Systematisches Arbeiten finde ich immer hilfreich. So sehr ich auch darauf achte, jeden Abend den Haushalt wieder in den "Idealzustand" zu versetzen - mit vier Heranwachsenden bzw jungen Erwachsenen im Haus, einem heimwerkenden Ehemann und mehreren Vierbeinern sieht es tagsüber oft genug aus wie Kirmes im Wirbelsturm...
Wenn der Besuch droht, das Chaos aber noch groß ist, plädiere ich für genaue Zeitplanung. Bevor man panisch anfängt, einfach irgendwo aufzuräumen - genau umgucken und Schlachtplan entwickeln. Dann die Zeit berechnen, die man noch hat bis zur "Stunde Null", wenn der Besuch klingelt, und abschätzen: brauch ich mehr Zeit zum Aufräumen oder zum Putzen? Was ist am wichtigsten? Ich schreibe mir den Zeitplan auf einen Zettel, um den Kopf nicht zu verlieren.
Wenn ich z.B. nur noch drei Stunden habe, teile ich mir die Zeit folgendermaßen auf.
Eine Stunde aufräumen - zuerst mit der Mülltüte durchgehen, dann Wäsche zusammensuchen und in Wäschetonne stopfen. damit ist meist schon viel Chaos beseitigt. Schließlich alles, was am falschen Platz ist, an den richtigen räumen. Dabei kann man mit einem kleinen Körbchen rumgehen und einsammeln. Für einen aufgeräumten Eindruck wichtig: freie Flächen.
Falls Geschirr rumstand: im Spülbecken stapeln (vorher mit Wasser und Spüli füllen), oder in die Spülmaschine.
Wenn die Stunde um ist, höre ich auf. Besser als vorher sieht es bestimmt aus. Jetzt den Müll wegbringen.
Dann anderthalb Stunden putzen - Schwerpunkt Klo und Küche. Danach Tischplatten und Oberflächen abwischen. Ich arbeite, wenn ich unter Zeitdruck stehe, gern mit Material in Sprühflasche - mit Fensterreiniger z.B. reinige ich zwar keine Fenster, aber viele Oberflächen. Das Geschirr ist jetzt eingeweicht und kann schnell gespült werden - ohne Abtrocknen. Zum Schluß schnell den Boden wischen - ich mag meinen PVC-Mop, mit dem das schnell und ohne nasse Hände geht.
Und dann eine halbe Stunde für mich selbst, während der Boden trocknet - duschen, anziehen, schminken, durchatmen :-) und einen Kaffee aufsetzen.
Das Wichtigste, was ich selbst am schwierigsten finde: sich nicht für das entschuldigen, was man nicht geschafft hat. Ich hab mein Bestes getan. Und in unserem Haus wird gelebt.