Wir tippen uns die Finger auf Tastaturen wund, klemmen unsere Hände in Türen ein, vernachlässigen ihre Pflege, schneiden uns beim Kochen und schleppen schwere Lasten. Höchste Zeit also, unseren Händen eine Verschnaufpause und etwas Gutes zu gönnen – zum Beispiel mit einer kleinen Handmassage zur Entspannung.
Die kleine Handmassage
Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Und doch muss im hektischen Alltag für unsere Hände oft ein Klecks Creme als Pflege reichen. Gleichzeitig ist das Nervennetz dort eines der dichtesten in unserem Körper. Mit einer kleinen Pflege- und Wellnesseinheit schlägst du also mehrere Fliegen mit einer Klappe: Du gönnst dir eine Streicheleinheit für die Seele und pflegst deine Haut.
Eine Handmassage ist dabei mehr als eine kleine Wellnesspause. Sie kann Schmerzen reduzieren, steife Gelenke beweglicher machen und Verspannungen lösen. Außerdem regt sie die Durchblutung an und hilft dir dabei, Stress abzubauen. Ob Kopf, Nacken oder Rücken – auf sie alle kann eine Hand-Massage eine positive Wirkung haben.
Eine besondere Wohltat ist es, dich mit einer Handmassage verwöhnen zu lassen oder einem lieben Menschen damit etwas Gutes zu tun – du kannst deine Hände aber auch selbst massieren. Wichtig ist nur, dass du keine Wunden auf der Haut hast oder medizinische Einwände gegen eine Handmassage bestehen.
Handmassage - Schritt für Schritt
- Lege Schmuck und Uhren ab und sorge dafür, dass deine Fingernägel kurz, glatt und abgerundet sind.
- Wenn du jemand anderem die Hände massierst, denke an das Desinfizieren.
- Wärme etwas Massage-Öl in deiner Hand vor. Achte auf die Inhaltsstoffe: Naturkosmetik verwöhnt die Haut und stärkt die Hautbarriere ohne Mikroplastik.
- Beginne mit dem Ausstreichen in der Handinnenfläche. Dabei fährst du mit sanftem Druck von den Fingerspitzen bis zum Ellenbogen. Du umkreist ihn und streichst den Arm auf der anderen Seite zurück bis zu den Fingerspitzen. Das wiederholst du dreimal.
- Streiche dann mehrmals mit sanftem Druck über die Handinnenfläche von der Handwurzel bis zu den Fingerspitzen. Damit dehnst du das Gewebe.
- Nimm dann den kleinen Finger in die Hand und streiche ihn von der Handfläche bis zu den Fingerspitzen aus. Fahre mit den anderen Fingern bis zum Daumen fort.
- Anschließend wechselst du die Richtung und streichst die Finger von den Spitzen bis zur Handfläche aus.
- Es folgt die Zirkel-Massage. Beginne mit kleinen, kreisende Bewegungen am Ansatz des kleinen Fingers. Kreise von hier bis zur Fingerspitze. Es folgen Ring-, Mittel- und Zeigefinger samt Daumen.
- Drehe die Hand um und wiederhole alles auf dem Handrücken. Streiche den Arm bis zum Ellenbogen, dann die gesamte Handrückseite, anschließend die Finger aus. Wiederhole die kleinen Kreise vom Handrücken bis zu den Fingerspitzen.
- Wiederhole alle Schritte mit der anderen Hand.
Reflexzonen
Verschiedene Punkte an unseren Händen sind über Nervenbahnen direkt mit anderen Bereichen unseres Körpers verbunden. Diese Reflexzonen stehen zum Beispiel in Verbindung mit Organen. Eine sanfte, behutsame Massage und Druck auf die Hand-Reflexzonen können deshalb Beschwerden in diesen Bereichen lindern. Natürlich ersetzt sie keine medizinische Behandlung. Deshalb möchte ich dich bitten, nicht fest zu drücken und bei Schmerzen sofort den Druck zu beenden. Doch ein paar Reflexzonen, die auf sanfte Massage positiv reagieren, möchte ich dir gerne nennen:
- Nacken: Stell dir auf der Handinnenfläche eine senkrechte Linie von der Daumenwurzel bis zur äußeren Handwurzel vor. Mit sanftem Ausstreichen und kleinen Kreisen kannst du an dieser Stelle zum Entspannen der Nackenmuskulatur beitragen.
- Wirbelsäule: Direkt neben dieser Linie führt weiter innen eine weitere nach unten zur Handwurzel. Sanfte Massage wirkt dort positiv auf die Wirbelsäule.
- Schultern: An der Handaußenfläche, in der Mitte zwischen Fingerwurzel deines kleinen Fingers und der Handwurzel, liegt ein Punkt, den du nicht vernachlässigen solltest. Sanfter Druck und Ausstreichen dort können dich beim Entspannen deiner Schulter unterstützen.
- Einer für alles: Mit einem Igelball gönnst du deinen Händen samt Reflexzonen eine wunderbare Komplettmassage. Roll ihn von der Handwurzel über den -ballen bis zu den Fingerspitzen. Lass ihn zwischen den Händen kreisen, pack ihn und drück ihn in deiner Faust. Damit kannst du sogar den berühmten „Maus-Arm“ verhindern.
Ein Moment, nur für dich
Hände sind für die meisten von uns etwas Selbstverständliches. Doch gönne ihnen zwischendurch eine kleine Pause und mach dir bewusst, wie kostbar diese kleinen Wunder in deinem Alltag sind. Hast du keine Zeit für eine Massage? Dann lass deine Hände kreisen. Schüttle sie aus und biege sie vorsichtig nach hinten durch. Muskeln, Sehnen und Knochen werden es dir danken.
Ich wünsche dir noch eine abwechslungsreiche Woche voller schöner Momente. Vergiss das Atmen nicht, löse die Verkrampfung in den Schultern und gönne dir hin und wieder einen schönen Gedanken.
Deine
Ina
Es sind die kleinen, lichten Inseln, die uns den Alltag versüßen. Zum Glück hat Ina bei Frag Mutti jede Menge Rezepte für kleine Wohlfühl-Momente, die sie jeden zweiten Donnerstag bei „Self Care mit Ina“ mit uns teilt.
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