Als dekorative Anhänger für die neueste Tasche habe ich zwei Korkstücke mit unterschiedlichen Motiven bestickt: Mit dem Anfangsbuchstaben / Monogramm des Vornamens der Beschenkten und das andere Teil mit einer Grafik, die im entferntesten an ein aufgeschlagenes Buch erinnert.
Da ich beide Teile lose baumelnd hintereinander an einen kurzen Träger schlingen wollte, musste die Rückseite des Korkstoffes einigermaßen frei von dem beim Stickvorgang hinterlegten Stickvlies sein.
Um dieses Vlies zu entfernen, bin ich nacheinander wie folgt vorgegangen:
- Abreißen des Überschusses an allen Rändern - und zwar von außen Richtung Stickerei-Inneres.
- Aufkratzen des innen befindlichen Stickvlies mit der Rückseite des Fadentrennes und Herauspulen von Hand, soweit möglich.
- Dann Herausziehen noch verbliebener winziger Teile mit einer flachen Pinzette.
- Ggf. Abbürsten mit einer festen Handbürste.
- "Wegwischen" von Resten mit dem Flusenroller.
Leider sind die Fotos so erbarmungslos in der Vergrößerung, und zeigen immer noch Reste, aber in der Wirklichkeit finde ich das Ergebnis so, dass ich diese Art der Verarbeitung dann durchgezogen habe - was ich nämlich nicht wollte, die beiden bestickten Korkstücke an den Außenrändern zusammenzunähen. Das hätte die Wirkung der Stickerei dann doch geschmälert ...
Wen es interessiert:
Das wollige, nicht glänzende Garn - der einzige Farbtupfer zu dem sonst schlichten Touch der Tasche - ist das altrosafarbene "LANA" von Madeira (50% Wolle, 50 % Acryl). Gestickt habe ich mit einer dazu unbedingt erforderlichen Sticknadel, die dieses dicke Garn super gleiten lässt: Die "Wool Lana" von Madeira, Stärke 110/18. Ein fürs Sticken geeigneter Unterfaden (Bobbinfil von Madeira - Stärke 70_auf der Garnrolle, 500m) rundete die Ausrüstung ab und führte endlich zu einem stressfreien Sticken, bei dem ich lediglich die Balance an der Maschine verändern musste, weil der Korkstoff doch sehr widerspenstig beim Transportieren war (aufgrund der programmierten Stickerei musst ich einen besonderen, codierten Nähfuß verwenden und konnte leider keinen Teflonfuß einsetzen).
Um die zu den Stickmotiven geeignete Form des Korkstoffes zu finden, habe ich am Rechner unterschiedliche Formen in ein Word-Dokument eingefügt, die Stickmotive auf eine transparente Folie gemalt und dann mal auf die mathematischen Formen (Rechteck, Fünfeck, Zylinder ...) draufgelegt. So konnte ich schon vorher sehen, welche Form sich dann am besten eignete und nicht von der Stickerei ablenkte. Außerdem konnte ich schon am Rechner die ungefähren Abmessungen der (teuren) Korkstücke ablesen und hatte anschließend optimal wenig Verschnitt.