Schutz vor Legionellen im Trink- & Leitungswasser

Schutz vor Legionellen im Trinkwasser & Co.

Legionellen gibt es überall auf der Welt. Die Bakterien sind in geringer Anzahl natürlicher Bestandteil von Oberflächengewässern ebenso wie vom Grundwasser. Über die Atmung gelangen sie in die Lunge. Das kann beim Duschen über das vernebelte Wasser der Fall sein. Beim Menschen können sie grippeähnliche Beschwerden verursachen oder auch eine tödliche Lungenentzündung auslösen.

Wassertemperaturen sind entscheidend

Aktiv werden die Bakterien ab einer Wassertemperatur von 20 Grad. Zwischen 25 bis 45 Grad finden sie optimale Bedingungen zur Vermehrung, vor allem bei künstlichen Wasserleitungen in Gebäuden. Über 60 Grad ist Schluss, hier überleben sie nicht. Bei weniger als 20 Grad Wassertemperatur sind sie inaktiv, mit Vermehrung ist es bei diesen Graden nichts.

Wasser regelmäßig heiß aufdrehen

In die Schlagzeilen kommen Legionellen eigentlich jeden Sommer. Gerade in dieser Jahreszeit stehen die Wasserleitungen durch Urlaubsreisen oft wochenlang still. Das lauwarm in den Rohren stehende Trinkwasser bietet dann gute Wachstumsbedingungen für die Keime. Empfohlen wird, dass Nachbarn oder Bekannte während der Abwesenheit alle Wasserhähne im Rhythmus von drei Tagen heiß aufdrehen und so die Rohre ein paar Minuten durchgespült werden. Das gleiche gilt bei der Ankunft in einer Ferienwohnung, die möglicherweise vorher leer stand, wie auch bei der Rückkehr nachhause: der regelmäßige Wasseraustausch verhindert die Stagnation des Wassers in den Rohren und damit die Bakterienbildung. Während das Wasser zur Reinigung aufgedreht ist, sollte man das Bad verlassen und den Raum lüften.

Wartung und Pflege

Auch in Klimaanlagen im oder in Büros sind Legionellen zu finden. Die Anlagen sollten regelmäßig gewartet und gereinigt werden. Inhalatoren und Luftbefeuchter bieten ebenfalls einen Nährboden, der durch regelmäßige Reinigung entzogen wird. Duschköpfe, Wasserhähne und abmontierbare Armaturen sind zur Vorbeugung mindestens halbjährlich zu entkalken und zu desinfizieren.

Wie sieht das Krankheitsbild bei Legionellen aus?

Bei der Legionellen-Pneumonie, auch als Legionärskrankheit bekannt, kommt es zu einer schweren Lungenentzündung, die etwa vier Wochen dauert und in jedem zehnten Fall tödlich verlaufen kann. Sie beginnt mit Brust- und Kopfschmerzen, Husten, Schüttelfrost und Fieber und sollte mit Antibiotika behandelt werden. Beschrieben wurde diese Krankheit zum ersten Mal im Jahr 1976, als bei einem Treffen der US-Kriegsveteranenvereinigung American Legion in Philadelphia 181 Personen an der durch Tröpfcheninfektion hervorgerufenen Lungenentzündung erkrankten. Die Erreger hatten sich in der Klimaanlage des Hotels angesiedelt.

Ein zweites Krankheitsbild ist das Pontiac-Fieber. Die Symptome sind einer Grippe ähnlich mit Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen. Innerhalb von 2 bis 5 Tagen schleicht sich diese Erkrankung wieder aus. Behandelt wird dabei nur das Fieber.

Wer sollte besonders aufpassen?

Gefährdet sind insbesondere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, chronisch Kranke (Lunge, Herz, Diabetes, entzündliches Rheuma) sowie ältere Menschen und Babys. Kinder sind eher selten betroffen.

Geprüft wird regelmäßig

Nach der seit Ende 2011 gültigen Trinkwasserverordnung mussten alle Wohnanlagen bis Ende 2013 erstmalig untersucht werden. Diese Prüfung ist alle drei Jahre zu wiederholen. Ausgenommen hiervon sind Ein- und Zweifamilienhäuser. Für öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder oder Krankenhäuser gibt es eine jährliche Prüfungspflicht.

Kein Grund zur Panik

Experten warnen vor Panikmache. Da die Legionellen durch Verordnungen und häufigere Prüfungen unter Beobachtung stehen, ist die Anzahl der Befunde gestiegen. Das heißt jedoch nicht, dass die Häufigkeit der Legionärskrankheit zunimmt, die in unseren Breiten im Vergleich zu wärmeren Ländern seltener auftritt.

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