Die Weihnachtskarte soll so gestaltet werden, dass sie neben einem Weihnachtsgruß auch das Geld beinhaltet, das versteckt darin liegt. Statt einfach nur Geldscheine mit netten Worten in einen Umschlag zu legen, hatte ich die Idee, zwei Tannenbäume aus Filz zu schneiden und sie überlappend auf eine Klappkarte zu kleben. In dieses weihnachtliche „Tannendickicht“ sollten dann die Geldscheine hineingeben werden, so dass sie erst auf den zweiten Blick sichtbar sind.
So sieht die komplett fertig gestaltete Karte aus: Auf die linke Hälfte habe ich ein Gedicht von Theodor Fontane geschrieben und den darin angekündigten „Stern“ durch einen aufgeklebten hervorgehoben. Leider haben sich meine Stifte beim Schreiben ein wenig störrisch verhalten... Auf der rechten Seite die beiden Tannenbäume, die nur zum Teil am Rande mit einem (längerem) Nähmaschinenstich und dickerem Ziergarn auf die Karte genäht worden sind.
So wird's gemacht
Hier seht ihr die wichtigsten Stifte, die sehr gut auf Karton schreiben. Sie haben alle eine hohe Deckkraft und unterschiedliche Stärken: Von oben nach unten: Ein Posca-Marker der Stärke 0,7 mm, darunter zwei Stifte, die hervorragende wasserunlösliche, kräftige Tusche enthalten. Den dick schreibenden/zeichnenden Stift am oberen Bildrand habe ich u. a. dazu verwendet, den Karten-Umschlag auf der Vorderseite zu malen.
Wie sich Filz auf Karton unter der Nähmaschine verhält, musste ich erst einmal mit unterschiedlicher Stichlänge testen. Bitte unbedingt auch mal eine verringerte Fadenspannung ausprobieren. Solche „Nähproben“ unbedingt (beschriftet, versteht sich) aufbewahren! Die Nähprobe zeigte auf ihrer Rückseite eine einwandfreie Fadenführung und versprach das Gelingen meines Vorhabens.
Da ich schon häufiger Stoffe auf Papier genäht habe, verwende ich dafür eine alte Nähmaschinennadel, die zum Nähen von Stoffen nicht mehr tauglich ist. Papier ist sehr scharf und macht jede Nähmaschinennadel schnell stumpf.
Weil die Filzbäume ja direkt auf die Karte genäht werden, würde man auf der Rückseite den Unterfaden-Verlauf sehen. Deshalb die Farbe des Unterfadens passend zur Farbe der Karte wählen (ganz zuletzt habe ich diese Rückseite dann doch noch mit einem farblich passenden Stück Tonpapier kaschiert).
Vor dem Nähen habe ich die Filzbäume an wenigen Stellen ganz vorsichtig sparsam mit Bastelkleber fixiert, damit nichts durchschlägt.
Hier sieht man die Kontur der linken Seite: Man erkennt deutlich, dass im rechten Baum das Feststeppen in der Mitte der Baumhöhe endet: Hier sollte später der Geldschein (Wunsch-Erfüller) hineingesteckt werden. Den Anfang und das Ende der Nähte habe ich nicht verriegelt, sondern Ober- und Unterfaden auf die Rückseite gezogen und dort verknotet: So hat man von der Vorderseite her einen makellosen Nähbeginn und -ende.
Weil die Tannenbäume samt darin hineingesteckten Geldscheinen doch ziemlich hervorstanden, klappte die Karte von allein immer wieder auf. Deshalb habe ich die offenen Kanten mit einem weihnachtlichen Schmuckkleber geschlossen. Der Inhalt der Karte ist nicht sofort zu sehen, was die Spannung auf das Innenleben ein wenig erhöht.
Den Umschlag habe ich wie abgebildet verziert. Danach habe ich die Karte mit dem Schmuckkleber nach oben zeigend in den Umschlag gesteckt. Voilà: Fertig ist das Geldgeschenk, weihnachtlich verpackt!
Nun, da Weihnachten spürbar naht, wünsche ich allen ein besinnliches Fest!