Wenn die Angst den Alltag bestimmt - Stück für Stück mehr Mut finden

Wenn die Angst den Alltag bestimmt - Stück für Stück mehr Mut finden
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Viele Menschen leiden heute unter verschiedenen Arten von psychischen Erkrankungen. Ich möchte von der Angststörung sprechen und die gibt es auch in ganz vielen Ausführungen. In meinem Fall ist es die Agoraphobie in Verbindung mit einer Panikstörung. So hieß meine erste Diagnose von vielen.

Wir alle sind unterschiedlich und bei keinem ist die Erkrankung genau gleich. Der eine hat härter damit zu kämpfen als der andere oder er kann sie einfach leichter verbergen. Es gibt die besseren und die schlechteren Zeiten, aber man sollte sich niemals aufgeben. Oft ist der einfachste Weg der Angst aus dem Weg zu gehen, die Vermeidung. Der Richtige ist es aber nicht. Ich habe selbst schon die eine oder andere Therapie mit gemacht. Mir persönlich hilft die Konfrontation sehr gut.

Nun bin ich selbst auf den Tipp gestoßen, sich eine Liste mit seinem Zielen zu schreiben, und dann eine Liste mit Aufgaben. Aufgaben, die dir Stück für Stück zu mehr Mut verhelfen sollen und in denen du dich deiner Angst stellst.

Ich schreibe meist am Anfang der Woche einen Wochenplan. An jedem Tag mache ich etwas, was mir Angst macht. Du kannst es ganz auf dich abstimmen. Bei mir stehen zum Beispiel Sachen auf der Liste wie: Mit dem Bus in die Stadt fahren oder eine große Runde spazieren gehen. Man kann sich ganz kleine Schritte aufschreiben, die einen immer ein Stück weiter führen. Zu meiner schlimmsten Zeit hätte wahrscheinlich drauf gestanden: In den Garten gehen und beim nächsten Mal raus an die Straße laufen.

Bei jeder geschafften Übung kann man einen Haken dahinter setzen und stolz auf sich sein. Vielleicht unterstreicht man das Ganze, indem man sich als Belohnung etwas Tolles gönnt. Es muss ja nicht immer ein neues paar Schuhe sein. Ein Bad nehmen ist doch auch etwas Schönes.

Wichtig ist, dass man nicht gleich aufgibt, wenn etwas nicht klappt. Eventuell war der Schritt, den du gewählt hast zu groß und du solltest kleinere wählen oder du versuchst es einfach nochmal? Wenn du es dann geschafft hast, wird es dir ein bisschen mehr Mut zurück geben.

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14 Kommentare

Liebe Mela, diesen Tipp werde ich einer sehr guten Bekannten zeigen. Sie hat es der Zeit ganz und gar nicht leicht. Sie ist der Zeit so Mutlos, dass sich nicht mal ihren Briefkasten leeren kann, aus Angst das dort Briefe kommen wie wieder für sie schlimmes bedeuten könnten. Tja und damit dreht sich dann noch eine negative Spirale, weil sie wichtige Post nicht sieht.
Mir fällt es schwer ihr Rat zu geben, aber ich versuche für sie da zu sein. Aber den Schlüssel muss sie selber drehen und den Briefkasten leeren. Das letzte Mal war ich bei ihr und ihr lief der Angstschweiß die Schläfe runter. Ich hoffe so sehr das ihre neue Ärztin sie versteht und ihr Helfen kann.
Toll das du über dieses Thema geschrieben hast. Und Frohe Weihnachten für dich und deiner Familie.
Ich würde diesen Tipp nur ungern unkommentiert lassen, auch wenn es mich nicht betrifft. Wichtig ist, dass Wege aus diesem Problem geschildert wurden und ich vermute, dass diejenigen, die der Tipp betrifft, nicht kommentieren möchten oder dazu nicht in der Lage sind, hoffe aber, dass sie ihn lesen und er ihnen vielleicht helfen kann.
Dank` Dir und Frohe Weihnachten!
Toll, daß Du den Mut hast, über Deine Ängste zu sprechen! Ich denke, das ist Dir bestimmt nicht leicht gefallen, kann aber vielen helfen.
Ängste gibt es ja in den unterschiedlichsten Arten: Angst vor dem Versagen, Angst vor großen Plätzen, Angst vor engen Räumen, Angst vor Menschenmengen ...
Ich habe vor allem oft Angst um unsere Kinder und Enkelkinder. Da muß mein Mann manchmal sehr viel reden, um mich davon zu überzeugen, daß es gar keinen Grund zur Angst gibt. Das heißt, überzeugen kann er mich erst, wenn ich dann höre oder lese, daß alles in Ordnung ist.
Mit Angst zu leben ist sehr, sehr schwer, auch für die Mitmenschen.
*Kommentar wurde entfernt*
@Upsi: dem kann ich nur zustimmen. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass man in den meisten Fällen nicht um eine Therapie herumkommt. Ich selbst mache auch heute noch Therapie. Allerdings hilft auch der in der Regel nur einmal in der Woche mögliche Termin nicht komplett. Zumindest für mich sind die zusätzlich sehr wichtig und hilfreich. Leider weiß ich auch aus Erfahrung, dass der Gang zum Psychologen oft viel Überwindung kostet und wenn man sich dann dazu aufgerafft hat nach einem Therapeuten zu suchen. Ist die Wartezeit auf einen freien Platz teilweise sehr lange. Ich denke, für diese Zeit kann das für den ein oder anderen eine Überbrückung sein.
*Kommentar wurde entfernt*
Guten abend,
sehr einfühlsam geschrieben. Ich schätze Menschen, die diese Liebe, sprich lieb gesagte Worte, noch in sich tragen.
Es kommt immer darauf an, um welche Angst es sich handelt.
Das Bild ist aus meiner Sicht erschreckend, denn Angst ist für gesundheits- oder gar lebensgefährliche Aktionen ein richtig schlechter Schutzengel.

Bsp. Wenn jemand im Beruf mal einen Absturz hatte, mit Verletzungen, womöglich lange brauchte um wieder fit zu werden, warum muss dann um jeden Preis diese durchaus berechtigte Angst bekämpft werden? Sie schützt doch!
Sicher, ein Versuch ist ok, aber bevor ein traumatisierter Mensch jeden morgen Angstvoll in den Tag geht, würde ich zunächst wissen wollen, ob der Grund nachvollziehbar ist, und dann schauen, ob ich das besiegen oder mich danach ausrichten will.
Eine Umorientierung kann auch schön und sinnvoll sein.
Nochmal zur hier beschriebenen Angststörung: es ist sehr wichtig, sein innerstes zu erforschen, wie beschrieben mit psychologischer Hilfe, wozu diese Angst wohl gut ist.
Selbst wenn vordergründig absurd, irgendeine schutzfunktion hat sie!
Schützt sie vor Menschenmengen und damit verlusten, oder vor herausforderungen, die irgendetwas für dich schwieriges erfordern?
Was genau wird dadurch ggf unangenehmes UNBEWUSST, von dir abgewendet.
Das zu hinterfragen, stellt eine respektvolle Art sich selbst gegenüber dar, zu glauben, dass selbst primär unverständliches einen schlauen tiefen Sinn in deiner Seele machen könnte.
*Kommentar wurde entfernt*
Upsi,
Ich stimme absolut zu, ist es doch besser, bei solch heiklen Themen nur das von sich zu geben, was man gelernt hat, durch anerkannte Stellen mit bestandenen Prüfungen bewiesen und im Idealfall auch praktische Erfahrungen hat.

Woher stammen deine zum grössten Teil mir noch nie zu Ohren gekommenen Theorien?
Es ist "nicht heilbar", "erblich"?

Bitte schreib mal woher diese Theorien stammen und ob du dich zu Laien oder Fachfrau zählst bitte.
Ich bin kein Laie.
Upsi, ich bin erschrocken. Es klingt nach grossem Leid.
Drum möchte ich hier kein Kompetenzgerangel. Ich würde da sehr gern etwas zu sagen, denn diese Unheilbar Botschaften, Erblich usw halte ich für zerstörerisch. Das kann nicht sein und darf nicht sein.
Ehrlich gesagt glaube ich, dass jemand , und damit meine ich NICHT DICH, da haltlosen Unfug verbreitet.
@Ibufrofee: das Bild kommt nicht von mir.

Ich finde ein "nicht heilbar" wirklich schwierig. Mich würde das wahrscheinlich noch mehr runter ziehen. Natürlich ist bei keiner Psychischen Erkrankung gesagt das sie wenn sie auch heilbar ist. Bei einem selbst auch heilbar ist. Vielleicht klappt es auch nicht.. Eventuell hat man falsche Ansätze gewählt, wird falsch betreut oder arbeitet nicht selbst daran. Zudem sitzt das ganze vielleicht viel zu tief. Bei der ein oder anderen Psychischen Erkrankung heißt es in den Fachbüchern und aus den Mündern von Therapeuten ebenfalls, dass sie nicht heilbar ist. Trotzdem gibt es Menschen die sagen ich habe es geschafft und das nicht nur aus dem was sie selbst wahrnehmen.
Hört sich so an, als ob du in der Tat sehr intensiv in die Materie eingestiegen bist, um zu helfen bzw begleiten zu können. Kompliment.
Leider ist heute das "Stellen" psychiatrischer Diagnosen durch falsche Vorstellungen von z.b. Notwendigkeiten in Betrieben sehr niedrigschwellig und ganz schnell geschehen.
Denn bei der Ermittlung von psych. Belastungen im betrieb denkt so mancher, es werde geguckt nach psychisch auffällige Mitarbeitern.
In der Realität soll nur ermittelt werden, jnwieweit Arbeitsplätze die psyche belasten,.
Depression, oder gar demenz etc:
Solche "Psycho-Diagnosen" sind durch Laien nie beweisbar, drum auch nicht ausschliessbar, werden oft benutzt, um zu kränken und richten durch unsachgemässes "an den Kopf werfen untereinander,, aber auch durch übereifrige pseudofachleute grossen Schaden im Selbstwert der Betroffenen an."
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