Mutmacher in Corona-Zeiten

Mutmacher in Corona-Zeiten
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Wir befinden uns in einer Zeit der Ungewissheit. Fast stündlich erreichen uns Neuigkeiten über den Coronavirus: Notstand, Ausgangssperre, steigende Infektionszahlen – gerade fällt es uns nicht leicht, Optimismus aufzubringen. Oft müssen wir stark und unbeschwert bleiben für unsere Kinder, denen wir die Angst nehmen wollen; auch unseren Großeltern, die durch ihr Alter eine höhere Infektionsanfälligkeit haben, möchten wir Mut machen. In den meisten Fällen müssen wir das sogar noch über eine Distanz tun. Für viele von uns ist das die erste große Krise die wir miterleben, denn seit dem Zweiten Weltkrieg haben viele Deutsche ein vergleichsweise unbeschwertes Leben geführt. Woher sollen wir jetzt den Mut nehmen? Das öffentliche Leben entfällt komplett, einzig Abstand und Rückzug helfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Aber wir halten zusammen: Bleiben zuhause, um die schwächsten Mitglieder unserer Gemeinschaft zu schützen. Wir schreiben uns gegenseitig Nachrichten, sagen einander wie stark wir sind. Wie sehr wir uns darauf freuen, uns wieder zu umarmen, wenn dieser Albtraum vorbei ist. In Zeiten ohne sozialen Kontakt, ja, ohne körperlichen Kontakt ist es manchmal schwer, Freundschaften und Beziehungen angemessen aufrechtzuerhalten. Auf einmal müssen wir alles in Worte fassen und das fällt nicht jedem leicht. Wo vorher ein Kuss, eine Umarmung, ein Händedruck gereicht hat, müssen nun Worte her, die unseren Gefühlen Ausdruck verleihen. Die räumliche Barriere macht uns allen zu schaffen, und doch schweißt sie uns noch viel enger zusammen.

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Wenn uns selbst der Mut fehlt, reicht nur ein Blick nach draußen, um zu sehen, dass es weitergeht. Der Frühling steht vor der Türe, denn er weiß nichts vom Coronavirus. Die Pflanzen werden trotzdem blühen, die Sonne wird trotzdem scheinen und so bleibt uns auch in Zeiten voller Sorge immer ein kleiner Grund zum Lächeln. Wie schön wird es erst, wenn wir den Virus überstanden haben und das öffentliche Leben langsam wieder Fahrt aufnimmt? Wenn die Städte wieder voll mit Menschen sind, die gemeinsam trinken, lachen, leben? Die Hoffnung darauf kann uns keiner nehmen.

Wir haben bereits einige Tipps und Kommentare zum Thema Coronavirus bekommen und viele User schreiben von Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt – ermutigende Dinge. Das stimmt auch uns ein bisschen optimistischer, denn natürlich sorgen wir uns um euch, um unsere Community, die fast schon wie eine kleine Familie ist.

Deshalb möchten wir wissen: Was gibt euch Kraft und macht euch Mut in diesen schweren Zeiten?

Gute Nachrichten trotz Corona

Bei der notwendig lückenlosen Berichterstattung über den Virus gehen gute Nachrichten oft unter, positive Konsequenzen aus der Krise werden ganz außen vor gelassen. Zaubert es euch aber nicht auch ein Lächeln auf das Gesicht, dass in den Kanälen von Venedig das Wasser so klar ist, dass dort die Fische und die Schwäne zurückgekehrt sind? Viele Jahre haben sie sich ferngehalten, aus Angst vor den Millionen von Besuchern. An der Küste Sardiniens, in Cagliari, wurden erstmals wieder Delfine gesichtet, seitdem dort der Schiffsverkehr eingestellt wurde. Unsere Erde, der Lebensraum so vieler großartiger Lebewesen, erholt sich, denn zum ersten Mal pumpen wir nicht unentwegt Schadstoffe in ihre Atemwege. In China sind die CO2-Emissionen um 25 Prozent zurückgegangen, in Norditalien hat sich die Luftqualität durch verringerte Stickstoff-Emissionen deutlich verbessert.

Unsere Helden in diesen Zeiten, die Kassierer, Polizisten, Ärzte, Krankenschwestern, Mitarbeiter im Einzelhandel, kurzum – alle, die trotz der Gefahr ihre Arbeit machen und „den Laden am Laufen halten“, wie Kanzlerin Merkel in ihrer Fernsehansprache sagte, gehen Tag für Tag unerschrocken für uns zur Arbeit. Auch den Forschern, die unentwegt daran arbeiten, Impfstoffe gegen die Lungenkrankheit zu entwickelt und mehr über Corona herauszufinden, sollte in diesen Tagen unser Dank gelten. Tatsächlich vermelden fast täglich mehrere Forschungsunternehmen und Institute, dass sie Fortschritte machen und führen klinische Tests durch. Laut Weltgesundheitsorganisation befinden sich derzeit mehr als 41 Impfstoffe in der Entwicklung. Bei einer chinesischen Studie mit Rhesus-Affen wurde festgestellt, dass zumindest die Tiere nach einer Ansteckung durch die Sars-CoV-2-Viren immun gegen eine erneute Ansteckung waren. Durch die enge Verwandtschaft zum Menschen erweckt das Hoffnung darauf, dass auch wir nach einer Coronavirus-Erkrankung immun werden.

In China sind 88 Prozent der Erkrankten wieder gesund – dort konnten kürzlich fast alle der provisorischen Krankenhäuser geschlossen werden, weil keine zusätzlichen Betten und Versorgungsmöglichkeiten mehr benötigt wurden. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Krankheit wurde dort auch innerhalb von 24 Stunden keine Neuinfektion gemeldet. Nachdem dort das Schlimmste überstanden ist, unterstützt China das schwer betroffenen Italien mit Hilfsgütern und Ärzteteams.

Doch nicht nur die harten Fakten sind in solchen Zeiten kleine Lichtblicke: Wer im Home Office arbeitet, kann oft viel mehr Zeit mit der Familie verbringen. Trotz Social Distancing scheinen die Menschen emotional enger zusammenzurücken: So versammelten sich die Spanier und Italiener bereits auf ihren Balkonen und klatschten und jubelten für die viele mutigen Helfer, die dort täglich im Einsatz sind. In Italien, wo die Infektionszahlen besonders schnell in die Höhe schießen, singen sich die Menschen gegenseitig von Fenstern und Balkonen Mut zu und hängen Banner über die Balkongeländer mit ermutigenden Botschaften wie "Alles wird gut". Nachbarschaftshilfen werden dort wie in vielen weiteren Teilen Europas ins Leben gerufen – jeder will seinen Teil beitragen.

Was zum Schmunzeln

Fast überall auf der Welt decken sich die Menschen mit Lebensmitteln ein, sollte die Versorgung zusammenbrechen. In Italien wurden die Nudelregale in den Supermärkten leer gekauft – bis auf eine einzige Sorte, die „penne lisce“. Warum das so ist? Die Nudeln haben eine glatte Oberfläche und nicht wie die „penne rigate“ kleine Rillen, die Soße besser aufnehmen. Für die Italiener scheinen die „penne lisce" selbst im Krisenzustand keine Option zu sein. 

Händewaschen ist neben dem Daheimbleiben eine der stärksten Waffen gegen die Ausbreitung des Virus. Im Internet tauchen ständig neue Anleitungen auf, die neuerdings sogar musikalisch untermalt wurden. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, „Happy birthday" beim Händewaschen zu singen, damit die Hände auch wirklich sauber und virenfrei werden. Für ein bisschen Abwechslung – denn nach ungefähr 15 Mal „Happy birthday" reicht es auch – sorgen der Refrain von Dolly Partons „Jolene", Britney Spears "Oops I did it again" und Totos „Africa". Da es bei Kindern manchmal schwierig ist, nachzuprüfen, wie oft sie ihre Hände waschen, malen viele Eltern ihren Kleinen mit Kugelschreiber einen „Virus" auf die Hand. Ist die Zeichnung am Abend bedeutend blasser, hat der Spross gute Arbeit geleistet. 

Zu guter Letzt

Wir wissen, dass die Lage ernst, existenz- und gesundheitsbedrohlich ist. All diese guten Nachrichten können in keinster Weise aufwiegen, was uns das Coronavirus gekostet hat. Der Tipp soll das auch nicht herunterspielen. Optimismus und Mut machen ist aber jetzt wichtiger denn je – denn das, zusammen mit einer positiven Lebenseinstellung, kann gesundheitsfördernd sein. Das oberste Gebot bleibt aber: Wascht eure Hände, haltet Abstand, bleibt daheim. Wir stehen das gemeinsam durch.

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