In der nächsten Woche ist es wieder so weit: es gibt "Giftblätter". Noch haben "Wackelkandidaten" die Möglichkeit, bis zu den Versetzungszeugnissen an sich zu arbeiten.
Den Tipp zu diesem Lernsystem, habe ich vor vier Jahren, bei einem Themenelternabend bekommen. Ich war mir zunächst überhaupt nicht sicher, ob meine Tochter sich dafür interessieren könnte. Um so erstaunter war ich, über ihre absolut positive Einstellung. Sie hat sich sehr gefreut, als ich ihr eine Karteikartenbox, mit vielen verschiedenfarbigen Karteikarten, im Din A 6 Format gekauft habe.
Und so funktioniert es
Die zu lernenden Fachgebiete, werden den Farben der Karteikarten, zugeordnet: z.B. Lieblingsfach = Lieblingsfarbe, Bio = grüne Karte, Hauptfächer = weiße Karte.
Das Kind schreibt auf die ersten Karten Formeln, Vokabeln, Geschichtsdaten, Länder/Städte und alles, was es gerade so lernen soll.
Die Registertrennkarten (A,B,C...) werden mit der Schrift nach hinten gedreht und neu beschriftet: mit Zeitabständen. Nach diesen Zeitabständen, nimmt das Kind sich die Karten zun Lernen heraus, und darf sie anschließend hinter die nächste Zeitabstandskarte stecken.
Zum Beispiel: euer Kind schreib sich ein paar Vokabeln auf und lernt sie. Die Karteikarte wandert nun einmal weiter nach hinten, an "1 Woche". Das heißt, nach einer Woche, ist diese Karteikarte erneut mit lernen dran und wandert weiter nach hinten, an "1 Woche". Erneut wird diese Karte nach einer Woche gelernt und wird nun nach "1 Monat" gesteckt, wird gelernt und wieder weiter nach "1 Monat" gesteckt. Nach diesem weiteren Monat, wird die Karte erneut gelernt und wird dann, nach ganz hinten, in das Archiv gesteckt.
Bis die Karteikarte reif für das Archiv ist, sind 10 Wochen und 5 X Lernen vergangen. Nun sind die Vokabeln im Kurz- UND Langzeitgedächnis des Kindes abgespeichert und es hat mit der Zeit, eine umfangreiche "Datensammlung". Die Schulbücher müssen ja wieder abgegeben werden, und die Kinder haben wenig Lust, sich Infos aus vergangenen Heften herauszusuchen. Aber bei den Karteikarten weiß es, wo es was findet.
Ihr könnt mit euren Kindern auch andere Zeitabstände auswählen, aber bis die Karte im Archiv landet, sollten 10 bis 12 Wochen vergehen. Auch ist zu empfehlen, die Lernzeiten, vom Kind selber, in einem Kalender notieren zu lassen.
Ich habe meiner Tochter die "Hardware" besorgt und die Handhabung erklärt. Ab dann, hat sie alles in eigener Initiative gemacht. Sie hat in der Grundschule damit angefangen, besucht inzwischen das Gymnasium und arbeitet weiterhin mit ihren Karteikarten. Der Sohn einer Bekannten, wendet es ebenfalls erfolgreich an und eine Freundin meiner Tochter hat sich von ihr zum Geburtstag sogar einen Karteikasten gewünscht.
Ich glaube den Kids gefällt die Eigenverantwortung und das Vertrauen durch uns, in ihre Selbständigkeit.
Ich wünsche euren Kindern und euch ein erfolgreiches, zweites Schulhalbjahr.