Urlaub mit Hund in Spanien - das solltest du wissen

Urlaub mit Hund in Spanien - das solltest du wissen
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Die schönste Zeit des Jahres möchten wir natürlich gern mit unserem treuesten Freund verbringen, doch wenn es um Urlaub mit Hund in Spanien geht, solltest du schon vorher wissen, was auf dich zu kommt. 

Fliegen oder Fahren? 

Klar seid ihr mit dem Flieger in gerade mal 3,5 Stunden in Andalusien - doch wenn dein Hund schwerer als 6 kg / größer als 30 cm ist, muss er in den Gepäckraum. Das ist für keinen Hund ein Vergnügen! Selbst für die kleinen, die im Passagierbereich mitfliegen, heißt es: Ab in die Transporttasche und erst nach dem Aussteigen wieder raus. 

Das sollte definitiv vorher geübt werden, sodass die Transport-Tasche kein ngst machendes Ungetüm ist. Auch darauf achten, dass ihr keine Flüge mit Zwischenlandungen von enormer Dauer nehmt. Das übersieht sich schnell beim Buchen, und auf einmal sitzt nicht nur du 12 Stunden im Flieger und geschütztem Innenbereich, sondern auch dein Hund in seiner Box! 

Klar dauert Fahren deutlich länger, dazu die Mautgebühren und Spritkosten - und immer wieder die Suche nach Strecken, wo du mit deiner Fellnase schön laufen kannst. 

Mach ein Erlebnis draus, so siehst du richtig viel von Frankreich und eben auch Spanien.

Von meiner alten Heimat aus ist mein jetziger Wohnort 2800 km entfernt. Das ist natürlich schon eine Hausnummer. Da ist es wichtig, dass Hund gern fährt und eben auch über längere Strecken keine Probleme bekommt.

Hundefreundliche Unterkunft

Es ist alles andere als selbstverständlich, dass Unterkünfte hier hundefreundlich sind oder sie überhaupt erlauben. Am Leichtesten ist es natürlich auf dem Land, dennoch solltest du diesen Aspekt im Vorfeld schon checken und am besten auch bereits von daheim aus buchen. Mittlerweile ist es auch in den Touristenorten am Meer einfacher, nur selbstverständlich davon ausgehen solltest du nicht.

Juli - August ist nichts für Hunde

Die Hochsaison solltest du aus verschiedenen Gründen meiden: Nicht nur die extreme Hitze (zur Zeit knapp 40 Grad im August) machen gerade auch unseren Fellnasen echt zu schaffen, sie sind auch an den Stränden komplett verboten.

Was tagsüber Sinn macht (auch Hunde bekommen Hitzeschlag und Sonnenbrand), wird sogar in den Nachtstunden schwer bestraft!

Zwar bekommst du erst nur eine Verwarnung, doch bei wiederholtem "Erwischen" bist Du schnell mal 300-600 EUR los!
Tüten für die Hinterlassenschaften Deines Lieblings solltest du sowieso immer dabei haben - werdet ihr am Strand beim "Wildkacken" erwischt, werden ebenso rund 300 EUR fällig!

Spanische Städte sind für unsere Hunde ebenso ungeeignet wie große deutsche oder anderseuropäische Metropolen, in den Bergen oder am Meer fühlen sie sich deutlich wohler.

Doch in diesen Regionen musst du auch immer mit Schlangen rechnen! Je nachdem, wie stöberwillig dein Hund ist, solltest du definitiv immer ein Schlangenset in deiner Erste-Hilfe-Tasche haben und auch wissen, wo du den nächsten Veterinär findest.

Falls du bei Schlangenbiss nah genug dran bist, merk dir die Farbe und bestenfalls auch die Kopfform des Reptils. Zum größten Teil kannst du davon ausgehen, dass Schlangen mit spitzem Kopf giftig sind und die mit runder Kopfform nicht. Für kleinere Hunde kann das in Meernähe aber nicht nur Biss bedeuten, dort sind auch Würgeschlangen unterwegs, die auch locker mit Hunden bis 35 cm "klarkommen". Also lass deinen Liebling besser nicht zu lang aus den Augen.

Frühling in Andalusien Prozessionen und Prozessionsspinner

Spanien ist berühmt für seine "Semana Santa" mit all ihren Prozessionen, sowohl in größeren als auch kleineren Städten, die wunderschön anzusehen sind. Doch mit dem Begriff Prozession ist im Frühjahr ein anderes wirklich ernstes Problem verbunden: Der Prozessionsspinner! Das ist eine Raupe mit langen Härchen, die diese wie Pfeile abschießen kann - und auch tut!

Hauptproblem ist, dass diese Härchen sogar noch bis zu 2 Jahre, nachdem sie abgeschossen wurden, aktiv bleiben! Wenn diese Raupen also in ihren Prozessionen unterwegs sind, sind Mensch wie Tier gefährdet, denn die feinen Härchen dringen über die Atemwege ein und verursachen schwerste Krämpfe bis hin zum Erstickungstod! Doch schon Hautkontakt verursacht heftigste Ausschläge bei Mensch und Tier. Meist finden sich die Prozessionsspinner in der Nähe von Pinienansammlungen oder -wäldern. In dieser Zeit sind dein bester Freund und du in Meeresnähe mit vielen Palmen sicherer aufgehoben - und Temperatur und Umfeld stimmen auch!

Strand ja - Flöhe nein

Gerade im Mittelmeerbereich ist dein Hund immer gefährdet, sich die sogenannte Leishmaniose einzufangen. Diese wird durch kleine Stechmücken und Sandflöhe übertragen, die so ziemlich überall dort unterwegs sind, wo Hunde eben auch gern toben. Das Risiko schmälern kann ein Floh-Halsband, gern auch Bio ohne Chemie. Die sind meist bis zu 4 Monaten haltbar und haben den weiteren Vorteil, dass auch beim Kontakt mit Straßenhunden potenielle Flöhe nicht mal eben "übersetzen" und dein Auto, Ferienheim und mehr verseuchen.

Restaurants? Mit Glück im Außenbereich

Auf jeden Fall musst du wissen, dass in so ziemlich allen Restaurants und Bars Hunde verboten sind. Kleinere werden vor allem im Außenbereich geduldet, bei größeren Exemplaren solltest du immer fragen. Gerade im Frühjahr, wo es nach Sonnenuntergang dann auch schon Mal deutlich kühler wird (und sogar auch mal regnen kann), ist das nicht unwichtig! Schön Essen gehen mit Hund geht dann maximal im Außenbereich, die meist wie Wintergärten mit Planenbeplankung außen aufgebaut sind.

Nahverkehr - besser nicht!

Busfahren mit Hund in Spanien? Glaub nicht, dass das selbstverständlich wäre! Es gibt einige Buslinien, die Hunde mitnehmen. 
Aber: Sogar kleine Hunde müssen in Transportbox unten in den Gepäckraum - mit angelegtem Maulkorb! (Sagen zumindest die Transportrichtlinien hier in Andalusien). (Gleiches gilt im Zug).

Ausnahme ist hier (zumindest weiß ich es von dort) Mallorca. Dort wird der Hundetransport im Bus lockerer erlaubt, soweit ich weiß aber auch dort nur mit Maulkorb.

Für als gefährlich geltende Hunde gilt eh Leinen- und Maulkorbpflicht, doch gerade dort, wo viele Leute auf einen Fleck sind, scheint eine generelle Vorschrift für Maulkorb bei größeren Hunden vorzuliegen. Es gibt dazu wohl auch ein altes, königliches Gesetz, das aber nicht großartig kontrolliert wird. (Vielleicht ist er ja mal in seinen königlichen Po gebissen worden?)

Allerdings ist es bei gefährlichen Rassen häufig der Fall, dass diese sogar bei der Gemeinde angemeldet und ein "Kampfhundeformular" ausgefüllt werden muss. 

Auf die generellen Einreisebestimmungen gehe ich jetzt nicht detailliert ein, klar ist der EU-Heimtierausweis, aber auch EU-weit eine aktuelle Tollwut-Impfung und der Chip. 

Vergesst nicht zu genießen!

Wenn all das hier dich nicht schocken kann und du dir schon im Vorfeld Gedanken dazu gemacht hast, wie du mit diesen Einschränkungen umgehst, ist Spanien für Urlaub mit Hund ein wundervolles Land!

Ich lebe hier mit meinem Riesenschnauzer-Dt.Dogge-Mix und einer kleinen Ratero-Hündin. Wir haben einen Strand, wo selbst im Sommer des Abends niemand kontrolliert, ob du mit Hund dort bist, habe die Alpujarra direkt vor der Nase und steten Wind auf dem Grundstück.

So können die Hunde immer eine Ecke finden, wo es sich im Schatten aushalten lässt. In den kommenden Tagen bekommen sie noch ein Wasserbecken zur Abkühlung. Man geht einfach anders, früh morgens und spätabends. Da passen sich auch die Hunde an.

Und: Für beide gibts nix Schöneres, als abends am Strand noch etwas zu buddeln und durch die Brandung zu rennen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen tollen Urlaub!

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