Schwein gehabt - Glücksbringer im Überblick

Schwein gehabt - Glücksbringer im Überblick
Lesezeit ca. 2 Minuten

Neulich habe ich 20 Euro mit einem Rubbellos gewonnen. Tolle Sache. Zieht man die zwei Euro Einsatz ab, bleiben immer noch 18 Euro Reingewinn. Prima, dachte ich, das reicht für den nächsten Einkauf bei Netto. Zuvor musste ich mir meinen Gewinn aber erst einmal abholen. Ich verließ den Lottoladen meines Vertrauens allerdings nicht wie geplant mit 20 Euro, sondern mit zehn frischen Rubbellosen und zahlte bei Netto mit Karte. Aus gutem Grund druckt die Lottogesellschaft einen Warnhinweis zur Spielsucht auf den Rubbellosen ab – mich hatte es gepackt.

Wie gewonnen…

Meine Glücksspiel-Karriere war aber ebenso schnell beendet, wie sie begonnen hatte. Die zehn neuen Lose brachten es zusammen gerade mal auf acht Euro. Ich schaute mir die Nieten genauer an. Auf allen freigerubbelten Feldern waren Glückssymbole abgebildet: Schweine, vierblättriger Klee, ein Hufeisen und so weiter. Aber warum gelten diese Symbole als Glücksbringer? Wahrscheinlich haben viele von euch zum Jahreswechsel einen Glücksbringer verschenkt oder geschenkt bekommen. Einen Glücksklee im Topf, am besten noch mit Schornsteinfeger, ein Marzipanschweinchen mit einem Glückscent in der Schnauze oder ähnliches. Wisst ihr, woher diese Gegenstände ihre glücksbringende Bedeutung haben? Ich wusste es nicht, also habe ich recherchiert und möchte meine Ergebnisse hier gerne mit euch teilen. Die leidige Frage nach dem in meinem Beitrag enthaltenen Tipp hake ich gleich mal zu Anfang ab. Achtung, jetzt kommt der Tipp: Kauft Rubbellose immer nur von Geld, dessen Verlust ihr problemlos verschmerzen könnt. So, und nun zu den Glückssymbolen.

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Das Glücksschwein

In manchen Teilen der Welt gilt das Schwein schon seit Jahrtausenden als Symbol für Wohlstand und Stärke. Im deutschsprachigen Raum ist es seit dem Mittelalter als Glückssymbol bekannt. Auf den Jahrmärkten und Volksfesten jener Zeit wurden oft Wettbewerbe veranstaltet und für den Verlierer gab es als Trostpreis ein Ferkel. Letztendlich stellte sich aber dieser Trostpreis als Hauptgewinn heraus: Ein Schwein frisst Küchenabfälle und ist schon mit sechs Monaten schlachtreif. Lässt man es am Leben, bringt es in der Regel bei zwei Würfen im Jahr bis zu 20 Ferkel zur Welt, die wiederum nach sechs Monaten… und so weiter. Im Klartext: Ein Schwein kann der Grundstock einer gesicherten Ernährung sein. Und wenn das kein Glück ist, was dann?

Der Glückscent

Obwohl die Einführung des Euro jetzt schon etwa 16 Jahre zurückliegt, bleibt die kleine Kupfermünze für mich immer noch der Glückspfennig. Er symbolisiert Reichtum und soll dafür sorgen, dass dem, der einen Glückspfennig bei sich trägt, niemals das Geld ausgeht. Historiker sehen in ihm den kleinen Bruder des Weihgroschens oder Tauftalers. Dieser wurde früher an die Haustür genagelt und sollte Unheil abwehren. Ich selbst trage einen alten Glückspfennig aus D-Mark-Zeiten in der Uhrentasche meiner Jeans. Man weiß ja nie.

Das Hufeisen

Das Beschlagen von Pferden mit Hufeisen wurde von den Römern erfunden. Da das Pferd seit jeher als edles und wertvolles Tier gilt, avancierte das den Pferdehuf schützende Hufeisen schnell zu einem Glückssymbol. Ein altes türkisches Sprichwort bringt es auf den Punkt: „Ein Nagel kann ein Hufeisen retten, ein Hufeisen ein Pferd, ein Pferd einen Reiter und ein Reiter ein Land.“ Insbesondere ein gefundenes (nicht gesuchtes!) Hufeisen gilt als glücksbringend. Traditionell wird es am Eingang von Haus oder Hof aufgehängt und soll Krankheit und Unglück von den Bewohnern abhalten. Die offene Seite sollte dabei nach oben zeigen, damit das Glück nicht „herausfallen“ kann. Zeigt die offene Seite nach rechts, symbolisiert es das C aus dem Namen „Christus“. Seefahrer früherer Epochen nagelten es an den Schiffsmast und viele Taxifahrer legen heutzutage Wert auf ein hufeisenförmiges U im Nummernschild.

Der Glücksklee

Das vierblättrige Kleeblatt gehört zu den ältesten Glückssymbolen überhaupt. Bei unserem heimischen Klee (Trifolium) bringt nur eine äußerst seltene Mutation Exemplare mit vier Blättern hervor. Daher braucht es eine gehörige Portion Glück, ein solches zu finden. Bereits bei den rituellen Versammlungen der keltischen Druiden vor über 2.000 Jahren galt das vierblättrige Kleeblatt als Schutzsymbol. Es symbolisiert die vier Himmelsrichtungen sowie die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde. Einer Legende nach nahm Eva bei der Vertreibung aus dem Paradies ein vierblättriges Kleeblatt mit, womit es symbolisch auch für ein Stück des Paradieses steht. Bei dem zu Silvester häufig verschenkten Klee handelt es sich um die aus Mexiko stammende und grundsätzlich vierblättrige Sorte Oxalis deppei. Ich erinnere mich, dass meine Eltern beide ein (selbst gefundenes) vierblättriges Kleeblatt in der Schutzhülle ihres Führerscheins hatten, da es bei Reisen schützen soll. Beide sind ihr Leben lang unfallfrei gefahren…

Soweit für heute. Natürlich wird in unserer rationalen Zeit ein Mensch, der an Glückssymbole glaubt, oft als abergläubisch belächelt. Aber wir wissen ja alle: Der Glaube kann Berge versetzen, oder?

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14 Kommentare

Wusstet Ihr, dass der auf dem Foto abgebildete Glücksklee richtig hübsch blüht? Im Garten jedenfalls entwickelt er sich prächtig. :-)
Und ein vierblättriges Kleeblatt soll nur Glück bringen, wenn man es verschenkt........
Zuerst einmal: Respekt: Du gehörst zu den wenigen Menschen die wissen, wofür die kleine Tasche an der Jeans ist 👍
Zu Silvester bekomme ich von Nachbarn/Freunden Glückssymbole, die ich in einem Regal neben meinem Bett aufbewahre wertschätze:
Eine Schneekugel mit Schornsteinfeger, Glücksengel, Glückspilze, Glücksklee natürlich, der im Garten weiterleben darf....und was soll ich sagen: Ich bin ein Glückspilz!
Liegt vielleicht auch daran, dass mein ganzes Leben schon schwarze Katzen von rechts nach links meinen Weg kreuzten: Das bedeutet Glück pur!

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