Beschäftigung dementer Familienangehöriger & gemeinsamer Haushalt

Beschäftigung dementer Familienangehöriger & gemeinsamer Haushalt
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Das Zusammenleben mit dementen Personen in einem gemeinsamen Haushalt kann zur Herausforderung für alle Familienmitglieder werden. Oft merkt man auch gar nicht sofort, dass ein Familienmitglied dement ist, vor allem wenn dieses bisher alleine gewohnt hat und die meiste Zeit auf sich selbst gestellt war. Erst so nach und nach erkennen die Angehörigen, dass der Familienangehörige den Alltag alleine nicht mehr bewältigt.

Es häufen sich Erinnerungslücken und Wortfindungsstörungen. Im Gesamten macht die Person eher einen geistesabwesenden Eindruck. Häufiges Stolpern, Verschlucken und Inkontinenz können eine Begleiterscheinung davon sein.

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Im Zusammenleben mit einer dementen Person ist darauf zu achten, dass der Mensch einen eigenen Wohnbereich für sich hat. Dazu gehört das Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad und WC sowie Waschmaschine. Eine eigene Waschmaschine bedeutet halt auch ein Stück Selbstbestimmtheit und Eigenständigkeit. Aber auch eine eigene Terrassenseite mit Sichtschutz ist ein Stück mehr Privatsphäre. Natürlich sollte alles ebenerdig ohne Treppen sein.

Die Küche kann gemeinsam benutzt werden und diese wäre dann speziell bei Frauen, die früher täglich für die Familie aufgekocht haben, eine gute Beschäftigung. Denn da kennen sie sich aus und fühlen sich daher wohl dabei.

Demente Personen sind unterschiedlich in ihrem Verhalten, manche ziehen sich zurück, andere wollen nicht alleine sein, andere wiederum reagieren auch aggressiv. Was früher noch ohne Probleme ging, geht heute nicht mehr. Fähigkeiten scheinen im Alter nachzulassen oder verloren zu gehen. Wenn einfache Dinge des täglichen Alltags nicht mehr alleine bewältigt werden können, dann beschäftigt das die ganze Familie.

Das Selbstvertrauen leidet daher bei vielen alternden Menschen ebenso. Dieses gilt es daher, insbesondere durch die richtige Beschäftigung wiederaufzubauen.

Richtige Beschäftigung finden

Wenn es sich um einen Familienangehörigen handelt, der dement ist, dann sollte sich man zuerst fragen, was denn dieser Mensch gerne gemacht, hat als er noch fit war. Man sollte aber die oben genannten möglichen Begleiterscheinungen mit bedenken. Durch Versuch und Irrtum tastet man sich an die richtigen Beschäftigungsrahmen heran.

Gartenarbeit

Hat dieser z. B. gerne Rasen gemäht und die Sträucher geschnitten und war überhaupt gerne im Garten beschäftigt, dann kann man die Person bei der Gartenarbeit mit integrieren. z. B. Laub rechen. Hat die Person z. B. aber Schwierigkeiten beim Gehen, dann wäre z. B. ein Hochbeet auf der Terrasse mit Kräutern, Paprika und Strauchtomaten eine Möglichkeit, dieses Beet zu pflegen.

Technische Arbeiten

Männer lässt man eher technische Dinge ausführen die sie früher gerne getan haben. Schrauben sortieren, kleine Reparaturen im Haushalt oder anderes wo man herumtüfteln kann.

Hilfe in der Küche

Meistens sind es die Frauen bei den älteren Generationen um 1930, die für die Zubereitung des Essens zuständig waren. Für jene, die das auch gerne gemacht haben, wäre daher die Mithilfe in der Küche sinnvoll. Denn eine vertraute Tätigkeit gibt zusätzlich eine Art Sicherheit. So kann man z. B. beim Salat waschen, Karotten schälen, Wasser für Nudeln aufstellen, gemeinsames Abschmecken des Essens, die Person integrieren. Es sind zwar alles nur scheinbare Kleinigkeiten, aber die Mithilfe in der Küche ist ein Beitrag dazu, die bestehenden Fähigkeiten noch zu erhalten bzw. zu fördern.

Hilfe im Haushalt

Fittere Personen kann man auch im Haushalt selbst mithelfen lassen. Ideal ist es, wenn man die Person dabei unterstützt, ihren eigenen Wohnbereich sauber zu halten. Staub wischen, WC putzen. Fenster mit dem Akku Fensterreiniger abziehen. Den Boden aufwaschen oder was sonst nicht mehr so möglich ist, dabei hilft man mit. Die Wäsche zusammenlegen, kleine Näharbeiten wären eine andere Möglichkeit, im Haushalt mitzuhelfen.

Kontakte pflegen

Aber auch 1x im Monat Freunde und Verwandte zu Kaffee und Kuchen einzuladen, ist eine schöne Abwechslung. Manche Sozialeinrichtungen bei uns in Österreich z. B. die Caritas bieten ein Seniorentreff je nach Region an. Dort kommen Gleichaltrige zusammen und verbringen unter Betreuung von Fachkräften einen schönen Nachmittag.

Ich habe selbst in einem Altersheim gearbeitet. Und ich weiß daher, dass Menschen, die sich nicht gebraucht fühlen, mit der Zeit resignieren.

Und um dieses gebraucht werden, das ist, glaube ich, bei dementen Menschen auch das Wichtigste. Man wird gebraucht, man gehört dazu, man ist ein Teil der Familie, der auch seinen Beitrag leistet.

Auf diese Weise kann sich ein dementer Mensch mehr als nützlich machen und bekommt ein Stück mehr Selbstvertrauen zurück. Gerade die Menschen, die ihr Leben lang viel gearbeitet haben und eine Beschäftigung brauchen. Nach dem Motto „Wer nicht arbeitet, ist nichts wert!“ Ich persönlich halte nichts von diesem Gedankenkonstrukt, aber viele ältere Generationen um 1930 denken so, weil sie von Kindheit an schon mitarbeiten mussten.

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