Wieso heißt es „Auf dem Schlauch stehen?“

Wieso heißt es „Auf dem Schlauch stehen?“
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Bei uns seid mittwochs endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.

Luftballon
Willst du's wissen? "Frag Lotte" mit dem Luftballon!

Heute fragt Finja, 10 Jahre, aus Leimen:

Wieso heißt es „Auf dem Schlauch stehen?“

Lotte weiß, dass die Welt der Erwachsenen manchmal seltsam ist.Liebe Finja,

auf welchem Schlauch? Gießt du gerade den Garten? Warum machst du denn das? Es regnet doch die ganze Zeit ... Merkst du was? Ich stehe gerade mächtig auf dem Schlauch! Das heißt: Ich verstehe nicht, was du meinst. Aber was hat das Nicht-Verstehen eigentlich mit einem Schlauch zu tun?

Stell dir einfach mal vor, dass es zur Abwechslung nicht regnet. Du stehst im Garten und willst wirklich die Pflanzen gießen. Wenn du dann auf den Schlauch trittst, kommt kein Wasser mehr raus. Kein Tropfen! Du stehst also tatsächlich auf dem Schlauch.

Dieses Bild - am Ende kommt nichts raus - haben die Menschen schon vor langer Zeit auf ihr Gehirn übertragen. Das haben sie sich nämlich früher wie Schläuche vorgestellt. Und wenn irgendwo ein Knick drin war, kam eben kein Gedanke mehr raus.

Kein Wunder, dass wir manchmal ein Brett vor dem Kopf haben. Den ganzen Tag lang ist unser Gehirn voll im Einsatz.

Los ging das Ganze vor über 300 Jahren bei einem Herrn La Mettrie aus Frankreich. Er hat uns Menschen als Maschinen beschrieben. Heute wissen wir natürlich, dass viele Ideen aus der Zeit nicht richtig waren. Aber das mit dem Schlauch ist bei uns hängengeblieben.

Übrigens gibt es noch andere Redewendungen, die dasselbe meinen. Vielleicht hast du manchmal eine lange Leitung? Dann kapierst du etwas auch nicht besonders schnell. Das kommt aus der Zeit, als es bei den Telefonleitungen noch viele Störungen gab.

Störrische Ochsen konnten die Bauern früher nicht gebrauchen. Deshalb haben sie ihnen ein Brett vor den Kopf gehängt.

Und dann gibt es natürlich auch noch das berühmte Brett vor dem Kopf. Auch das beschreibt langsames Denken. Allerdings ist die Redewendung noch älter als die mit dem Schlauch. Denn schon im Mittelalter hat man störrischen Ochsen ein Brett vor den Kopf gehängt. Sie sollten nichts mehr sehen und denken, dann konnte man leichter mit ihnen arbeiten.

Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken: www.frag-mutti.de oder gleich bei lotte@frag-mutti.de

Bis zum nächsten Mal!
Deine Lotte

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