Der Mensch kann bis zum Mond fliegen und das Universum erforschen. Nur Dauerredner können dauernd quatschen und keiner wehrt sich und keiner erfindet mal ein Gerät, mit dem sie nach 15 Minuten automatisch zum Mond fliegen.
Signal geben: Es gibt Ratschläge und Bücher zu diesem Thema. Mir fehlt oft der MUT, das zu machen. Ein Beispiel: in einer Diskussion fängt jemand bei der Steinzeit an. Bis zum Punkt „Probleme in der Schulzeit“ dauert es natürlich seeeehr lange. Da soll man vorsichtig den Arm hochheben und ein bisschen mit den Fingern schnippen. Signal setzen. Dann sagen: „Vielen Dank! Dies ist leider kein Kurs zum Thema Geschichten erzählen. Unser Thema heißt ...“ Es gibt Dauerredner die juckt das gar nicht. Die reden weiter. Dann soll man das mit dem Signal noch mal machen. Bitte schön, wer kann das?
Höfliches Stoppen: Manchmal ist es wirklich angesagt, Dauerredner zu stoppen. Weil sonst wertvolle Zeit weg ist, in einem Seminar, das Geld kostet. Da gibt es die höfliche Form. Hand heben, den Dauerredner mit Namen ansprechen und: „Ist es in Ordnung, wenn ich Deine Aussage zusammenfasse. Du meinst also, dass ...“
Wecker auf den Tisch! Man kann auch gleich am Anfang einer Gesprächsrunde einen Wecker auf den Tisch stellen: „Bitte keine Romane erzählen. Für jede Minute über 3 Minuten Redezeit gibt es einen Strafpunkt. Jeder, der zum Schluss keinen Strafpunkt hat, bekommt ein Geschenk!“ Das wirkt Wunder. Das Geschenk kann nur ein leckeres Sahnebonbon sein, aber die Freude ist groß.
Im persönlichen Gespräch ist das Dauerreden recht unangenehm. Ein Gespräch ist ja ein Austausch. Ich höre zu und denke mit. Dann erzähle ich und der andere hört mit Interesse zu. So ist es toll. Aber oft sage ich nur ein Stichwort - sofort redet der andere über seine Erlebnisse. Ich fühle mich übergangen. Da habe ich einen Tipp ausprobiert. Sobald der andere anfängt, seinen Roman zu erzählen, sage ich laut „Apropos“. Der andere guckt groß, sagt „Hä?“ und in dieser Pause sage ich: „Kann es sein, dass du kein Interesse an meinen Erlebnissen hast?“ Da kommt erst mal ein großes „Nein, natürlich nicht!“ Ich antworte: „Das ist schön“ und dann erzähle ich meine Geschichte zu Ende.
Handy-Dauerredner: Vielleicht ist es so: Dauerredner haben Probleme. Sie müssen reden. Wenn ich im Zug sitze und hinter mir redet jemand am Handy, und zwar von Köln bis Nürnberg ohne Punkt und Komma, dann glaube ich, dass da gar kein Gesprächspartner am Ende der Leitung sitzt. Die reden ins Leere. Einfach, weil das supercool ist. Und alle alle alle rundherum dürfen mithören!