Schädlinge im Haus bekämpfen

Schädlinge im Haus bekämpfen
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An allererster Stelle der Igitt-Skala steht wohl die Spinne – wohl, weil sie wie die hellbraune Hausspinne groß und auffällig ist. Und dabei ist diese vollkommen harmlos, kann sich gegen selbst andere Raubspinnen gar nicht wehren und frisst treu und brav 5 Lebensjahre lang lästige Fliegen und Insekten weg. Es gibt zahlreiche andere Insekten und Krabbeltiere, die der Haushalt viel mehr fürchten sollte. Wie man sie erkennt und was man gegen diese tut – weiterlesen!

Mehl-, Getreide-, Dörrobstmotten

Egal, welche Art man im Haushaltsschrank hat, die Flatterdinger aus der Familie der Zünsler und ihre Larven richten gehörigen Schaden an. Sie befallen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist: Mehl, andere Getreideprodukte, Dörrobst, Nüsse, sogar Gewürze. Schuld ist dabei niemand, denn oft kauft man die Motten schon mit, ohne dass man etwas merkt. Flattert die erste Motte aus dem Schrank, ist eine gründliche Investigation angesagt: Alle Lebensmittel, die nicht in fest (!) verschlossenen Glas- oder Kunststoffgefäßen aufbewahrt wurden, müssen auf Befall untersucht werden. Findet sich eine Art Gespinst darin: ab in die Tonne. Selbst noch verschlossene Originalverpackungen sollte man untersuchen und nie denken „da können doch keine drin sein“. Sie können! Dann den Küchenschrank gründlich reinigen, da die Motten ihre Eier oft auch in Ritzen ablegen, am besten einmal gezielt und heiß durchföhnen – durch die Hitze sterben Eier und Larven ab.

Als Vorbeugung vor weiterem Befall gibt es Klebefallen mit einem Lockstoff, die sollte man in der Nähe des befallenen Schrankes platzieren. So kann man gleichzeitig den Erfolg der Bekämpfung messen.

Kleidermotten

Wenn man nach dem Sommer kleine unregelmäßige Löcher oder Gespinste auf seinem Lieblingspullover entdeckt, dann waren das echte Motten! Sie werden von Hautschuppen und Haaren auf der Kleidung angezogen, legen dort ihre Eier ab und ihre Larven ernähren sich dann vor allem von keratinhaltigen, also tierischen Fasern wie Wolle, Fell, Kaschmir, Angora. Allerdings sind auch Baumwolle, Natur- und Kunstseide nicht vor Schäden geschützt, denn daraus bauen die Schädlinge ihre Gespinströhre, ihren Kokon. Was hilft? Kleidung immer gewaschen und in Plastikbeuteln „einmotten“. Lavendelsäckchen oder Zedernholz zur Abwehr in den . Bei einem Befall den Kleiderschrank gründlich reinigen und die Kleidung eine Woche in den Eisschrank. Oder im Winter eine Woche auf den Balkon. Kälte vertragen Kleidermotten nämlich nicht.

Fruchtfliegen

Wenn es im Spätsommer wieder Obst gibt, gibt es auch wieder Fruchtfliegen im Übermaß, die alles sauer machen, vor allem uns! Vorbeugend sollte man darauf achten, kein faulendes Obst in der Schale zu übersehen, den Müll regelmäßig rauszubringen, keine halb gefüllten Fressnäpfe von Waldi und Maunzi stehen zu lassen und gut zu lüften. Die kleinen Dinger fahren nämlich auf die entsprechenden Düfte voll ab. Vermeiden lassen sich Fruchtfliegen dennoch nicht. Aber man kann sie mit einer selbst gebauten Falle bekämpfen: Ein Glas mit Apfelsaft, einem Schuss Essig und zwei Tropfen Spülmittel aufstellen. Frucht und Säure ziehen die Fliegen an, durch das Spülmittel gibt es aber weniger Oberflächenspannung auf der Flüssigkeit und die Biester ertrinken. Bei starkem Befall kann man auch regelmäßig den Staubsauger benutzen!

Schaben

Man sagt, dass es in New York zehnmal mehr Kakerlaken gibt als Einwohner. Egal, wir hier haben es hauptsächlich mit zwei Arten zu tun: Die Deutsche Schabe, Blatella germanica, ist gelbbraun und wird stolze 1 bis 1,5cm groß. Die Amerikanische Schabe, Periplaneta americana, ist rotbraun und kann furchterregende 3,5 bis 4 cm aufweisen. Schaben sind dort, wo es Essen gibt und sie sind Meister des Versteckens. Vermutet man daher einen Befall, werden Klebefallen benutzt, die allerdings nur den Verdacht bestätigen können. Zur Bekämpfung gibt es zum einen Ködergele, die man überall hinschmieren kann, wo man Schaben vermutet. Zum anderen Schädlingsbekämpfer, die das professionell machen.

Ameisen

Wer einen Garten hat, hat möglicherweise auch irgendwann Ameisen im Haus, weil das Nest derselben in unmittelbarer Nähe zu Hauseingängen liegt. Was tun? Wenn man weiß, wo die Ameisen das Haus entern, kann man davor einen dicken Kreidestrich ziehen (immer wieder erneuern), das lenkt sie in eine andere Richtung ab. Weiß man es nicht, alle Ritzen und Spalten mit Lehm, Silikon oder Leim abdichten. Farbkraut, Thymian, Wacholder, Zitronenöl oder Lavendel auf den Ameisenstraßen verwirrt und vertreibt sie. Die intensiven Gerüche von Zitronenschalen, Essig oder Zimt vor den Zugängen schrecken ab. Hirschhornsalz mit Zucker tötet sie, weil das Salz giftiges Ammoniak produziert, sobald es gefressen wird. Backpulver funktioniert auch, ist aber unnötig grausam, weil es im Ameisenmagen aufquillt bis diese platzen.

Alles, was in Getreidearten und Reis krabbelt

Ob es Getreideplattkäfer, Reismehlkäfer, Kornkäfer, Mehlkäfer, Backobstkäfer, Mehlmilben oder was anderes sind, wenn es in trockenen Lebensmitteln krabbelt, gilt: weg mit dem Lebensmittel. Schrank gut mit Essigwasser auswaschen und alle anderen Lebensmittel überprüfen.

Holzbock - Der „Holzwurm“

Wenn es in alten Nadelholzbalken knuspert, man ovale Löcher von 3 x 7 mm findet, teilweise Fraßspuren und „Sägemehl“ am Boden, dann hat man einen Hausbockbefall, den man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Die Larven des Holzbocks, eines Käfers, fressen nach dem Schlüpfen mindestens zwei und bis zu zehn Jahre lang Gänge in das Holz und schwächen die Balken enorm. Bei Fraßgeräuschen sollte man sofort eine Fachfirma anrufen.

Bettwanzen

Wer morgens seltsame Reihen von Stichen am Körper findet, der muss sich womöglich mit Bettwanzen auseinandersetzen. Dann heißt es: Bettwäsche sofort so heiß wie möglich waschen und in alle Ritzen und Spalten im Schlafzimmer ein Kontaktinsektizid sprühen.

Silberfischchen

Man kommt nachts ins Bad, macht das Licht an und husch, husch, husch wuseln winzige silberne Drachen über den Boden und suchen ein Versteck. Silberfischchen sind Urinsekten, die bis zu 5 Jahre alt werden können. Sie lieben feuchte, warme und dunkle Umgebungen und deshalb treffen wir sie meist in Bädern, vor allem in innenliegenden. Silberfischchen sind eigentlich nützlich: Sie fressen Hausstaubmilben und Schimmelpilze. Nur wenn die Population zu groß wird, gehen sie auch mal an die Tapeten oder an zuckerhaltige Lebensmittel. Was hilft: Lüften. Handtücher und Wäsche nicht im Bad trocknen. Klebefallen, die man kaufen kann. Ein feuchtes, mit Zucker bestäubtes Tuch oder ein Pappstreifen mit Honig, der am Morgen entsorgt wird. Oder einfaches Ignorieren.

Mäuse

Tipps gegen Mäusebefall findest du im Artikel: Mäusebefall mit Kammerjäger effektiv loswerden

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