Löwenzahnkaffee aus Löwenzahnwurzeln selbst herstellen

Löwenzahnkaffee aus Löwenzahnwurzeln selbst herstellen
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Löwenzahnkaffee selbst herstellen: In vergangenen Zeiten war der Kaffee aus Löwenzahn ein Kaffeeersatz im Krieg. Heutzutage findet man ihn in vielen Survival-Büchern wieder. Warum nicht auch heute nutzen? Er ist ohnehin vielen im Garten lästig, da er sich auch sich über die Pusteblume und dank des Windes sehr weit verbreitet und vermehrt, ist es ja nur sinnvoll, ihn auch in der Küche zu nutzen. Und: er kostet nichts. Aber es ist schon mit einer Portion Willen und Arbeit verbunden ihn in der Küche zu verwenden und daraus Kaffee herzustellen.

Die besten Zeiten, wo man die Wurzeln ausstechen kann, sind: Der Herbst und der Frühling. Die Herbstwurzel ist meist dünner und bringt nicht so viel Ertrag, jedoch weist diese lt. meinen Recherchen einen deutlich höheren Inulingehalt auf. Dieser ist dafür verantwortlich, dass der Blutzucker nur langsam ansteigt und man lange satt bleibt. Auch die Verdauung wird davon angeregt.

Im Frühjahr geerntet hat es den Vorteil, dass die Wurzeln deutlich dicker, fleischiger sind und wenn viel Schnee lag, ist der Boden tief feucht und die Wurzel kann daher einfacher mit einem Spaten ausgestochen werden. Im Spätherbst plagt man sich da schon um einiges mehr.

Wer die Kurzfassung von der Herstellung lesen will, scrollt nach unten bis: „Herstellung des Löwenzahnkaffees“.

Nun zur Ernte

Ich arbeite mit dem Mondkalender von Maria Thun und steche die Wurzeln heuer daher am 3. März 2019 ganztags oder am 12. März bis 15:00 Uhr. Zu dieser Zeit ist es günstig, Wurzeln zu ernten, da die Kraft zu dieser Zeit in der Erde am stärksten ist und somit auch in der Kraft stark enthalten. Ich habe damit schon viele Erfahrungen gesammelt und weiß, daher dass dies zu 100 % stimmt. Wurzeln in diesem Fall, zum richtigen Zeitpunkt geerntet halten auch deutlich länger, bleiben also viel länger knackig.

Wenn ich die Wurzeln dringender benötige oder an diesen knappen Terminen keine Zeit habe, dann mache ich es eben, wann ich gerade Zeit habe. Ich meide aber trotzdem die Tage, wo der kosmische Einfluss besonders ungünstig auf unseren Organismus wirkt. Glaubt es oder eben nicht. Ich weiß, dass es wahr ist.

Bei der Ernte selbst suche mir entweder eine schöne Wiese wo viel Löwenzahn wächst oder steche die Wurzel eben im eigenen Garten aus, wo er z. B. im Gemüsegarten im Weg ist. Ein sonniger Tag wäre ideal.

Mit einem Spaten einfach rundum ausstechen. Die Wurzel am Schopf packen, also an den Blättern und die Erde abklopfen. Dann sammle ich eine überschaubare Menge der Wurzeln. Überschaubar deshalb, weil die ja noch verarbeitetet werden müssen. Wenn man 1 kg Wurzeln erntet, hat man schon ganz viel zu tun damit.

Wer sich einen Vorrat übers Jahr anlegen möchte, so wie ich es dieses Jahr mache, kann sich die folgenden Arbeitsschritte aufteilen. Am ersten Tag Ernte und Reinigung, am zweiten Tag in Stücke schneiden und rösten und am dritten Tag mahlen und in Gläser abfüllen.

Die Reinigung

Wenn die Wurzeln frisch sind, kann man sie auch am einfachsten reinigen. Dazu schneide ich den grünen Schopf ab und bürste die Erde mit einer Bürste ab. Ich habe dazu eine Geschirrbürste verwendet, die kommt bei mir nur für das Gemüse zum Einsatz.

Alle dünnen Seitenwurzeln schneide ich auch ab. Wenn sie was hergeben, verwende ich natürlich auch diese. Danach werden die Wurzeln gut gewaschen und restliche Erde noch abgebürstet. Verwinkelte Wurzeln, wo sich noch Erde sammeln könnte, schneide ich auseinander, so dass gerade Stücke entstehen. Teilweise kann die Wurzel auch wurmig sein, solche Stellen schneidet man logischerweise aus.

In der Vergangenheit habe ich die Wurzeln meistens geschält und erst dann weiterverarbeitet. Besonders für die selbst abgefüllten Kapseln aus getrockneter Löwenzahnwurzel habe ich das so gemacht, weil das Pulver dann hell bleibt.

Für den Kaffee aber, kann man sie mit der Schale verwenden. Das habe ich selbst auch schon so gemacht. Da in der Schale mehr Bitterstoffe enthalten sind, wird der Kaffee dadurch auch bitterer. Bitter wie Bohnenkaffee wohlgemerkt. Schmeckt also gut. Das probiert man am besten mit einer kleineren Menge mal selbst aus, wie das dann dem eigenen Gaumen besser schmeckt. Mit Schale oder eben ohne Schale.

Ich erkläre hier die Variante mit den geschälten Wurzeln. Dieser Kaffee schmeckt danach nur leicht bitter und eher süßlich. Ich selbst empfinde ihn auch als nahrhaft. Im Hinblick auf seine vielen Spurenelemente wird dies wohl auch stimmen. Genaueres über die Nährwerte erfahrt ihr bei einem Ernährungsberater oder Apotheker.

Also, die sauberen Wurzeln dann schälen. Dabei kann man sich Einweg-Handschuhe anziehen, da die Wurzeln die bekannte weiße Milch absondern, die sich später bräunlich verfärbt. Diese klebt auch sehr gut auf der Haut und riecht typisch bitter, mineralhaltig, eben nach Löwenzahn.

Die Verarbeitung

Die Wurzeln nun auf einem Schneidebrett zu kleinen Stücken schneiden. Diese sollten max. 1cm dick sein, denn so werden sie rasch schön trocken. Es ist auch darauf zu achten, dass die Stücke in etwa dieselbe Größe haben, und somit zur selben Zeit „durch“ werden. Zu kleine Stücke darunter werden rasch dunkel und beeinträchtigen dadurch den Geschmack möglicherweise durch verkohlen negativ, wenn der Rest noch nicht fertiggeröstet ist.

Nun wird eine auf geringer Stufe erhitzt und die Wurzeln werden trocken ohne irgendeinen Zusatz von Öl langsam geröstet. Dabei ständig die Pfanne schwenken oder mit einem Holzlöffel umrühren.

Die Wurzel soll wirklich nur sehr langsam Farbe annehmen und mit zunehmender Röstung riecht es aromatisch süßlich. Ich liebe diesen Geruch einfach! So in etwa schmeckt dann der fertige Kaffee auch.

Die Röstung ist ausreichend, wenn die einzelnen Stücke sich z. B. im Mörser zu Pulver verarbeiten lassen. Die Wurzel ist dann deutlich leichter geworden, weil ja das Wasser bei der Röstung verdampft ist. Sie ist dann auch dunkelbraun, aber bitte nicht so dunkel wie die Kaffeebohne rösten! Das ist dann viel zu dunkel und wird zu bitter, weil verbrannt. Je länger geröstet wird, sprich je dunkler es wird, desto bitterer wird der Kaffee schmecken. Dieser Röstvorgang ist auch ganz wichtig, damit später nichts schimmlig werden kann. Wäre ja schade um die ganze Arbeit und um den Löwenzahn selbst auch.

Sicherlich wird dieser Vorgang auch im Backrohr funktionieren, damit habe ich selbst aber keine Erfahrung gemacht. Ich lege lieber selbst Hand an und gebe auch auf diese Weise meine ganze Liebe und Dankbarkeit hinein. Denn diese darf ja auch nicht fehlen. Habt ihr das gewusst?

Der Mahlvorgang

Sind die Wurzelstücke gut geröstet, lässt man sie abkühlen. Danach kann man sie auch schon in einer Kaffeemühle zu Pulver vermahlen. Ich habe hierfür noch ein sehr altes Modell von Braun mit einem Mahlwerk und nicht mit dem Messer drinnen. Wenn die Wurzelstücke jedoch gut trocken sind, funktioniert die letztere Kaffeemühle, denke ich auch. Mit dem Mörser funktioniert es natürlich auch. Ist aber kraftaufwendiger und ein Feinsieb wäre hier auch noch vorzubereiten, damit man wirklich nur das feine Pulver bekommt.

Beim Mahlen staubt es ziemlich. Zumindest bei meiner Maschine ist das so. Daher gebe ich da ein Geschirrtuch drüber, bevor die Maschine eingeschalten wird. Und das war es auch schon mit der Herstellung des tollen Löwenzahnkaffees.

Die Zubereitung des Kaffees

Ich war so was von positiv überrascht, als ich meinen ersten selbst gemachten Löwenzahnkaffee hergestellt habe. Sogar die Farbe des fertig gekochten Kaffees sieht aus wie „richtiger Kaffee“.Ja, klar über Kaffee lässt sich streiten. Ich selbst trinke nur leichten Kaffee, den so mancher von euch gar nicht mehr als Kaffee bezeichnen würde.

Für die Zubereitung habe ich eine einfache Filtermaschine genommen, in meinem Fall die Melitta Aromaboy. Da passen 2 Tassen rein. Für eine Tasse Wurzelkaffee habe ich einen gehäuften Teelöffel vom Pulver genommen und in den Kaffeefilter gegeben und 1,5 Tassen Wasser in den Wassertank gegossen. Das Ergebnis: sensationell! Das war mein Empfinden und ist es auch heute noch. Einer Freundin gab ich damals den Kaffee auch zum Kosten, sie trank ihn zwar aus, aber einen weiteren wollte sie davon nicht mehr haben. Das war nicht ihr Fall. So sind eben Geschmäcker verschieden.

Alternativ dazu kann man normalen Bohnenkaffee mit dem Löwenzahnkaffee mischen. Und zwar gleich das Pulver selbst. Z. B. 2 Teile Bohnenkaffee, 1 Teil Löwenzahnkaffee. Hier experimentieren sie einfach damit, wie es ihnen geschmacklich besser zusagt.

Auch kann man das gewonnene Pulver mit heißem Wasser überbrühen und dann abseihen und den Kaffee genießen. Ich selbst habe auch das nicht ausprobiert, wie gesagt, ich koche diesen Kaffee mit Filtermaschine.

Ach ja, und ich gebe dann noch einen Schluck Kuhmilch dem fertig gekochten Kaffee hinzu. So schmeckt mir das besser. Bohnenkaffee trinke ich auch nie schwarz. Auch das bleibt jedem selbst überlassen. (Mit Zucker, ohne usw.)

Ich hoffe, dass dieses Rezept viele ausprobieren und so wie ich lieben lernen.

Die Wirkung des Löwenzahns

Die Natur hat vieles für uns zu bieten. Wir müssen nur lernen, es wieder nutzbar zu machen. Der Löwenzahn könnte sehr vielen Menschen helfen. Als Nebeneffekt reinigt die Löwenzahnwurzel das Blut, also die Funktion der Leber wird dadurch verbessert. Auch wirkt es stark blutbildend. Das hat mich persönlich sehr gewundert, da ich davon ausging, dass durch die hohe Hitze beim Rösten viele der Inhaltsstoffe zerstört werden. Dem ist aber nicht so. Vieles bleibt wohl doch erhalten.

Der Sauerstoffgehalt im Blut wird erhöht und das lässt sich auch im Blutbild durch einen höheren Eisengehalt nachweisen. (Habe ich machen lassen, im Zuge einer Gesundheitsuntersuchung beim Hausarzt – man staune. Der war damals sehr hoch. Da hatte ich aber die Kur mit den Kapseln gemacht).

Zum Abschluss möchte ich aber auch erwähnen, dass der Löwenzahn eine sehr große Wirkung hat. Pflanzen enthalten auch Hormone und wirken stark auf uns ein. Daher ist es ratsam vor regelmäßigem Genuss, sich in der Apotheke oder beim Arzt seines Vertrauens beraten zu lassen. Besonders wenn man sich unsicher fühlt, wenn es um den Genuss von Wildkräutern geht. Bitte macht keine Experimente mit eurer Gesundheit.

Bei mir hat die tägliche Einnahme der selbst getrockneten Löwenzahnkapseln, eine sehr starke Periode ausgelöst. Aber ich fühlte mich überhaupt nicht geschwächt dadurch, wie es sonst schon der Fall sein kann. (Dies als Info am Rande).

Hier wie man sich Kapseln selbst herstellen kann: Kapseln mit Kapselfüllgerät selbst befüllen

Bei dem Kaffee selbst war dies nicht der Fall. Aber man spürt auch bei diesem erhitzten Wurzeln das sich im Körper etwas verändert.

Dazu sagen muss ich auch noch, dass ich diesen Kaffee immer pur getrunken habe und davon gleich 3 Tassen am Tag. Denn schließlich ist da kein Koffein drinnen, war mein Hintergedanke. Also bitte alles mit Maß und Ziel. Achte auf deinen Körper!

„Herstellung des Löwenzahnkaffees“

  • Ernte: Wurzel ausstechen.
  • Wurzeln reinigen und waschen.
  • In gleichmäßige Stücke schneiden.
  • Trocken ohne Öl in einer Pfanne rösten.
  • Abkühlen lassen.
  • In einer Kaffeemühle zu Pulver rösten.
  • In Schraubglas abfüllen, mit Inhalt „Löwenzahnkaffee“ und Herstellungsdatum beschriften.

P. S: Falls ihr keine Handschuhe zum Schälen bzw. Verarbeiten der Wurzeln verwendet habt, könnt ihr die Hände mit Seife waschen und danach mit Zitronenschale einer frisch ausgepressten Zitrone rubbeln. Da löst sich dann noch der Rest ab. Auch Sonnenblumenöl dient hier als Lösungsmittel, in dem Fall, von „Schmutz bzw. Verfärbungen“ zu befreien.

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