Stoff-Tannenbäume

Stoff-Tannenbäume
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Lesezeit ca. 2 Minuten

Vor Jahren habe ich solche Stoff-Tannenbäume mal bei einer Ausstellung gesehen und wollte sie in diesem Jahr unbedingt nachmachen. Hier das Ergebnis bzw. eine Anleitung:

Materialien:

  • Karton als Schablonenmaterial für Tannenbaum und Stern
  • Papierschere
  • Stoffschere
  • Vorlage für Tannenbaum und Stern selbst- und freihändig erstellen
  • Nähmaschine
  • Nähgarn
  • Weihnachtsstoffe, grün ...
  • 1 Weihnachtsstoff, creme, weiß oder goldfarben für Sterne
  • Volumenvlies für Sterne - gern aufbügelbar, weil dann das Umnähen der Sterne leichter wird
  • Wenn vorhanden: Metallicgarn (Gold-Silber) zum Umranden der Sterne
  • ggf. Schneidmatte + Rollschneider, mini
  • Stecknadeln oder Beschwergewichte
  • evtl. Rollschneider, so klein wie möglich (mini), damit man die Kurven beim Schneiden gleich besser formen/nachfahren kann
  • ggf. Metallicgarn, goldfarben für die Ränder der Sterne (dann entsprechende Nähmaschinennadeln für Metallicgarne)
  • Füllmaterial/Zauberwatte
  • Frühstücksbeutel/ Einfrierbeutel, klein
  • Vogelsand o.ä. zum Beschweren
  • Tesafilm
  • Nähnadel zum Verschließen der Bodennaht von Hand

Bemerkungen:

  1. Ich habe fünf Bäume als Ensemble gearbeitet, ein einzelner zeigt wohl nicht so viel her ...
  2. Noch zwei Dinge, die ich leider nicht beachtet habe:
  • Bei der Erstellung einer Schablone berücksichtigen, dass durch das spätere Stopfen die Zentimeter, die das Volumen bringen, ja in der Breite verloren gehen. Hätte mir meine Bäume gern etwas breiter gewünscht, aber das nächste Weihnachten kommt ja bestimmt wieder ...
  • Des Weiteren den Baum nach unten hin am breitesten gestalten, damit er später nicht so wackelig da steht.
  • Damit die Tannenbäume später überhaupt stehen können, kam ich auf die Idee, nach dem Stopfen mit Füllwatte, aber vor dem Schließen der Bodennaht, einen kleinen Beutel, gefüllt mit Vogelsand (schwer!), in den Tannenbaum zu schieben. Dann erst wird die Bodennaht geschlossen. Wenn der Plastikbeutel nicht zu voll gefüllt ist, kann man in ihm jederzeit den Vogelsand verschieben und dem Tannenbaum die gewünschte Standfestigkeit geben.
  • Die Plastikbeutel habe ich mit eng gewickeltem Tesafilm verschlossen und den Rest des Beutels abgeschnitten. Diesen Verschluss habe ich später als Erstes mittig in den Tannenbaum geschoben, damit er im Innern des Füllmaterials verschwindet.

Vorgehensweise:

  1. Stoff doppelt legen - rechte = hübsche Seite innen.
  2. Schablone drauflegen und mit Nahtzugabe ausschneiden. Hier und auch später beim Nähen muss man nicht genau arbeiten: So erhält jeder Tannenbaum seine individuelle Form ...
  3. Stoffe ggf. stecken, doppelt liegend unter die Nähmaschine legen und zusammennähen, dabei am Boden beginnend, Ri. Spitze und wieder am Boden endend. Anfang und Ende der Naht unbedingt sichern, damit sie beim Stopfen nicht aufreißt. Die Bodennaht selbst zum späteren Stopfen/Füllen und Einbringen des Plastikbeutels offen lassen.
  4. Stoff wie genäht liegen lassen und die Nahtzugaben - aufeinanderliegend - pressen.
  5. Nahtzugaben nicht wie bei den meisten Kleiderstücken auseinander bügeln. Dadurch wird die Naht fester.
  6. Eigentlich würde man jetzt den Tannenbaum wenden und stopfen usw., aber seine Form bedingt die Tatsache, dass die Naht nicht gerade, sondern der Stoff mal nach außen gewölbt und an anderen Stellen nach innen gebogen ist. An diesen Stellen würden wir nach dem Wenden ganz hässliche Formen erhalten, weil sich die Nahtzugaben nicht ohne Weiteres der jeweiligen Wölbung anschmiegen würden.
  7. Deshalb muss man vor dem Wenden die Nahtzugaben vielleicht ein wenig beischneiden (in der Breite verringern) und dann wie folgt bearbeiten:
  8. An allen Stellen, an denen sich der Stoff nach dem Wenden nach innen (beachte i) wölbt, wird in die Nahtzugaben bis 1 mm an die Nahtlinie heran vorsichtig hineingeschnitten. Dadurch kann der Stoff an diesen Stellen der Rundung folgen und sich etwas auseinanderbiegen - die Nahtzugabe wird also dadurch geschmeidiger.
  9. An allen Stellen, an denen sich der Stoff nach dem Wenden nach außen vorwölbt (beachte au), werden die Nahtzugaben im Innern in Längsrichtung gleichsam zusammengepresst - hier stört die Stoffmasse, die zu viel erscheint. Deshalb werden vor dem Wenden hier Keile aus den Nahtzugaben herausgeschnitten - wieder bis 1 mm an die Nahtlinie heran.
  10. So, jetzt ist diese Fummel-Arbeit geschafft und ihr könnt den Tannenbaum wenden!
  11. Bitte nicht (!!!) pressen, damit der Baum ein wenig seine spätere kompakte dreidimensionale Form entfalten kann!
  12. Ggf. von innen mit dem Daumennagel die Nahtlinie entlangfahren und so noch mal die Kontur exakter formen - wenns beult, macht das nichts, denn in der Natur ist ja auch nichts absolut symmetrisch geformt ... Für die Spitze bitte keine Schere nehmen ...
  13. Nun kanns ans Stopfen gehen: Die ersten Teile der Füllwatte gleich bis in die Spitze schieben. Den restlichen Hohlraum von oben nach unten ausfüllen, dabei ganz besonders die Beulen nach außen formen.
  14. Nicht zu dicht stopfen, weil sonst der Baum so starr wirkt.
  15. Kurz "vor" der Bodennaht den mit Vogelsand … befüllten Plastikbeutel in den Tannenbaum schieben - ggf. ein wenig Füllmaterial wieder heraus nehmen ...
  16. Vor dem Nähen der Bodennaht den Baum hinstellen (STOLZ – FREUDE!), noch mal kritisch die Form betrachten und ggf. Watte ergänzen/herausnehmen.
  17. Mit farbig passendem Nähgarn die Bodennaht schließen.
  18. Stoff für Sterne erst ein letztes Mal bügeln, dann mit (aufbügelbarem?) Volumenvlies versehen – Schablone drauflegen und Vorder- und Rückseite mit Nahtzugabe zuschneiden – mit Metallicgarn und Zickzackstich die Kontur nachnähen: Ich persönlich arbeite den Zickzackstich nicht gleich direkt am Rand, sondern etwas weiter innen und schneide zuletzt den überschüssigen Stoff zurück.
  19. Fertige Sterne nicht bügeln/pressen!!!
  20. Als Letztes die Sterne mit wenigen Stichen an ihrer Rückseite an einem jeden Tannenbaum festnähen!

Nachtrag:

  • Vielleicht für Vorder- und Rückseite der Bäume unterschiedliche Stoffe nehmen, so dass man sie mal wenden kann und dann einen anderen Anblick hat?!
  • Die Bäume unterschiedlich groß gestalten?
  • In jedem Fall einen Hingucker = "Ausreißer" nähen, d.h. einen Baum in Form oder Farbe so gestalten, dass er sich von den übrigen deutlich unterscheidet und die Blicke allein deshalb automatisch auf die gesamte Baum-Gruppe zieht.

Sehr viel Freude beim Nacharbeiten - bin gespannt auf Nachfragen und Ergänzungen!

Dank im Voraus und Gruß!

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