Wäsche waschen vor 50 Jahren & heute incl. "gutem Gewissen"

Wäsche waschen vor 50 Jahren & heute incl. "gutem Gewissen"

Eine elektrische Waschmaschine ihr eigen zu nennen erfüllte wohl damals jede Hausfrau mit Besitzerstolz. Wenn die noch aus der "Gütersloher Qualtiätsschmiede" kam, da konnte man sich auf zwanzig Jahre lange Zusammenarbeit einstellen.

Unterteilt wurde noch in große und kleine Wäsche - die große hieß Maschinenwäsche und die kleine wurde per Hand gewaschen = Wolle und dergleichen. Die Maschinen hatten noch kein Kaltwaschprogramm.

Weißes wurde gekocht, d. h. bei 95°C gewaschen, dann gab es die Buntwäsche mit 60°C und Feines bei 40°C. Die Waschmittelabteilung war noch übersichtlich, je für Koch-, Buntwäsche oder Wolle - ach ja, alle halbe Jahre natürlich das Gardinenwaschmittel für die blütenweißen Fenstergardinen. Tischdecken und Damastbettwäsche bekamen die Sonderbehandlung mit Wäschestärke.

Das Einweichen der Wäsche, wurde teils noch beibehalten, so ganz traute man diesem Gerät noch nicht, das alles von selbst macht. Das Waschmittel mit dem Werbespruch "da weiß man was man hat" hielt was es versprach.

Waschen - aufhängen - trocknen lassen - abnehmen - evtl. mit Wasser einsprengen - bügeln - zusammen legen und ab in den Schrank. War die Wäsche sauber, fleckenfrei, ordentlich im Schrank verstaut hatte die Hausfrau "ein gutes Gewissen" ihre Arbeit ordentlich gemacht zu haben. Berechtigt würde ich sagen.

Das mit dem guten Gewissen wurde dann irgendwann in Frage gestellt, so fern nicht ein Weichspüler gekauft und benutzt wurde. Handtücher mit Rubbeleffekt? Welche die Haut beim Abtrocknen noch etwas massieren und dem Kreislauf gut tun, unmöglich das kratzt ja, geht garnicht.

Somit hielt der Weichspüler Einzug in den modernen Haushalt und das Dilemma nahm seinen Lauf. Die Fasern wurden mit Chemie überzogen (denn irgend woher muss der Kuscheleffekt ja kommen), die Haushaltskasse etwas mehr belastet, die Umwelt auch. Der einfache Duft sauberer Wäsche wird mit künstlichem übertünkt. Plastikflaschen werden hergestellt und müssen wieder entsorgt werden.

Muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben, weil ich meine Wäsche nur fleckefrei und sauber, aber ohne Weichspüler, wieder in den Schrank packe und Weichspüler achtlos im Ladenregal stehen lasse? - Vielleicht ja, weil ich mich dem Wirtschaftswachstum entgegen stelle oder nein, weil meine Haut und die Umwelt es mir danken?

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