen beschreibt.
Folgendermaßen geht mein Mann vor:
- Mein Mann schält die Äpfel und schneidet das Gehäuse zusätzlich heraus
- So wie ich, kocht er die Apfelstücke auf und püriert sie anschließend zu Apfelmus
- Sofort wird nach nochmaligem Aufkochen die heiße Masse in bereitstehende Einweckgläser gefüllt und mit Ring, Deckel und Klammer verschlossen
- Nach dem Abkühlen der Gläser (sie haben innen ein Vakuum gebildet) kommen die Gläser bis zum Verzehr in den Keller mit verbleibenden Klammern.
Mein Mann war sich von vornherein sicher, dass seine Methode genauso funktioniert wie das Einfüllen von heißer Marmelade,bzw. Gelee in Twist - off - Gläser. Ich wäre nie auf die Idee gekommen und war sehr misstrauisch. Seine Methode hat sich bewährt. Es ist aus der Vergangenheit. als vor Jahren schon einmal eine Apfelschwemme auf diese Art gemeistert wurde, kein Glas verdorben, höchstens hat sich in ein bis 2 Gläsern etwas Schimmel gebildet, was sonst auch vorkommt.
Jetzt noch ein paar Worte, wie mein Mann Gläser vorbereitet:
Leer gewordene Gläser, die nach dem Abwasch im Keller oft Jahrelang auf ihren neuen Einsatz warten, diese zu waschen, hält mein Mann für überflüssig. Woher sollen sie schmutzig werden, wenn doch der Deckel drauf kommt? Von aussen befindlicher Staub tut der Sache auch keinen Abbruch.
- Man(n) nimmt vorsichtig den Deckel vor dem Befüllen ab,
- legt ihn umgekehrt auf die Küchenplatte,
- nach dem Einfüllen und Auflegen des Ringes nimmt Man(n) vorsichtig den Deckel wieder auf, ohne dass Staubpartikel sich zwischen die Auflagefläche des Deckels und Ring setzen
- Deckel auf den Ring, Versehen mit Klammer als letzter Verschluss.
Mir sträubten sich die Haare. Ich wollte ihm die Gläser vor dem Befüllen entreissen und gewohnheitsgemäß waschen. Wenn ich will, kann ich ja nach dem Erkalten die Gläser abwischen.
Für diejenigen, denen das vorherige Schälen und Entkernen der Äpfel nicht zu viel Geduld abverlangt, ist die Methode meines Mannes sicherlich hier als Tipp nützlich.
Das fehlende Vorbereiten der Gläser mittels Wasser und Soda oder Spüli, langt ja auch, empfehle ich nicht und wende es selber auch nicht an. Meine Bedenken, dass trotz Lagerung im Keller mit verschlossenem Glas Staubpartikel oder irgendwelche Schimmelsporen in die Gläser gelangen, ist mir zu groß.
Meine Bilderreihenfolge:
- zwei frisch aus dem Keller geholte Einweckgläser, noch eingestaubt, vor dunklem Hintergrund stehend
- frisch eingeweckt
- Vorräte im Kellerregal von 2014 und aus Apfelschwemme von Jahren zuvor
- links gewaschen - rechts ungewaschen
Wo ich bin ist Chaos, - aber ich kann nicht überall sein