"Leeres Wasser" - das ist eine Umschreibung für destilliertes (bzw. destillatgleiches) Wasser. Solches, dass man u.a. in Dampfbügeleisen benutzt, früher mal in Autobatterien gefüllt hat und überall zu kaufen bekommt.
Und da es so "leer" ist, hat es die begierige Eigenschaft, Partikel anderer Stoffe aufzunehmen zu können. Leitungswasser soll im Vergleich dazu regelrecht schwerfällig sein.
Gibt es also mal ein Fleckenmalheur auf empfindlichen Stoffen, an die man sich nicht mit irgendwelchen Mittelchen herantraut: Erst einmal mit destilliertem Wasser und farblosem Baumwolltuch versuchen!
Ich hatte heute eine solche Premiere und bin begeistert vom Ergebnis! Bei einem Café-Besuch hab' ich mir den letzten Schwapp vom Milchkaffee auf meinen hellen Leinenrock getröpfelt - wunderbar auffällig auf die Frontseite ("Das war's dann wohl mit dem Stadtbummel")! Irgendwas mit dem angebotenen heißen Wasser zu retten, hab' ich gar nicht erst versucht - kennt man ja, die Hartnäckigkeit von Kaffeeflecken.
Also zurück zum Auto, wo mein Blick im Kofferraum auf einen halb vollen Kanister mit eben diesem destillierten Wasser fiel. Plötzlich erinnerte ich mich, im TV mal einen Tipp von einer Haushaltsexpertin zur Fleckenbeseitigung bei hellen Polstermöbeln gehört zu haben. Was hatte ich zu verlieren?
Im Auto sitzend hab' ich den Fleck mit dem "Aqua destillata" durchtränkt und die Flüssigkeit dann mit ausrangierten Baumwollgeschirrtüchern (von denen ich für die Scheiben immer welche im Auto hab') wieder ausgedrückt.
Das Ganze zweimal wiederholt, anschließend zum Trocknen in die Sonne auf eine Parkbank. Zur Tarnung 'ne Zeitschrift vors Gesicht, doch eigentlich hab' ich nur auf dem Fleck gestiert. Der wurde heller und heller ... und dann war er weg! Nicht zu fassen - ohne Ränder, spurlos verschwunden! Und der Stadtbummel konnte doch noch stattfinden ... ;-)