Seit Wochen nur Regen und wieder liegt ein verregnetes Wochenende hinter uns. Unser 11jähriger Enkel war zu Besuch und erwartete natürlich von uns spannende Stunden. Ich, die Oma, allerdings auch, denn wann kann man schon mit 60 noch so herrlich jung, albern und verspielt sein, den Kopf voller Unsinn und Ideen.
Wir hatten schon sämtliche Spiele durch, gequatscht und gebastelt, als wir Hunger bekamen. Mit Kochen wollte ich die wertvolle Enkelzeit nicht verbringen, mir schwebte ein Restaurantbesuch vor. Aber wie langweilig für einen Jungen in dem Alter; hinlaufen bei Regen, essen, zurücklaufen bei Regen. Ich hörte schon sein Gähnen. Also kam ich auf die Idee, eine Schnitzeljagd auszuarbeiten. Das Lokal lag nur 10 Minuten von uns entfernt. Die Wegbeschreibung ging über 5 Seiten und der Weg dauerte letztendlich eine Stunde. Teils war die Beschreibung in Bildern, teils in Räseln, dann in Spiegelschrift oder in englisch. Er merkte so gar nicht, das er gleichzeitig englisch und lesen lernte.
Bei einer Schrankenanlage hatte ich geschrieben, dass man an so einem Ding vorbeikommt, welches eine Glocke hat und wenn die ertönt, darf man sie nicht betreten. Die Bahn spielte natürlich mit, lach, und als wir ankamen, ertönte die Glocke und die Schranke ging runter. Dann schrieb ich, dass uns ein riesiges Fahrzeug überholen wird mit Lichtern und vielen Menschen drin. Zeitgenau passierte auch dieses, nicht etwa, dass die Bahn von vorne kam. Wir hatten alle 3 einen riesigen Spass und haben das norddeutsche Schietwetter fast gar nicht bemerkt.