Wer in Spanien mit dem Mietwagen unterwegs ist, sollte gewisse Ticks bzw. landestypische Besonderheiten besser kennen - sonst kann es teuer werden!
Linksabbiegen verboten
Auf den Carreteras, natürlich nicht in den Städten, ist im Normalfall das Linksabbiegen streng verboten.
Dafür haben die Spanier alle paar Kilometer eine "Wendemöglichkeit" geschaffen: Hier fährst Du rechts der Fahrbahn ab, querst nach dem Halt am Stopschild beide Fahrspuren, um auf der jetzt richtigen Seite wieder auf die Carretera aufzufahren. Jetzt hast du die richtige Spur, um problemlos rechts abbiegen zu können. Wenn du beim alsch Abbiegen erwischt wirst, kann das ziemlich teuer werden; falls dadurch auch noch ein Unfall entsteht, erst recht!
Biker und die weiße Linie
Gerade Biker, aber auch Autofahrer, die z. B. einen Fahrradfahrer überholen, sollten gut auf die durchgezogene weiße Linie achten. Diese zu überschreiten kostet schnell mal eben 200 EUR - bei Barzahlung vor Ort bekommst du aber 50 % Rabatt.
Straßenrandmarkierungen in Blau und Gelb
Ich hab ziemlich lange gebraucht, bis ich das kapiert habe, weil eben auch auf den gelb markierten Flächen laufend Fahrzeuge standen. Diese Zonen bedeuten aber absolutes Parkverbot! Erlaubt ist das Parken in blau markierten Bereichen, die aber meist kostenpflichtig sind. Hier gibt es aber auch häufig die Einschränkung, dass nur bis 14 Uhr und dann wieder ab 17 Uhr gezahlt werden muss.
Habt ihr ein "Ticket" bekommen, weil ihr keinen Parkschein gelöst habt? Das Problem lässt sich oft ganz einfach vor Ort lösen: Zieh ein Tagesticket, roll den Strafzettel darin ein und such nach dem kleinen "Briefkastenfach" am Parkscheinautomaten. (Manchmal ist dieser Annulierbox oben, manchmal unten). Wirf die Kombination ein - schon hast du deinen Strafzettel auf unbürokratische Weise bezahlt.
Straßenschilder - ja wo sind sie denn?
Meine ersten beinahe-Unfälle hatte ich, weil ich mit schönster Regelmäßigkeit, Stoppschilder übersehen habe. Das ist hier auch gar nicht so schwer, sind die Verkehrszeichen auch eine Ecke kleiner als in Deutschland - und oft genug auch noch auf der linken Straßenseite angebracht. Wer sich also angewöhnt hat, rechts zu schauen, hat nun nicht nur mit fehlender Ortskenntnis zu tun, sondern auch noch damit, Schilder zu "finden". Auch wuchernde Oleanderbüsche usw. machen dieses Unterfangen nicht einfacher.
Rote Ampeln? Achtung!
In Deutschland ist es üblich, an der roten Ampel auch wirklich anzuhalten - davon brauchst du in Spanien nicht zwangsläufig auszugehen, besonders dann nicht, wenn keine Fußgänger zu sehen sind. Klar, dass Roller- und Zweiradfahrer da ganz vorne mit dabei sind, doch wehe, du als Tourist wirst dabei erwischt!
Una cerveza, por favor? Mit Vorsicht genießen
In Spanien gilt eine Alkohol- bzw. Promillegrenze von 0,5. Das bedeutet im Falle, sie lassen dich pusten, dass du 0,25 Promille max. im Blastest haben darfst. Mit einem normal großen Cerveza, direkt nach dem Trinken losgefahren, bist du quasi schon "dran". Aber immerhin handhaben es (zumindest bei uns in Andalusien) die Gesetzeshüter so: 500 EUR würde es kosten, aber bei direkter Zahlung brauchst du nur die Hälfte zu löhnen - und es gibt keine Punkte oder Führerscheinentzug.
Sicher gäbe es hier noch vieles mehr dazu zu schreiben, zumal viele Spanier echt nicht Auto fahren können. :-)
So verrückt sie mit dem Roller unterwegs sind, aber einparken oder Blinkernutzung? Fehlanzeige!
Ein wenig andalusische Gelassenheit kann da beim Autofahren nicht schaden, also viel Vergnügen in Spanien!
Delfin-Beobachterin