Ihr ärgert euch über steigende Kontoführungsgebühren und denkt über einen Bankwechsel nach? Ein Vergleich der Angebote lohnt sich. Das solltet ihr beachten.
Üblicherweise ist ein Girokonto nicht kostenlos. Banken setzen bei den Gebühren auf verschiedene Modelle. Bei den einen ist in ihrer Gebühr alles rund um die Kontoführung enthalten, andere berechnen Transaktionen wie Überweisung, Dauerauftrag, Abhebung separat. Einen guten Überblick braucht ihr, wenn die Banken ihre Gebühr „mischen“, also zur Monats- oder Quartalsgebühr noch zusätzlich einzelne Transaktionen berechnet werden. Das kann ganz schön ins Geld gehen.
Die Höhe der Kontoführungsgebühr hängt oft vom Monatseinkommen ab und unterscheidet sich von Bank zu Bank stark. Manche Banken verzichten auf solche Gebühren, wenn der monatliche Zahlungseingang über einer bestimmten Marke liegt. Andere – meist Direktbanken – bieten komplett kostenlose Girokonten an, unabhängig vom Einkommen und insbesondere für Studierende, Schüler/innen und Auszubildende. Das setzt allerdings voraus, dass man alle Transaktionen online oder telefonisch durchführt und bereit ist, auf persönliche Ansprechpartner vor Ort zu verzichten. Besteht Gesprächsbedarf, kann man sich in der Regel an ein Callcenter wenden.
Der Vergleich lohnt sich
Da die Leistungen und Kosten für ein Girokonto sehr unterschiedlich sind, lohnt sich ein Vergleich. Wer ein klassisches Basiskonto möchte und keine Sonderleistungen erwartet, wird sicher fündig. Bei einem Wechsel bieten manche Banken sogar eine einmalige Prämie bzw. einen Neukundenbonus an und kümmern sich um die komplette Abwicklung.
Laut testsieger-konto.de liegt die norisbank aktuell (Stand August 2017) ganz vorne: Der mit der Note 1,3 bewertete Testsieger, eine Direktbank ohne Filialen, bietet ein kostenloses Girokonto ohne Bedingungen, und es gibt gebührenfrei Bargeld an 9.000 Geldautomaten in Deutschland sowie an Automaten im Ausland.
Auf Platz zwei folgt die IngDiBa, ebenfalls eine filiallose Direktbank, die gebührenfreies Abheben an 90 % aller Geldautomaten in Deutschland verspricht und Neukunden zusätzlich einen Eröffnungsbonus von 50 Euro zahlt.
Eine Gutschrift von 100 Euro bei Gehaltseingang plus 50 Euro Empfehlungsbonus bietet die Direktbank 1822direkt. Hier kann an den rund 25.700 Geldautomaten der Sparkasse und EU-weit mit Kreditkarte kostenlos Bargeld abgehoben werden.
Im Test folgen die DKB (weltweit gebührenfreies Bargeld-Abheben an Automaten), 1822MOBILE, N26, Wüstenrot und die €netbank, letztere jedoch mit einer Kontogebühr von einem Euro ab einem Geldeingang von 400 Euro monatlich.
Kleingedrucktes lesen
Das klingt jetzt erst einmal alles ganz positiv. Dennoch sollte man das Kleingedruckte lesen vor einem Wechsel zu einem vermeintlich kostenlosen Girokonto. Es kann nämlich sein, dass sich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) doch Kosten verstecken oder das Gratis-Angebot an Bedingungen, z.B., eine bestimmte Laufzeit, geknüpft ist. Danach können dann doch Gebühren anfallen.
Vorsicht ist auch immer geboten, wenn an einem fremden Geldautomaten abgehoben wird, der nicht zum Angebot der Bank gehört. Hier können die Gebühren ganz schön happig sein. Es gibt außerdem Banken, die das kostenlose Girokonto z. B. an die Eröffnung eines Depots koppeln. Wenn das nicht gewünscht ist, sollte man Abstand von solchen Angeboten nehmen.
Nicht zu verwechseln sind übrigens die Begriffe „kostenloses Konto“ und „Konto ohne Kontoführungsgebühren“. Bei letzteren können unter anderem Gebühren für die Bargeldabhebung an fremden Geldautomaten, Buchungsgebühren für Überweisungen, Dispozinsen sowie Kosten für Extras wie Kreditkarten entstehen. Also Vorsicht!
Individuelle Beratung kostet Geld
Wer Wert auf eine individuelle Beratung und eine Filiale in der Nähe legt, sollte sich gut überlegen, ob er zu einem kostenlosen Angebot einer Direktbank wechselt. Denn Service kostet einfach Geld. Die Berater in den Filialbanken kennen ihre Kunden oft persönlich und bieten Dienstleistungen an, die anonyme Direktbanken so nicht bieten. Sie können beispielsweise Kredite auf jeden Kunden einzeln zuschneiden und bei Fragen, Wünschen und Problemen direkt kontaktiert werden. Außerdem sind Bareinzahlungen bei Direktbanken nicht möglich.
Auch Die werden, ohne monatlichen Mindesteingang, kostenlos, geführt. Da ist ein Sparkonto integriert, sodaß man problemlos, mittels TAN, von Girokonto auf's Sparkonto und umgekehrt “überweisen“ kann. Man muß nur einmalig bei Kontoeröffnung 52,00€ einen sogenannten Geschäftsanteil bezahlen (den man erhöhen kann) und verzinst werden. Ok, das ist nicht die Welt, aber immerhin.
Wenn man versäumt Kontoauszüge am Automat zu ziehen und sie werden per Post zugesandt, dann werden 70 ct - verbucht. Sollte es mal nicht möglich sein Bargeld abzuheben, weil der Geldautomat außer Betrieb ist (defekt, Wartung, Geldkassette leer) und man muß bei einer anderen Bank abheben, genügt ein Anruf beim Kundenservice und die dadurch entstandenen Gebühren werden erstattet.
Positiv ist auch die Geschwindigkeit mit der Überweisungen ausgeführt werden, zu bewerten.
Einziges Manko, man kann keine Bareinzahlungen tätigen.
Mein Fazit: ich bin rundum mit der Sparda Bank zufrieden und bereue nicht, vor Jahren von der RV Bank dahin gewechselt zu haben.