Flüssigseife selber machen - Seifenreste verwerten

Flüssigseife selber machen - Seifenreste verwerten
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Die flüssige Seife, die im Spender im Supermarkt verkauft wird, ist im Vergleich zu fester Seife teuer und noch dazu produziert man damit viel mehr Plastikmüll. Wer nicht auf flüssige Seife verzichten mag, kann sie viel günstiger selber machen und dabei Plastikmüll vermeiden.

Wer sich klarmacht, dass flüssige Seifen im Grunde nichts anderes sind als mit Wasser gestreckte feste Seife, kann sich ausrechnen, wie viel mehr Geld die Seifenindustrie nur durch den Verkauf von Flüssigseifen erzielen kann. Der Verbraucher zahlt letztlich für das zusätzliche Wasser und die Plastikverpackung viel mehr als bei dem Verkauf eines Seifenstücks. Feste Seife ist durch den niedrigen Wassergehalt auch sehr viel nachhaltiger beim Transport und der Verpackung. Außerdem lassen sich die kleinen Reste von fester Seife mit etwas Wasser und ein paar Tropfen Öl ebenfalls wieder in flüssige Seife verwandeln.

Benötigtes Material

  • 25 g Bio-Seife (Seifenreste)
  • 250 ml Wasser
  • 1 TL Olivenöl (optional)
  • 1 TL Honig (optional)
  • Reibe
  • Schneebesen
  • Mixer
  • Seifenspender
  • Trichter

Flüssigseife aus Seifenresten herstellen – so geht's

Um flüssige Seife für einen Seifenspender herzustellen, braucht es im Grunde nur ein paar Seifenreste und Wasser. Alle anderen Zutaten sind optional. Olivenöl und Honig füge ich hinzu, damit die Konsistenz etwas cremiger wird und zur Pflege trockener Haut. Zudem ist die Herstellung sehr leicht. Zum Füllen eines handelsüblichen Seifenspenders werden in der Regel 250 bis 300 ml Flüssigseife benötigt. Für diese Menge werden nur ca. 20 bis 25 g feste Seife gebraucht. Wer zwei Flaschen füllen möchte, verdoppelt die oben angegebene Menge. Ich verwende für die Flüssigseife in der Regel biologische Naturseifen. Sie enthalten keine Tenside auf Erdölbasis. Kernseife ist mit Natriumchlorid hergestellt, eignet sich zwar auch zur Herstellung von flüssiger Seife, allerdings trocknet die Haut schneller aus. Deshalb verwende ich sie persönlich nicht.

Schritt 1: Seifenstück mit einer Reibe zerkleinern

Die Seife wird in heißem Wasser geschmolzen. Damit die Seife sich im Wasser besser auflöst, ist es ratsam, sie vorher mit einer Reibe zu zerkleinern.

Seifenraspeln als Grundlage für ökologische selbstgemachte Flüssigseife.

Schritt 2: Geriebene Seife in heißem Wasser lösen

Die mit der Handreibe geriebenen Seifenspäne werden in einem Topf mit 250 ml Wasser gegeben und bei mittlerer Stufe (Ceranfeld: Stufe 4 bis 5) erhitzt. Unbedingt darauf achten, dass die Masse nicht kocht. Mit dem Schneebesen immer wieder umrühren, bis die Seife sich im heißen Wasser ganz aufgelöst hat. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Schritt 3: Nach dem Abkühlen Öl und/oder Honig zugegeben

Nach ca. einer Stunde ist die Seifenmasse soweit abgekühlt, dass ein Teelöffel Olivenöl und/oder etwas Honig in die lauwarme Masse gegeben werden können. Alternativ können auch Kokos- oder Sesamöl verwendet werden. Die Zugabe von Öl und Honig ist aber nicht unbedingt erforderlich.

Schritt 4: Masse mit Mixer zu einer Creme rühren

Damit sich Öl, Honig und auch die Seife mit dem Wasser gut verbinden, wird die noch flüssige Seife jetzt mit einem Mixer oder alternativ mit einem Pürierstab zu einer cremigen Masse verarbeitet. Das Gemisch jetzt weitere zwei bis drei Stunden ganz auskühlen lassen und ab und zu mit dem Schneebesen noch einmal umrühren.

Cremig gerührte Seifenmasse aus festen Seifenresten und Wasser - bereit zum Abfüllen.

Die flüssige Seife wird durch das Auskühlen und Aufschlagen fester und erhält eine samtige Konsistenz.

Schritt 5: Fertige Flüssigseife in den Spender umfüllen

Die flüssige Seife kann jetzt mithilfe eines kleinen Trichters in einen Seifenspender umgefüllt werden. Wer keinen Trichter hat, kann auch einen Spitzbeutel oder einen aus festem Papier selbst gerollten Trichter verwenden, um die Seife in das Gefäß zu füllen.

Tipp

Flüssigseife kann grundsätzlich aus allen festen Seifen hergestellt werden. Verwendet man Naturseifen ohne Konservierungsstoffe, dann ist die Seife ca. drei Wochen haltbar. Also lieber immer kleinere Mengen herstellen. Die flüssige Seife, die aus Naturseifen hergestellt wird, kann nicht nur zum Händewaschen, sondern auch zum Duschen genutzt werden.

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12 Kommentare

Danke für den Tipp. Für eine richtig gute feste Seife, die vorher als Duftspender in meinem Wäscheschrank gedient hat, ist das eine sehr schöne Alternative.
Das werde ich auf jeden Fall probieren. 👍👍
Liebe @RitaH ,
Super Topp Tipp, heute räumst du bei mir Sterne ohne Ende ab.
Denn eines ist nur so ganz nebenbei bei dir erwähnt - die Haltbarkeit, dabei ist sie ein ganz besonderes Kriterium FÜR deinen Tipp.

Die Industrie knallt für das teuer bezahlte Wasser nämlich Unmengen an Konservierungsstoffen in ihre Flüssigprodukte.

Wer also die umwelttechnisch ...plastikfrei, papiergewickelt, volumenmäßig weniger Transporte [Sprit CO2 Staus :-)) ] etc festen Stücke kauft (die brauchen nämlich all den Sch.... nicht, sie sind selbstkonservierend), tut sich noch zusätzlich etwas Gutes ...die wenigsten wissen, dass sie oft nicht auf die Seifenstoffe reagieren, sondern auf die Konservierungsstoffe und dann wegen Hautproblemen die noch teureren hypoallergen Seifen verwenden.

...der Trick mit dem Öl ...für mich Kakaobutter und Honig sind für mich sogar total neu und werden nächstes Mal sofort umgesetzt

ganz ganz Lieben Dank für diese mega Kniffe ...mindestens **********

...ach ja, und für alle die schaumige Seife lieben
wusstet ihr, dass ihr das durch Zucker !!! erreichen könnt
gebt einfach vorab in das heiße Wasser 1 TL - Eßl Zucker und löst ihn komplett auf, erst danach die Seifenflocken reinschütten und laut Ritas Anleitung weitermachen.

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