Lebensmittel, die wir entweder lieben oder hassen #FunFriday

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Lebensmittel, die wir entweder lieben oder hassen #FunFriday
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Rosenkohl, Marzipan oder Kümmel – es gibt ein paar Lebensmittel und Gewürze, die die Menschheit spalten: Entweder liebt oder hasst man sie. Etwas dazwischen scheint es nicht zu geben. Doch woher kommt die Abneigung für manche Geschmäcker? Und was sind die meist umstrittenen Lebensmittel?

Wie entwickelt sich der eigene Geschmack?

Der Geschmackssinn entwickelt sich bereits im Mutterleib! In der achten Woche entstehen die Geschmacksknospen, ab der 14. Woche sind sie bereits einsatzfähig.

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In der 18. Woche beginnen Embryos aktiv damit, Fruchtwasser zu trinken, um die Nieren und den Verdauungstrakt zu trainieren. Dieses schmeckt normalerweise süß. Doch je nach Ernährung der Mutter kann es auch mal eher salzig, bitter oder sauer schmecken. Und so kann es vorkommen, dass Babys später das am liebsten essen, was die Mutter in der Schwangerschaft häufig verzehrt hat.

Hat eine Mutter bestimmte Vorlieben in der Schwangerschaft, so ist es gut möglich, dass sich diese auf das Kind übertragen.

Auch nach der Geburt nehmen Babys durch die Muttermilch an der Ernährung der Mutter teil. Ernährt sich die Mutter sehr abwechslungsreich, wird das Kind mit verschiedenen Geschmäckern konfrontiert und gewöhnt sich an sie.

Doch genau wie das Fruchtwasser schmeckt auch die Muttermilch von Grund auf süßlich. Die Geschmacksrichtung dominiert somit die Ernährung von Babys und wird von ihnen präferiert. Aber nicht nur das. Sie signalisiert eine sichere, tröstliche und energiereiche Nahrungszufuhr.

Weiter gehts mit der ersten „festen“ Nahrung. Babys sollten schrittweise und nacheinander an verschiedene Lebensmittel gewöhnt werden – auch um Allergien ausschließen zu können. Je mehr Variationen Babys angeboten bekommen, desto weniger „schleckig“ werden sie später.

Der Geschmack verändert sich ständig

Wusstest du, dass Neugeborene einen stärker ausgeprägten Geschmackssinn haben als Erwachsene? Tatsächlich nehmen im Lauf des Lebens sowohl die Anzahl der Geschmacksknospen als auch deren Empfindlichkeit immer weiter ab. Und genau das ist der Grund, warum viele Kinder kein Gemüse mögen. Es schmeckt zu bitter. Viel bitterer als für Erwachsene. Vom Mutterleib waren sie süßes Fruchtwasser gewohnt – und jetzt sollen sie Brokkoli essen? Oder Tomaten? Die sind doch viel zu sauer!

Aber der Geschmack verändert sich ständig. Deswegen ist es wichtig, Kindern zunächst verschmähte Nahrungsmittel immer wieder anzubieten. Geschmäcker sind schließlich auch Gewohnheitssache. Das Phänomen führt sich fort. Viele Erwachsene werden erst mit Mitte 20 zu Kaffeetrinkern. Was zuvor zu bitter war, schmeckt jetzt angenehm aromatisch.

Von Kindern verschmäht, für Erwachsene oftmals ein Lebenselixier: Kaffee! Viele werden erst in ihren Zwanzigern zu Kaffeetrinker:innen.

Ab dem 60. Lebensjahr nehmen Geruchs- und Geschmackssinn zunehmend ab. Dazu kommen weitere Einflussfaktoren wie Krankheiten, Medikamenteneinnahmen oder Zahnprothesen, die das Geschmackserlebnis trüben. Die Geschmacksrichtung süß bleibt allerdings am längsten erhalten. Demzufolge greifen auch Senior:innen am liebsten zu Süßspeisen.

Geschmäcker sind einfach verschieden

Natürlich spielen die Essgewohnheiten der engsten Bezugspersonen bei der eigenen Geschmacksentwicklung eine ganz große Rolle. Wenn diese sich verändern, wirkt sich das auch auf die Geschmacksentwicklung aus. Genauso wie das Umfeld, der eigene Charakter und die eigene Lebenseinstellung. Es ist ein sich ständig wandelnder Prozess.

Allerdings lassen sich nicht alle Essensgewohnheiten nachvollziehen. Manche Abneigungen sind schlichtweg angeboren. Und diese Abneigungen treten tatsächlich bei bestimmten Lebensmitteln häufiger auf als bei anderen. Das liegt an ihren besonders intensiven Aromen oder an ihrer ungewöhnlichen Konsistenz. Man nennt sie „polarisierende Lebensmittel“.

Polarisierende Lebensmittel: Diese Lebensmittel sind besonders umstritten

Rosinen:

Hast du auch schon mal die Diskussion geführt, ob in einen Käsekuchen Rosen gehören oder nicht? Liegen unterschiedliche Präferenzen in einem Haushalt vor, wird auch schon mal eine Hälfte mit und die andere Hälfte ohne Rosinen gebacken. Von Verweigerern im Schwabenland werden Rosinen übrigens „tote Mucken“ genannt.

Lakritz:

Lakritzgeschmack ist wirklich schwer zu beschreiben: Scharf, herb, bitter? Gepaart mit der gummiartigen Konsistenz ist Lakritz ein klassischer Meinungsspalter. Fun Fact: In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wird das meiste Lakritz verkauft.

After Eight:

Schokolade mit Minze? Für die einen eine unwiderstehliche Kombination, für die anderen ein kompletter Fauxpass.

Rosenkohl:

Ein absoluter Klassiker unter den polarisierenden Lebensmitteln! Rosenkohl ruft bei vielen unangenehme Kindheitserinnerungen hervor. Kein Wunder. Rosenkohl ist weitaus aromatischer als andere Kohlsorten. Wenn wir jetzt noch bedenken, dass Kinder den Geschmack noch viel intensiver wahrnehmen, sollten wir sie nie wieder zum Rosenkohl essen „auffordern“. Dass so etwas auch psychisch nur negative Auswirkungen hat, sprengt hier allerdings thematisch den Rahmen.

Im Umkehrschluss heißt das allerdings, dass jemand, der erst im Teenager- oder Erwachsenenalter Rosenkohl probiert, ihm viel positiver gegenübersteht.

Es ist wohl kaum ein Lebensmittel so umstritten wie der Rosenkohl. Entweder liebt oder hasst man ihn.

Oliven:

Über die Oliven-Theorie wird sogar in der Erfolgsserie „How I met your mother“ diskutiert. Sie besagt, dass ein Pärchen nur dann perfekt zueinander passt, wenn ein Part Oliven liebt und der andere Oliven hasst. Klassisch nach dem Prinzip „Gegensätze ziehen sich an“.

Kümmel:

Auch Kümmel vereint unterschiedliche Geschmacksrichtungen: Er riecht süßlich, schmeckt aber leicht bitter und scharf. Genauso divers ist auch die Meinung über ihn.

Marzipan:

Auch Marzipan vereint süße und bittere Aromen - eine Kombination, die nicht alle mögen. Dazu kommt die eher ungewöhnliche, weich-klebrige Konsistenz.

Koriander:

Ob wir Koriander mögen oder nicht, soll wohl tatsächlich in den Genen liegen. Ein Geruchsrezeptor namens „OR6A2“ entscheidet darüber, ob wir Koriander lieben oder als „Seifig-schmeckend“ empfinden.

Ist es bei dir schon mal vorgekommen, dass du ein Lebensmittel lange Zeit nicht mochtest und dann plötzlich deine Meinung geändert hast?

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11 Kommentare

Bei uns gab es als Kind immer wieder Rosenkohl, gemocht habe ich ihn damals nicht. Heute liiiieeebe ich Rosenkohl! :)

Ansonsten hab ich das mit Oliven erlebt. Als Kind und Teenager mochte ich die überhaupt nicht, irgendwann hat sich das gewandelt, heute esse ich sie sehr gerne.

Ganz klar gehöre ich zum "Team Rosinen", mag aber Pfefferminz-Schokoplättchen überhaupt nicht. Koreander ist fantastisch, Kaffee natürlich auch!

Die ansonsten hier aufgelisteten polarisierenden Lebensmittel polarisieren bei mir überhaupt nicht. Sie sind nicht nötig, aber auch nicht unnötig :D
Das, was hier oberflächlich als "Geschmackssinn" beschrieben wird, ist kein einheitlicher Sinn. Vielmehr setzt er sich zusammen aus mehreren Sinnen:
a) dem Geschmackssinn, dessen Geschmacksknospen auf der Zunge liegen und nur die Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer, bitter und umami umfassen. Neuerdings forscht man auch an einer sechsten Geschmacksrichtung - ´fettig´.
b) dem Geruchssinn, dessen Rezeptoren in der Nase sitzen. Er vermittelt alle Eindrücke, die der Geschmackssinn nicht vermitteln kann, z.B. Zitrus.
c) der Temperatursinn, der sich im gesamten Mundraum befindet und nicht nur über Temperatur der Speisen/Getränke informiert, sondern auch z.B. über die "Kühle" von Pfefferminz.
d) der Tastsinn, der aus verschiedenen Einzelsinnen besteht und über die Konsistenz eines Nahrungsmittels informiert.
Ohne genetische Anlagen würden diese Sinne nicht ausgebildet. Wie alle Merkmale eines Lebewesens werden auch die Sinne in Zusammenwirken zwischen den genetischen Anlagen und Umwelteinflüssen ausgeprägt.
So gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Vorliebe für Süßes aus evolutionsbiologischer Sicht dadurch entstanden ist, dass Früh- bzw. Vormenschen sich durch süße Früchte ernährt haben, die nicht nur einen hohen Energiewert hatten, sondern auch relative Sicherheit vor giftigen Nahrungsbestandteilen boten. Giftige Pflanzen schützen sich häufig vor Gefressenwerden, indem sie Bitterstoffe ausbilden. Die Menschen, die bittere/giftige Pflanzen aßen, starben früh, kamen deswegen nicht zur Fortpflanzung, gaben damit ihre Bitterliebe nicht in die nächste Generation weiter - im Gegensatz zu Süß-Liebenden. Die Vorliebe für "Süß" ist also weitaus früher entstanden als in jedem Einzelnen von uns während der Phase im Mutterleib.

Mit kommt der Aspekt zu kurz, dass Abneigungen gegen bestimmte Geschmacksrichtungen, bzw. Lebensmittel durchaus etwas damit zu tun haben, dass der Körper bestimmte Lebensmittel nicht verträgt.
Der Mensch hat verlernt, auf seinen Körper zu hören, die Einstellung mancher Eltern, ein Kind immer wieder mit bestimmten Lebensmitteln zu konfrontieren, die es ablehnt, kann daher durchaus falsch sein.
Geschmack entwickelt und ändert sich im Laufe des Lebens, wir verfügen über eine Vielzahl verschiedener Lebensmittel, die eine gesunde Ernährung gewährleisten. Da muss man Kinder nicht an Brokkoli gewöhnen oder sie zwingen, Spinat oder Spargel zu essen! Als Eltern kann man ein gutes Vorbild geben, Kinder neugierig auf Speisen machen, aber aufdrängen sollte man ihnen Speisen nicht!
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich als Kind Maultaschen und Oliven nicht mochte, weil sie mir einfach zu salzig waren. 😝 Mittlerweile liebe ich beides. 😄

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