Die Fastenzeit: Über den bewussten Verzicht, nicht nur von Lebensmitten

Die Fastenzeit: Über den bewussten Verzicht

Mit dem Sonnenaufgang am Aschermittwoch verstummt der Krawall des Fastnachtdienstags und macht Platz für eine besinnliche Rückkehr zu sich selbst. Die Fastenzeit steht an. Erfahre hier alles über den Brauch des Fastens und welche modernen Entwicklungen sich die letzten Jahre vollzogen haben.

Warum fasten wir?

Das Fasten vor Ostern ist ein religiöser Brauch des Christentums, mit dem man sich auf die Oster-Feiertage vorbereitet. Der bewusste Verzicht symbolisiert die Buße für begangene Sünden, weshalb das Fasten auch als Bußzeit bezeichnet wird. Die Zeit, die wir durch diesen Verzicht gewinnen, soll traditionell für das Praktizieren des Glaubens verwendet werden.

Kehre ins Herz zurück: Siehe dort, was du etwa von Gott begreifen kannst, denn dort ist das Bild Gottes; im Inneren des Menschen wohnt Christus!“

Wie lange geht die Fastenzeit?

Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Ostersonntag. Sie dauert genau 40 Tage. Dabei sind Sonntage ausgenommen, wodurch sich die Fastenzeit über 6,5 Wochen erstreckt. Der Zeitraum ist nicht zufällig gewählt. Auch Jesus hat 40 Tage in der Wüste gefastet und die Zeit für eine intensive Nähe zu Gott, seinem Vater genutzt. Gestärkt von dieser Zeit begann er im Anschluss mit seiner Mission im öffentlichen Leben.

Was wird traditionell gefastet?

Beim strengen Fasten wird zwischen Fasttagen und Abstinenztagen unterschieden. Die Fasttage umfassen alle Wochentage der Fastenzeit mit Ausnahme des Sonntags. An diesen Tagen darf nur einmal am Tag eine vollwertige Mahlzeit sowie zwei kleine Zwischenmahlzeiten eingenommen werden. An den Abstinenztagen darf zusätzlich kein Fleisch verzehrt werden. Dazu zählen der Aschermittwoch, alle Freitage und insbesondere der Karfreitag sowie der Karsamstag bis 12 Uhr mittags. Das Fasten von Fleisch am Karfreitag wird auch heute noch stark praktiziert.

Modernes Fasten

Abseits der Religion geht es beim modernen Fasten mehr denn je um die innere Einkehr sowie um die Besinnung auf das Wesentliche. Der bewusste Verzicht erstreckt sich mittlerweile auf alle denkbaren liebsamen Dinge wie z. B.:

  • Süßigkeiten
  • Alkohol
  • Fleisch und/oder andere tierische Produkte
  • Zigaretten
  • Smartphone, Computer, Fernsehen
  • Autofahren
  • Plastik
  • Shopping

Dieser Verzicht erfüllt zum einen den Zweck, seinen eigenen Konsum bzw. sein eigenes Verhalten und dessen Auswirkungen auf sich selbst sowie auf andere zu hinterfragen. Zum anderen stärkt es das Bewusstsein und die Wertschätzung an dem, was man besitzt und sich leisten kann. Vielleicht merkst du ja durch das Fasten, dass es dir gar nichts ausmacht, auf Social Media zu verzichten. Oder dass dir das Fahrradfahren so viel Spaß macht, dass du von nun an häufiger das stehen lässt. In diesem Sinne:

Man verliert nicht immer, wenn man entbehrt.

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Variationen des Fastens. Führe für dich einfach das ein, was dir guttut. Praktiziere jeden Tag eine halbe Stunde Yoga. Versuche so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Mache jeden Tag jemanden ein Kompliment.

Abschließend ist es beim Fasten wichtig, sich selbst den Druck zu nehmen. Du bestimmst, worauf du wann verzichten möchtest und kannst dir dabei beliebig viel Flexibilität einräumen. Wenn also eine große Geburtstagsfeier mit vielen Leckereien ansteht, dann schnapp dir ein Stück Kuchen! Wenn du es nicht schaffst, knapp sieben Wochen vegan zu leben oder kein Auto zu benutzen, dann vielleicht ein- oder zweimal die Woche? Oder wenn du nicht ganz auf dein Smartphone verzichten möchtest, dann zumindest auf Social Media oder nur auf eine bestimmte App.

Du gestaltest deine eigenen Regeln! Mit jedem Verzicht hast du schon etwas Gutes für dich und deine Umwelt getan sowie dein Bewusstsein gestärkt.

Fastest du und wenn ja, was? Oder was hält dich davon ab?

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