WhatsApp: So widersprecht ihr der Datenweitergabe an Facebook

WhatsApp: So widersprecht ihr der Datenweitergabe an Facebook
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WhatsApp hat Ende August 2016 seine Nutzungsbedingungen aktualisiert. Nutzungsdaten und Telefonnummern werden künftig mit Facebook geteilt. Dem könnt ihr widersprechen. Hier erfahrt ihr, wie das geht.

Das planen die beiden Dienste

Facebook verkündet, dass es mit den hinzugewonnenen Daten seine Werbeanzeigen durch Personalisierung verbessern möchte. Das Ziel dahinter sind höhere Werbeeinnahmen. Außerdem soll mit den neuen Daten die Freundessuche ausgebaut werden. Die Datenweitergabe betrifft auch WhatsApp-Nutzer, die kein Facebook-Konto haben. Ihre Mobilnummer landet bei Facebook. Weiter plant WhatsApp für die Zukunft, dass Unternehmen nicht mehr wie bisher per Mail auf ihre Kunden zugehen, sondern WhatsApp als Kanal nutzen können.

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Beim Kauf von WhatsApp war eine Verbindung nicht vorgesehen

Seit Anfang 2014 gehört WhatsApp zu Facebook. Der Kauf hat damals die Kartellbehörden beschäftigt. Eine Verbindung der beiden Dienste bezüglich eines Datenaustauschs war nicht vorgesehen. Doch nun scheint es an der Zeit, die 19 Milliarden Dollar, die das soziale Netzwerk für WhatsApp hingeblättert hat, wieder einzuspielen.

Der Datenweitergabe widersprechen

Wenn ihr den Nutzungsbedingungen bereits zugestimmt habt könnt ihr bis 30 Tage später unter Einstellungen > Account > Meine Account-Info teilen die Zustimmung rückgängig machen. Ihr entfernt dort das Häkchen bzw. legt den grünen Schalter um. Allerdings gilt das nur für die Verwendung der Daten für Werbung. Informationen werden dennoch weitergegeben, denn sie sollen auch „für andere Zwecke, wie Verbesserung von Infrastruktur und Zustellsystemen und der Bekämpfung von Spam, Missbrauch bzw. Verletzungshandlungen“ genutzt werden. Fehlt bei euch die Einstellung „Meine Account-Info teilen“, dann habt ihr entweder den neuen Nutzungsbedingungen noch nicht zugestimmt, so dass dieser Punkt bei euch noch gar nicht erscheint, oder ihr habt diese Einstellung bei der Zustimmung bereits abgewählt.

Einstellungen bei Facebook regelmäßig überprüfen

Wenn ihr schon dabei seid, eure Einstellungen bei WhatsApp zu überprüfen, dann werft doch auch einen Blick auf eure Facebook-Einstellungen. Die so genannte Invite-History verrät euch, welche Kontakte ihr bislang mit Facebook geteilt habt. Wenn ihr den Facebook-Messenger nutzt, auch hier gibt es unter „Einstellungen“ und „Personen“ die Möglichkeit, den Punkt „Kontakte synchronisieren“ zu deaktivieren.

Pro und contra der Datenweitergabe

Im Sinne des Datenschutzes ist es ein heikles Thema, wenn Nutzungsdaten und Telefonnummern weiter gegeben werden. Ärgerlich finde ich für die Nicht-Nutzer/innen von WhatsApp und Facebook, dass darüber Kontaktlisten auslesbar sind und es keinen Handlungsspielraum gibt, seine eigene Nummer generell für alle Dienste von einer Weitergabe auszuschließen.

Auf der anderen Seite ist die Nutzung von WhatsApp (wie auch Facebook) kostenfrei, es gibt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, so dass niemand die unter Mitgliedern ausgetauschten Daten einsehen kann. Dahinter steckt ein Unternehmen, das diesen Dienst ermöglicht, und natürlich muss das Geld einspielen. Letzten Endes tut es das wie andere Internetdienste oder Portale, mit einer Finanzierung über Anzeigenkunden. Wirft man einen Blick auf die durchschnittliche Zahl der Facebook-Freunde von etwa 350, dann kommen da sicher einige über die Freundessuche, so dass diese Funktion ja durchaus willkommen ist.

Ich persönlich wäre mittlerweile bereit, eine monatliche Gebühr für die Nutzung der mir wichtigen Dienste zu zahlen und damit frei zu sein vom Abgreifen meiner Daten. Im Fall von WhatsApp kommt für mich hinzu, dass ich meine Kontakte nicht gefragt habe, ob ich sie weitergeben darf. Das würde ich ja im „echten“ Leben so auch nicht tun. Also, ein bisschen Netiquette, achtsames Benehmen im Netz, schadet sicher nicht.

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20 Kommentare

Ich finde die Überschrift etwas irreführend. Mein Kenntnisstand ist, dass sich eine Datenweitergabe NICHT unterbinden lässt, sondern nur die Verwendung für personalisierte Werbung (wie im Text dann ja auch geschrieben wird). Das ist halt der Preis für kostenlose Dienste. :-/
Sehr guter Tipp.Danke.
Wieso kostenlose Dienste? Ich habe für Whatsapp bezahlt.
FB habe ich nicht und will es auch nicht....allerdings haben das meine Kinder.....
Dann ist es doch eine Überlegung wert, einen anderen Messenger zu wählen... Ich habe auch Threema....ist allerdings auch nicht kostenlos.
Aber ich denke, daß genau das Viele davon abhält zu wechseln.

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