Verletzte Pferdebeine: Verbandswechsel günstiger & einfacher machen

Verletzte Pferdebeine: Verbandswechsel günstiger & einfacher machen

Heute werde ich mich mal mit einem Tipp versuchen. Auch, wenn ich mit allzu starker Kritik rechnen muss. Es geht darum, wie man einen Verbandswechsel bei einem verletzten Pferdebein günstiger und einfacher machen kann.

Mein Pferd hatte vor drei Jahren einen bösen Weidezaununfall. Eine Wunde in der Größe eines DIN A5 Blattes am Sprunggelenk. Haut und Fleisch waren bis zum Gelenk und der Sehne weg. Gelenk und Sehne waren jedoch ohne Schaden somit war das Einschläfern nicht unbedingt nötig, solange die große Fleischwunde heilen würde. Ich entschied mich für den langen Heilungsweg. Der Tierarzt war noch so fair mir mitzuteilen, dass die anfallenden Verbandskosten auf über 1000 € anwachsen könnten, ohne Medikamente und sein Honorar versteht sich.

Die ersten zwei Wochen wurde der Verbandswechsel, alle drei Tage, vom Tierarzt persönlich durchgeführt, danach musste ich selber ran. Die erste Rechnung kam und ich war schon baff, wie teuer so eine Rolle Verbandswatte und der übrige Kram dafür war. Grund genug um über Alternativen nachzudenken. Im Internet fand ich einen Anbieter, der Neopreenverbände für den Beinbereich anbot. War zwar relativ teuer, aber ich musste mit 4–6 Monaten rechnen, da rechneten sich dann zwei dieser Teile schon, sie konnten abwechselnd in der Waschmaschine gewaschen werden. Nachteil war, dass der Klettverschluss genau über der Wunde geschlossen wurde. Also musste ich noch ein gegensätzliches passendes Innenpolster nähen, habe ich auch irgendwie hinbekommen.

Doch das Hauptproblem war, in diesen nun leichter zu wechselnden Verband einen saugstarken und hygienischen Wundverband zu bekommen. Meine Freundin, gelernte Tierarzthelferin, empfahl mir dieses Wisch & Weg-Küchenpapier, aber die waren mir zu unhygienisch (habe mal einen Bericht gesehen, nee nicht auf Wunden, sind reine Bakterienschleudern).

Nach einigen Debatten mit ihr und dem anwesenden Tierarzt, legten wir uns auf billige Damenbinden fest. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen, mal dünn mal dick, das erleichtere uns dann auch die Wahl der Verbandsdicke/polsterung. Praktisch war auch das die Damenbinden selbstklebend sind und leichter am Innenpolster hafteten. Darauf heftete ich, mit Nadel und Faden, wiederum ein passend ausgeschnittenes Stück Verbandswatte, auf der dann die jeweiligen Medikamente aufgetragen wurden. Ich musste etwa 5 Monate, jeden dritten Tag einen Verbandswechsel vornehmen.

Dank der Damenbinden und des Neopreenverbands hielten sich die Kosten aber in Grenzen. Auch der befürchtete Verbandsdruck blieb aus. Ferner fand ich, dass die DA-Binden sehr gut die Wundflüssigkeit aufsaugte. Der gesamte Verband verklebte nicht mehr so stark und erleichterte das abnehmen. Außerdem durfte meine Stute nach zwei Wochen Einzelhaltung in einem kleinen Auslauf, wieder zurück in ihre Herde. Der normal gewickelte Verband, den ich in der Zeit noch machte, hielt das gerade einen Tag aus, ich brauchte also eine andere Lösung.

Ich wünsche niemanden einen ähnlich schlimmen Fall, aber ich habe damals soviel Kopfarbeit leisten müssen, dass ich nun meine Erfahrung einfach mal weitergeben möchte.

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