Vor einigen Monaten ist ein Katzenkind bei uns eingezogen, das jetzt schon ziemlich groß geworden ist. Wir hatten uns entschieden, ihn als Wohnungskatze zu halten, da wir in einer Etagenwohnung wohnen und ein freier Zugang zur Wohnung leider nicht möglich ist.
Damit er trotzdem ganz viel frische Luft bekommt ohne die Gefahr, aus dem Fenster zu fallen, musste eine Fenstersicherung her. Das Problem war, dass wir in die Kunststoffenster nicht bohren dürfen. Von einer Bekannten habe ich dann diese tolle Idee übernommen, die ich sofort nachgebaut habe. Zuerst hatte ich einige Zweifel, ob das hält, aber es funktioniert wirklich super. Erschwerend haben wir auch noch Rolladen vor dem Fenster, aber auch dies war kein wirkliches Hindernis.
Man benötigt an Material:
- 4 Holzleisten, 4 cm breit, die man sich im Baumarkt auf die benötigen Maße zusägen lassen kann.
- 4 Flachwinkel (eckig)
- 4 Winkel
- Holztacker
- Kaninchendraht (wir hatten erst Netz, sind dann aber umgestiegen)
- Kabelbinder
- Schrauben und Schraubendreher (evtl. kippbar)
- Evtl. Holzlack
Und so geht’s:
Anhand der Maße des äußeren Fensterrahmens, baut man aus den passend zugesägten Latten einen Rahmen, den man mit den Flachwinkeln zusammenschraubt. Man könnte den so entstandenen Holzrahmen noch lackieren, damit er wetterfest ist, aber das ist nicht unbedingt nötig.
Auf diesem Holzrahmen befestigt man jetzt den wiederum passend zugeschnittenen Kaninchendraht. Man kann auch Kükendraht nehmen.
Wir haben den Draht zunächst mit ein paar Tackernadeln auf dem Holzrahmen befestigt und dann mit Kabelbindern, die wir in kurzen Abständen um Holz und Draht gebunden haben.
Nun ging es ans Befestigen am Fenster:
Hierfür benötigt man die Winkel. Wie auf dem Foto erkennbar, haben wir diese im Innenrahmen - zunächst locker - ins das Holz geschraubt. Die Stelle für die Schraube ermittelt man, indem man den Rahmen fest an den Kunstoffrahmen drückt und mit dem Winkel festklemmt. Die Stelle mit dem Loch im Winkel, markiert man dann auf dem Rahmen. Puh, theoretisch schwer zu beschreiben, auf dem Foto wird es dann klar.
Jetzt kann man den Rahmen schräg nach außen durchs Fenster schieben. Die lockeren Winkel können nun an die richtige Stelle gedreht und zugeschraubt werden. Evtl. benötigt man dafür einen kippbaren Schraubendreher. Dadurch ziehen sie den Rahmen ganz fest ans Fenster an, alles hält bombenfest und man braucht nicht zu bohren.
Wir haben erstmal Küche und Wohnzimmer so gesichert, die anderen Räume folgen noch. Natürlich hat man jetzt eine gute Ausrede, die Fensterbank von außen nicht mehr zu schrubben, denn da kommt man ja nun leider nicht mehr dran *smile*. Man kann den Rahmen aber natürlich auch jederzeit wieder abschrauben!
Unschlagbar dabei ist vor allem der Preis des Ganzen. Alles in allem hat ein Fenster keine 10 Euro gekostet, denn wir haben die allergünstigsten Latten gekauft, eine 2 m Latte kostete keine 50 Cent und die lässt man sich ja noch zusägen bzw. sägt selbst.
Alles in allem ist das mittlerweile der Lieblingsplatz des „Kleinen“. Jetzt im Frühjahr wird noch der Balkon folgen! Den werde ich auch auf Basis dieser Basisanleitung sichern.
Es ist ganz wichtig, Fenster (vor allem Kippfenster) zu sichern, denn Katzen erkennen die Gefahren nicht und sind schnell mal aus dem 5. Stock gefallen, wenn sie einen vorbeifliegenden Vogel fangen wollen.
Die Idee mit dem Rahmen ist gar nicht mal schlecht und die Fenster werden nicht beschädigt.
Meinen Balkon habe ich auch komplett mit ummanteltem Draht eingezäunt. Da ich eine Brüstung aus Metallstäben habe, bot sich an, alle 1,5 Meter eine (lackierte) Dachlatte vom Boden bis zur Decke zu stellen, die mit Kabelbindern zweifach an den Metallstreben festgebunden wurde. So hat man eine recht stabile Konstruktion, um den Draht anzutackern. Von Netzen halte ich nicht viel, das ist mir alles nicht sicher genug. Mein Balkon über eine Länge von 12 Metern ist auch keineswegs ein Käfig, denn der Draht fällt kaum auf.
Und wenn es auch so wäre: Hauptsache, den Katzen geht es gut!
Ich hoffe, Dein Tipp wird nachgebaut!