Tüggelken, Grumbeer, Erdbirn, Schocke oder Erdapfel – viele Namen für ein und dieselbe Knolle: Die Kartoffel. Der Botaniker kennt sie als Solanum tuberosum und so manch einem ist sie leider nur in Form von Pommes oder Chips ein Begriff.Lange Zeit galt sie als langweiliger Dickmacher und wurde zu vielen Gerichten als bloße Sättigungsbeilage gereicht. Dabei kann sie so viel mehr – je nach Kocheigenschaft (fest-, vorwiegend fest- oder mehligkochend) lassen sich aus dem Knollengemüse die unterschiedlichsten Gerichte zaubern.
Im Jahr 1900 lag der Kartoffelverbrauch in Deutschland bei 285 Kilogramm pro Kopf. Mittlerweile sind es nur noch rund 55 Kilogramm, die Hälfte davon in Form von Pommes, Chips und Fertigprodukten. Tendenz sinkend.
Die Lagerung von Kartoffeln im Keller
Ich erinnere mich an die große Kartoffelkiste aus Holz im Keller meiner Eltern. Kühl und dunkel lagerten dort ab dem Spätherbst zwei Zentner Kartoffeln, direkt beim Bauern gekauft. Die reichten für den Winter, bis im Frühling (praktischerweise fast zeitgleich mit dem Spargel) die ersten Frühkartoffeln auf den Tisch kamen. Der Keller bot ideale Bedingungen für die lange Lagerung: Er war kühl, dunkel und gut belüftet. Die sogenannte Keimbereitschaft der Knollen wurde dadurch auf ein Minimum gesenkt. Heutzutage finden sich Kartoffelkeller zumeist nur noch in ländlichen Gegenden und auf Bauernhöfen. Wer über einen entsprechenden Keller verfügt, kann die günstigen Preise von Herbstkartoffeln nutzen und eine größere Menge dort einlagern.
Kartoffeln in der Wohnung lagern
Mittlerweile werden das ganze Jahr über frische Kartoffeln angeboten – Importe aus wärmeren Ländern machen es möglich. Üblicherweise werden Kartoffeln in Gebinden von 2,5 oder 5 Kilo angeboten, lose Kartoffeln bekommt man auf dem Wochenmarkt. Doch wohin mit den beim Kochen übriggebliebenen Knollen? Die optimalen Lagerbedingungen eines Kartoffelkellers sind in der Wohnung nicht gegeben – allerdings kann man versuchen sie möglichst gut zu simulieren.
Die richtige Temperatur
Optimal sind fünf bis zwölf Grad Celsius. Bei höheren Temperaturen fangen die Kartoffeln schneller an zu keimen. Der Kühlschrank ist allerdings nicht zur Aufbewahrung geeignet – bei Werten unter vier Grad wandelt sich die Kartoffelstärke in Zucker um und der Geschmack wird stark beeinträchtigt. Am besten sind die Kartoffeln in der Speisekammer oder in einem Küchenschrank zu lagern. Dort wird auch der nächste Punkt erfüllt:
Dunkelheit
Unter Lichteinfluss beginnt die Kartoffel grüne Stellen auszubilden. Diese enthalten Solanin – ein Giftstoff, der in allen grünen Teilen von Nachtschattengewächsen (und dazu zählt auch die Kartoffel) enthalten ist. Solanin löst in höheren Dosierungen akute Vergiftungserscheinungen aus (Halsbrennen und -kratzen, Darmentzündungen, Magenbeschwerden etc.). Kartoffeln sollten daher immer im Dunkeln aufbewahrt werden und grüne Stellen an der Knolle muss man großzügig wegschneiden.
Ausreichende Belüftung
Die bei der Verkaufsverpackung von Kartoffeln häufig verwendeten Plastiktüten mit Luftlöchern sind zur Aufbewahrung denkbar ungeeignet. Stauwärme und Kondenswasser in der Tüte führen zum raschen Verderben der Kartoffeln. Am wohlsten fühlen sich die Knollen in einem Korb, einem offenen Tongefäß oder einer Holzkiste. Durch die lose Abdeckung mit einer Zeitung können die Kartoffeln zusätzlich vor Lichteinfluss geschützt werden. Kleinere Mengen können auch direkt in eine Zeitung eingewickelt werden.
Getrennt von Obst lagern
Viele Obstsorten (vor allem Äpfel, Birnen, Bananen, Pflaumen und Pfirsiche) sondern das Reifegas Ethylen ab. Bei Kartoffeln kann dieses Gas schnell zu Keimbildung oder Verderben der Knollen führen. Kartoffeln sollten daher grundsätzlich getrennt von Obst aufbewahrt werden.
Es gibt hier bei frag Mutti nämlich den Tipp dass man einen Apfel zu den Kartoffeln legen soll, damit sie NICHT so schnell keimen. ?! Was denn nun?
Also ich habe das auch ausprobiert und für sehr wirksam befunden:-)