Ernährung: Welchen Informationen kann ich trauen?

Ernährung: Welchen Informationen kann ich trauen?
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„Schokolade ist gesund!“, schreiben die einen, „Schokolade ist ungesund!“, die anderen. Die Flut an Informationen rund um das Thema Ernährung ist im wahrsten Sinne „mehr als wir verdauen können“. Zudem tummeln sich viele Fake News darunter. Hier kommen ein paar Tipps, die dir helfen sollen, mit verwirrenden Ernährungsinformationen umzugehen.

Vorab: Hier soll nicht geklärt werden, welche Schlagzeile stimmt und welche nicht. Und auch nicht, welche die „beste Ernährungsform“ ist. So individuell jeder von uns ist, so individuell sind die Meinungen dazu. Ich möchte dir lediglich ein paar Möglichkeiten aufzeigen, mit denen du der nächsten Ernährungs-Schlagzeile begegnen kannst.

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Quellen prüfen und kritisch hinterfragen

Wichtig ist zuerst einmal, herauszufinden, wer hinter dem Artikel, der Studie oder der Quelle steckt. Oft führen Hersteller selbst Studien durch, um Werbung für eigene Produkte zu machen. Mit einer gesunden Portion Misstrauen und folgenden Fragen kannst du prüfen, ob die Quelle bzw. der Artikel seriös ist:

  • Ist die Quelle bekannt für glaubwürdige und verlässliche Berichterstattung? Oder findet man sonst eher reißerische Schlagzeilen?
  • Enthält der Artikel glaubwürdige Quellen (z.B. Fachzeitschriften, Expertenmeinungen)?
  • Handelt es sich um die Aussage/Behauptung eines einzelnen oder mehrerer Experten?
  • Stellt der Beitrag beide Perspektiven (Vor- und Nachteile) des Themas dar?
  • Nennt der Artikel den Herausgeber der Studie und eventuelle Sponsoren? Nennt er den Autor?
  • Welche Wissenschaftler sind beteiligt, zu welchem Institut gehören sie?
  • Sind die Informationen aktuell?
  • Wer berichtet alles darüber? Nur ein einzelnes Medium oder mehrere?
  • Ist die Website auf den Verkauf von Produkten ausgerichtet?
  • Gibt es Links, die Unterstützung oder mehr Details bieten?

Hilfe vom Bundeszentrum für Ernährung

Offizielle Angaben zu Ernährungsfragen macht das Bundeszentrum für Ernährung. Bis 2015 konnten sich Verbraucher mit ihren Fragen und Unsicherheiten hier direkt an Expert*innen wenden. Das aktive Forum wurde zwar eingestellt, allerdings lassen sich hier auch noch viele fachliche Antworten auf Verbraucherfragen finden. Auch auf der Seite des BZfE selbst kannst du beispielsweise nach Stichworten zu bestimmten Lebensmitteln suchen.

Die Verbraucherzentralen sind gemeinnützige Organisationen, die dich ebenfalls bei Fragen zu Lebensmitteln beraten – auch online. Dort gibt’s z. B. Infos zu Inhaltsstoffen, Diäten oder Zubereitungstipps.

Beiträge genauer unter die Lupe nehmen: Medien-Doktor für Ernährung

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie gut die Berichterstattung generell ist, lohnt sich ein Blick auf die Seite: Medien-Doktor Ernährung.
Seit Juni dieses Jahres untersuchen dort Journalisten verschiedene Artikel zum Thema Ernährung und bewerten sie – und das bis jetzt ziemlich schlecht. Die meisten der bisher begutachteten Artikel schneiden nicht sehr gut ab: Oft werden negative Effekte von Ernährungsformen ausgeblendet oder es fehlen fachliche Einordnungen anderer unabhängiger Experten.

Die 10 Regeln von der DGE

Und für wen das alles nur noch verwirrender ist: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat 10 Regeln für vollwertiges Essen und Trinken aufgestellt, an denen man sich orientieren kann. Zwar findet man darin keine Antworten auf konkrete, speziellere Fragen, aber die Regeln liefern gute Anhaltspunkte, wie eine gesunde Mahlzeit aussieht.

Verständnis für die Wissenschaft und Medien

In einem Zeitungsartikel finden nicht alle Details einer Studie Platz. Journalisten müssen in ihrer täglichen Arbeit oft stark verkürzen und vereinfachen. Dabei werden viele Erkenntnisse zugespitzt. Wenn man skeptisch ist, kann man den genauen Kontext aus der Studie selbst entnehmen und sich so selbst eine Meinung bilden.
Auch die Wissenschaft kann oft keine 100 % gesicherten Aussagen treffen, sondern nur Tendenzen feststellen. So kommt es dazu, dass Behauptungen zu Ernährung oft revidiert werden müssen.

Auf den eigenen Körper hören

Wer kennt deinen Körper und dessen Bedürfnisse am besten? Natürlich du selbst. Deshalb sollte man, finde ich, viel öfter auf sein „Bauchgefühl“ hören. Wenn man beispielsweise eine Diät ausprobiert, kann man versuchen, in sich selbst hineinzuspüren und sich zu fragen, ob einem die Ernährungsweise guttut. „Kann dieser Ernährungstrend überhaupt zu weniger Gewicht führen?“ Einen kritischen und möglichst objektiven Blick auf sich selbst zu werfen und logisch nachzudenken, schadet auf keinen Fall.

Wie geht es euch mit Ernährungsinfos? Fühlt ihr euch gut informiert oder verwirrt von all den widersprüchlichen Meldungen?

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