Guter Rat für Weinliebhaber

Guter Rat für Weinliebhaber

Weinkenner unter sich sind allesamt Fachleute. Man sollte sie nicht mit unqualifizierten und laienhaften Äußerungen irritieren. Manchmal kann man aber nicht widerstehen.

Ich selbst bin - in bestimmten Grenzen - ein Weinbanause. Es geht mir in erster Linie darum, dass mir der Wein 1. schmeckt und 2. bekommt. Ob er in einem Barriquefass aus bei Neumond geschlagener kaukasischer Zirbeleiche "ausgebaut" wurde oder im Edelstahltank massenproduziert wurde, ist mir dabei wurscht. Auch ob die Flasche mit einem Stück Korkeichenrinde verschlossen ist oder mit einem Korkimitat oder gar Schraubverschluss, soll mir egal sein. Letzterer hat sich übrigens in einem Langzeitversuch der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Oppenheim triumphal gegen den Naturkorken durchgesetzt. Nur mit ihm waren keinerlei Verluste durch Schimmelbildung zu verzeichnen, und er war als einziger völlig geschmacksneutral.

Weinexperten, die auch weiterhin unter ihresgleichen als solche gelten wollen, sollten im Übrigen jede "Blindverkostung" meiden. Sie sollten sich keinesfalls allein auf ihren Geschmacks- und Geruchssinn verlassen. Sonst könnten sie glatt aus Versehen billigen "Konsumwein" besser einstufen als einen edlen Tropfen, der, wenn nicht am Geschmack, so doch untrüglich am Preis zu erkennen ist.

Begehe also nie den Fehler, einen staubtrockenen Spitzenwein etwa als sauer zu bezeichnen, auch wenn deine Zähne stumpf werden und deine Speiseröhre sich in Krämpfen windet. Und sage nie, dass Wein nur nach Wein schmecken sollte und dass du auf "superbe Brombeer- und Zimtaromen im Abgang" verzichten kannst. Wein ist schließlich nicht zum Konsumieren da, sondern zum Zelebrieren.

Aber mal im Ernst: Ich bin fest davon überzeugt, dass 95 % der Verbraucher keinen größeren Unterschied zwischen Rotkäppchen-Sekt (ca. 4,50 Euro) und Heidsieck-Champagner (20,00-35,00 Euro) ausmachen würden. Ich tippe sogar, dass die meisten Rotkäppchen leckerer fänden. Aber es müsste ein Blindtest sein, sonst greift der "Das-Teurere-muss-das-Bessere-sein-Effekt".

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27 Kommentare

Jaja, da könntest du Recht haben....
Na, Na, Na, wenn Du Dich da mal nicht irrst...
Auf meinen längeren Beitrag zu Genuss und Qualität verzichte ich nach reiflichem überlegen nun doch, hier scheint es verlorene Liebesmüh.

Aber eine Frage nun doch: Was genau bezweckst Du mit diesem Beitrag. Ein Rundumschlag um alle Weinliebhaber als Trottel darzustellen? Ein Plädoyer für Massenware? Stellst du den Geschmack, von Menschen die eine andere Meinung als du vertreten, ansich in Frage?

Ich bezweifle eine ernsthafte Antworte zu bekommen verbleibe aber dennoch mit frustrierten Grüßen aus dem Land der Barkultur.

UKE

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