Radfahren ist gesund, klimaschonend – und mit elektronischer Unterstützung sogar bequem und schnell. Doch die Geschwindigkeit von E-Bikes und Pedelecs ist auch mit Risiken verbunden. Umso wichtiger ist es, dass ich mein Rad gut beherrsche und mich im Straßenverkehr möglichst umsichtig verhalte. Sechs Tipps für eine sichere Fahrt.
Der Elektroantrieb fürs Fahrrad liegt im Trend. Kein Wunder, hilft der kleine Motor doch dabei, selbst Steigungen mühelos hinauf zu radeln - dank der mehr oder weniger subtilen Motorhilfe beim Treten. Der Vorteil: Gerade ältere Radler können so auch längerer Touren unternehmen, ohne zu erschöpfen.
E-Bike oder Pedelec - Was ist was?
Die sogenannten Pedelecs (Pedal Electric Cycle) unterstützen dabei nur das eigene Treten, ersetzen es aber nicht. Dadurch fördern auch diese Elektroräder meine Gesundheit und Fitness, denn ich muss mich bewegen. Beim E-Bike sorgt der Elektromotor auch dann für Fahrt, wenn ich mich ohne zu Treten ausruhe. Solange diese Elektro-Fahrräder nur maximal 25 Kilometer pro Stunde schnell werden, gelten sie rein rechtlich als Fahrräder. Das bedeutet: Ich darf mit ihnen auch Fahrradwege benutzen.
Doch auch wenn E-Bikes und Pedelec normalen Fahrrädern sehr ähnlich sind, gibt es einige Unterschiede. So sind die Elektroräder schwerer und verhalten sich gerade beim Anfahren, Bremsen und Manövrieren anders. Daher sollte ich einige Tipps für das sichere Fahren beachten.
Tipp 1: Anfahren üben
Das Anfahrverhalten von Pedelecs ist gewöhnungsbedürftig. Der Motor verhält sich je nach eingebautem Sensor-Typ unterschiedlich – sowohl was die Stärke als auch die zeitliche Verzögerung der Motorunterstützung angeht. Bei Frontmotoren können die Vorderräder beim Anfahren zudem leichter wegrutschen. Ich sollte das Anfahren deshalb in jedem Fall üben und mich mit dem Fahrverhalten meines Rads vertraut machen.
Tipp 2: Bremsen testen
Weil Pedelecs rascher beschleunigen, schneller fahren und mit ihnen mehr transportiert werden kann als mit herkömmlichen Fahrrädern, sind sie mit stärkeren Bremsen ausgestattet. Das hat Auswirkungen auf das Bremsverhalten. Es empfiehlt sich daher, die Bremswirkung auf sicherem Gelände zu testen – zum Beispiel auf einer unbefahrenen Straße. Dabei achte ich darauf, dass ich Vorder- und Rückbremse stets gleichzeitig betätige, um die volle Bremsleistung zu erreichen. Den Körper sollte ich beim Bremsen immer nach hinten lehnen.
Tipp 3: Geschwindigkeit anpassen
Das E-Rad fährt naturgemäß schneller an als herkömmliche Fahrräder. Aber Achtung: Autofahrer können schwer unterscheiden, ob jemand mit einem normalen Fahrrad oder einem Pedelec unterwegs ist. Sie gehen insbesondere bei älteren Menschen kaum davon aus, dass diese mit Tempo 25 unterwegs sind. Genau das ist aber mit dem Pedelec möglich.
Im Zweifelsfall passe ich meine Geschwindigkeit deshalb lieber an die Erwartungen anderer Verkehrsteilnehmer an. Grundsätzlich gilt: Ich sollte zu jeder Zeit nur so schnell fahren, dass ich das Rad gut unter Kontrolle habe und sicher abbremsen kann.
Tipp 4: Vorausschauend fahren
Als Pedelec-Fahrer sollte ich das Verkehrsgeschehen stets im Blick behalten. Nur so nehme ich Fahrzeuge, die sich von hinten oder aus einer Seitenstraße nähern, rechtzeitig wahr. Beim Abbiegen und beim Spurwechsel denke ich stets an den Schulterblick und das Handzeichen. In potentiell unfallträchtigen Situationen, etwa bei rechtsabbiegenden Pkw, fahre ich lieber defensiv und lasse anderen Verkehrsteilnehmern im Zweifel den Vortritt.
Tipp 5: Sehen und gesehen werden
Helle Kleidung erhöht meine Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Insbesondere für die Dämmerung und Nacht sollte ich auf Reflektorstreifen oder Accessoires wie reflektierende Armbänder zurückgreifen. Auch die Lichtanlage sollte natürlich funktionieren und sauber sein. Ob das der Fall ist, teste ich vor jedem Fahrtantritt.
Tipp 6: Pedelec-Training
Habe ich länger nicht auf einem Pedelec gesessen oder bin ich gar ein völliger Neuling in Sachen E-Rad, empfiehlt sich die Teilnahme an einem speziellen Pedelec-Training. Hierbei wird häufig nicht nur das Fahren trainiert, sondern auch verkehrssicheres Verhalten aufgefrischt.%AMAZON%
Beim Thema Vorderradantrieb sollte man aber darauf hinweisen, dass man derartigen Unfug auf gar keinen Fall kaufen sollte. Kein wirklich vernünftiges Pedelec hat einen Vorderradantrieb, da sich dadurch das ganze Fahrverhalten zum Negativen ändert. Wenn bei einem Zweirad das Vorderrad beim Beschleunigen z.B. bei nasser Straße wegrutscht, tritt schnell die "Gesichtsbremsung" ein. Niemals so etwas kaufen!
Beim Bremsverhalten sehe ich keinen Unterschied zu einem normalen Fahrrad - warum auch? Die Bremsen sollten kräftig und gut dosierbar sein, eben wie beim normalen Rad. Das höhere Gewicht ist dabei unerheblich im Verhältnis zum Gesamtgewicht Rad/Fahrer.
Ich fahre übrigens ein Pedelec.