Mähfreier Mai – Pause für den Rasenmäher

Dank des mähfreien Mais bietet man Bienen, Hummeln und Schwebfliegen lebenswichtige Nahrung: Klee, Löwenzahn, Ehrenpreis und Gänseblümchen.
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Für mich ist es unverständlich, warum immer mehr Hausbesitzer ihren Garten nur noch sehr zweckmäßig gestalten. Englischer Rasen muss sein, die Hüpfburg muss sein und der braucht seinen Platz. Alles schön und gut, aber ein Garten kann doch soviel mehr sein. Ein Zuhause für Mensch und (!) Tier zum Beispiel, und um das zu unterstützen, entschieden wir uns für einen mähfreien Mai.

Insekten brauchen natürliche Wiesen

In diesem Jahr ist es uns und unseren Nachbarn sehr stark aufgefallen: Es gibt weniger Bienen, auch Wildbienen, als je zuvor. Wir haben in der Nähe der Terrasse viele verschieden große Nisthäuschen für Insekten, die uns im April der vergangenen Jahre immer schon um die Köpfe geschwirrt sind, in diesem Jahr bislang aber nur ganz vereinzelt zu sehen waren. Das ist ein sehr schlechtes Zeichen, denn auch um uns herum gibt es immer mehr über die Maßen "gepflegte" Gärten, in denen Tiere offenbar nichts mehr zu suchen haben.

Vielleicht kann man wenigstens kleine Insekten-Oasen beim Mähen stehen lassen, die für einige Tiere wirklich lebensnotwendig sind.

Die Mai-Wiese in all ihrer Schönheit. Einfach mal nicht alles abmähen, sondern einen Großteil stehen lassen. Was für ein Anblick!

Im Mai und Juni nur noch selten mähen

Sicher ist es deshalb eine gute Idee, den Rasenmäher im Mai und vielleicht auch noch Juni einfach mal deutlich seltener anzuwerfen. Wir machen das seit Jahren so. Am Anfang war ich nicht begeistert, dass mein Mann beim Mähen immer größere Wiesenflächen ausgespart und stehen gelassen hat.

Video-Empfehlung:

No Mow May: Zahlreiche Insekten nutzen die nicht abgemähten Blumenwiesen den ganzen Mai durch. Kleine Insel kann man bis Juni stehen lassen.

Es war gewöhnungsbedürftig, aber sofort von Erfolg gekrönt. Es summte den ganzen Mai und Juni über im Garten, vor allem Hummel, Bienen und Schwebfliegen waren froh, noch ausreichend Nahrung zu finden. Und für uns war es immer wunderschön, den kleinen Summern bei der Nahrungssuche zuzusehen. Ein schöner Nebeneffekt: Unsere drei Kater lieben es, sich in dem hohen Gras zwischen den Blumen zu verstecken.

Definition "mähfreier Mai" bzw. "Mo Mow May"

"No Mow May" bzw. "mähfreier Mai" ist eine Umweltaktion, bei der Privatpersonen und Gemeinden im Mai bewusst auf das Mähen ihrer Rasenflächen verzichten. Ziel ist es, Wildblumen wachsen zu lassen und so Bienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern früh im Jahr Nahrung zu bieten. Die Aktion soll das Bewusstsein für Artenvielfalt und insektenfreundliche Gartengestaltung fördern.

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4 Kommentare

Genauso machen wir es auch. Bei uns wurde jetzt erst gemäht, nachdem der Löwenzahn verblüht war.
Unser Gärtner hat Blumeninseln stehen lassen, sieht sehr schön aus, viele Margeriten.
Auch Strauchbasilikum habe ich wieder gepflanzt und gerade ziehe ich Sonnenblumen vor.
Bei uns ist der Rasen fast nicht mehr da, weil alles blüht.
Das gefällt uns so.
Es ist schön für uns und die Insekten.
@Klarazylinder, du hast recht, man sollte nicht einen "englischen" Rasen anstreben, aber man kann nicht die Rasenfläche, vor allem wenn sie sehr groß ist, ein oder zwei Monate lang nicht mähen. Danach schafft das auch unser Rasentraktor nicht mehr. Wir lassen beim Mähen immer ein paar Inseln stehen, dort blühen Margariten oder Gundermann. Und manchmal helfen uns die Schafe vom Nachbarn, den Anfall an Grünmasse zu reduzieren. Bei uns gibt es viele Insekten und auch Vögel.