„Geh hin, wo der Pfeffer wächst!“ Wohl jeder kennt das Sprichwort. Wir gebrauchen es dann, wenn wir uns über jemanden ärgern und wir ihn am liebsten weit, weit weg jagen wollen. Doch wo genau jagen wir denjenigen eigentlich hin? Nur die wenigsten wissen, wo der Pfeffer in Wirklichkeit wächst.
Alles Wissenswerte um eines der wohl meist verwendeten Gewürzmittel gibt es jetzt.
Herkunft und Geschichte
Blicken wir auf die Entstehungsgeschichte des Pfeffers als Würzmittel, müssen wir auf der Zeitskala eine großen Sprung von etwa 3000 Jahren machen. Damals galt der Pfeffer als teures und wertvolles Handelsgut und wurde sogar als Zahlungsmittel eingesetzt. Im antiken Rom galt er darüber hinaus lange Zeit als Statussymbol und demonstrierte Macht und Reichtum. Seine Wurzeln hat der Pfeffer jedoch in Indien.
Anbau
Heute wird der Pfeffer in zahlreichen asiatischen Ländern wie Indonesien, Vietnam, Thailand und Malaysia aber auch in Südamerika angebaut.
Bei den Pfefferkörnern handelt es sich um Früchte der Pfefferpflanze „Piper nigrum“, einer tropischen immergrünen Kletterpflanze. Es benötigt einen Zeitraum von drei Jahren bis eine Jungpflanze zum ersten Mal Früchte trägt. Die Früchte wachsen an den Rispen und erinnern optisch an Johannisbeeren. Die Erntezeit ist zweimal im Jahr.
Pfeffersorten und ihre Verwendung
Pfefferkörner gibt es in vielen unterschiedlichen Sorten und Farben.
Bei den wohl bekanntesten Pfeffersorten handelt es sich um den grünen, schwarzen, roten und weißen Pfeffer. Die Farbe der Körner ist abhängig von ihrer Erntezeit und ihrer Verarbeitung. Ihr Schärfegrad wiederrum ist abhängig von dem jeweiligen Anteil des Alkaloids Piperin, das erst im letzten Stadium ihres Reifeprozesses entsteht.
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Grüner Pfeffer
Herstellung: Die unreifen, grünen Pfefferkörner werden geerntet und in einer Essig- oder Salzlake eingelegt. Anschließend werden die Körner getrocknet.
Schärfegrad: Mild
Hervorragend zu: Hackfleisch, Pfeffersteaks, Fleischfüllungen, Sahne- und Buttersaucen und Suppen
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Schwarzer Pfeffer
Herstellung: Die grünen Pfefferkörner werden kurz vor der Reife geerntet. Anschließend werden sie in der Sonne getrocknet.
Schärfegrad: Scharf
Hervorragend zu: Fleisch, Ragout, Gulasch, Marinaden, Saucen und Suppen, Salate und Nudelgerichte
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Roter Pfeffer
Herstellung: Die ausgereiften, roten Pfefferkörner werden nach der Ernte in einer Salzlake eingelegt. Bei dem roten Pfeffer handelt es sich um eine der seltensten und teuersten Pfeffersorten.
Schärfegrad: Sehr scharf
Passt zu: Wild, Huhn, Mangos, Erdbeeren
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Weißer Pfeffer
Herstellung: Die ausgereiften, roten Früchte werden etwa eine Woche in Wasser eingelegt. Anschließend wird die Haut der Körner entfernt und sie werden in der Sonne getrocknet.
Schärfegrad: Mild bis Mittel
Passt zu: Hellen Soßen, Suppen, Kartoffelgerichten
Lagerung
Die Lagerung des Pfeffers ist abhängig von der jeweiligen Verarbeitung. Unzerkleinert halten Pfefferkörner in luftdicht verschlossenen Verpackungen bis zu drei Jahre, wohingegen gemahlener Pfeffer sehr schnell an Geschmack und Aroma verliert. Grüner, eingelegter Pfeffer sollte nach Öffnung im Kühlschrank gelagert und innerhalb von vier Wochen aufgebraucht werden, ungeöffnet kann man ihn bis zu einem Jahr lagern.
Das war unser kleiner, wissenswerter Ausflug in die Welt des Pfeffers. Ich hoffe, die Informationen sind für den einen oder anderen hilfreich, z.B. dann, wenn man das nächste Mal im Supermarkt gewohnheitsmäßig zu den schwarzen Pfefferkörnern greifen möchte, es dann aber einmal mit einer neuen Sorte versucht. Vielleicht aber auch dann, wenn der Sohnemann oder das Töchterchen das nächste Mal fragt: „Papaaaa, Mamaaa, wo kommt eigentlich der Pfeffer her?“