Flüssiges, z. B. Suppen, in Beuteln vakuumieren

Flüssiges, z. B. Suppen, in Beuteln vakuumieren

Durch eine Frage zu einem aktuellen Tipp angeregt, möchte ich meinen Trick vorstellen, wie ich Flüssiges in Beuteln vakuumiere.

Das Problem kennen sicher viele: der Tiefkühler ist voll, einfach deswegen, weil feste Gefäße oft größer sind, als der Inhalt es erfordert. Dazu kommt, dass im Luftraum solcher teilgefüllten Gefriergefäße oft die verdunstende Flüssigkeit aus dem Gefriergut zu Eis kristallisiert und darauf absetzt - wenn zwar nicht schädlich, aber dennoch unappetitlich, weil die obere Schicht der Lebensmittel gummiartig ausgetrocknet ist.

Video-Empfehlung:

Ich bin deswegen dazu übergegangen, nur noch in Beuteln Vakuumiertes einzufrieren - es ist platzsparender und lebensmittelfreundlicher. Das ist bei festen Lebensmitteln kein Problem, stellt einen allerdings bei Flüssigem vor das Problem, wie man verhindert, dass die Flüssigkeit aus dem Beutel läuft, während man vakuumiert.

Ich benötige als Vorbereitung dazu:

  • mein
  • Gefrierbeutel, die relativ groß sind im Verhältnis zu dem, was eingefroren werden soll
  • ein Buch mit festem Deckel, Dicke etwa 3 cm (Inhalt ist unbedeutend)
  • ein Küchenbrettchen (Frühstücksbrettchen)

So gehe ich vor:

Das Vakuumiergerät plaziere ich auf dem Buch, so dass es leicht erhöht steht. Mit dem Küchenbrettchen baue ich jetzt eine schräge Rampe zwischen Arbeitsplatte und oberer Kante des Buches.

Nach dieser Vorbereitung gehts an das Befüllen des Gefrierbeutels: den stelle ich in ein hohes Gefäß (ich nehme einen Glasmessbecher), so kann er beim Befüllen nicht umkippen. Dann befülle ich ihn bis maximal 2/3 der Füllmenge, der obere Rand muss zu etwa 1/3 frei bleiben.

Den befüllten Beutel nehme ich aus dem Gefäß und lege ihn mit der offenen Seite nach oben auf meine "Rampe", die Flüssigkeit sammelt sich im unteren Teil des Beutels. Die Kanten der Beutelöffnung lege ich in den Vakuumierer ein, setze die Funktion "Vakuumieren" so lange in Gang, bis die Flüssigkeit im Beutel in Richtung Vakuumiergerät aufsteigt. Ist sie kurz davor angekommen, bzw. die Luft aus dem Beutel abgesaugt, drücke ich die Funktion "Verschweißen".                                         

Die Flüssigkeit im verschweißten Beutel verteilt sich darin gleichmäßig, sobald man den Beutel auf eine ebene Unterlage legt. So kann man mehrere flüssigkeitsgefüllte Beutel zunächst in ein Gefriergefäß übereinanderlegen, nach dem Gefrieren des Inhaltes aber einzeln in vorhandene, flache Lücken im Gefrierschrank verteilen.

Da mein Vakuumierer schon mehr als dreißig Jahre alt ist, und nur mit einer Schweißnaht die Beutel verschließt, werde ich ihn in naher Zukunft gegen einen neuen mit doppelter Schweißnaht austauschen. Doppelte Schweißnähte sind einfach stabiler, wenn man beim Einfrieren mehrere Beutel übereinanderlegt.

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31 Kommentare

Und ich Trottel habe mein Gerät verschenkt ...

Super Tipp!!! Ich koche meist normale Portionen und friere ein, und mein 50-Liter-Gefrierschrank ist ständig rappelvoll, aber oben ist immer noch Luft. Ich glaube, ich kaufe mir wieder das Gerät.
Ja. Vakuumierer sind tolle Geräte. Man muss nur ein bisschen üben. Ich habe mir ein Gerät bei Manu.factum gekauft: ein Italiener von Tre Spade. Der ist so stark, dass du ganz schnell auf Schweißen umschalten musst, bevor er den Beutel leergelutscht hat. Vakuumierer sind unerläßlich beim Sous-Vide-Garen. Fleisch oder Fisch oder/und Gemüse im Beutel einschweißen. Dann in ein Wasserbad mit nicht mehr als 80° für relativ kurze Zeit. Wer bei Fleisch eine braune Kruste braucht, muss das Gegarte noch kurz in eine sehr heiße Pfanne legen. Gute Hinweise findet ihr bei Wikipedia.
@utew: Aber bitte was Gutes. Ich hatte einen von K.r.u.p.s, der hat nur Krach gemacht wie eine Heulsuse. Tre Spade kostet ein bisschen mehr, aber ssaauuggtt , und dabei ohne Heulen!!
Deine Idee mit der Rampe ist genial. Werde ich bald ausprobieren!!
Ich kenne keinen Vakuumierer, den man einfach auf die Arbeitsplatte stellt. Irgendwelche Anpassungen muss man immer vornehmen. Die Beutel (Schlauch) von Tre Spade sind prima.
Ich habe mir auch für mein damaliges Folienschweißgerät so eine Erhöhung gebastelt. Das klappt wirklich gut.
@WZimdahl:
Du hast vermutlich, wie ich, einen Vacuumierer, das ist eine andere Kategorie und saugt wirklich alles platt und oft ist Vorsicht geboten. Für Vacuumierer gibt es soweit ich weiß keine Beutel, nur Rollen in verschiedenen Größen mit Meterware.
Ich habe auch einen Vacuumierer. Für meinen gibt es sowohl Meterware als auch Beutel.
@Drachima:
Bestimmte Beutel zu der Marke des Vacuumierers? Ich habe den Lava V 300 Black und dazu gibt es nur Endlosrollen.
@xldeluxe:
Ich habe bei deinem Gerät nachgelesen und folgendes dazu gefunden: Problemlose Verwendung glatter Siegelrand-Vakuumbeutel (ab 120µ Stärke)

Ich selbst nutze ein Caso Gerät.
@Drachima:
Danke, ich schaue sofort nach.
Super Idee. Wenn bei uns die "Jungen" Suppen in Dosen mitnehmen wandern die Deckel und Dosen in die Spülmaschine trotz mehrmaliger Bitte es nicht zu tun. Durch die Hitze der SpüMa schrumpfen die Rillen der Deckel und passen dann nicht mehr. Habe auch ein älteres Schweißgerät mit Absaugfunktion, das aber noch einwandfrei funktioniert.
@xldeluxe_reloaded: Der Lava ist auch extra Klasse, habe gerade nachgesehen.
@WZimdahl:
Ist schon mein zweiter Vaccumierer. Dieser ist zwar äußerlich nicht so attraktiv, aber er steht auch nicht fürs Auge sichtbar in der Küche. Leistungsstark ist er und saugt wie irre 😂😂
Vakuumierer war gemeint, aber Vaccumierer hört sich doch auch schön an ! 😂
Ich habe auch einen Vakuumierer. Ich bin mit dem Gerät aber sowas von unzufrieden. Ich habe das Gerät schon auf den Dachboden verbannt. Die Schweißnähte waren nicht dicht. Ich weiß nicht woran es liegt. Ich habe mich genau an die Gebrauchsanweisung gehalten. Gibt es denn da einen tollen Trick den man anwenden kann um die Schweißnähte dicht zu bekommen? Außerdem finde ich die Tütenrolle wenn man die nachkaufen muss auch zu teuer. Und die Gefrierbeutel die man im Supermarkt kaufen kann sind dafür nicht geeignet. Die habe ich auch schon ausprobiert.
Man muss - gerade bei einfachen Geräten - darauf achten, dass die zu verschweißenden Stellen sauber sind. Das schafft man am besten, wenn man die Ränder der Tüte beim Einfüllen etwa 3cm breit nach außen umklappt, dann kommen die nicht mit dem Füllgut in Berührung.
Weiterhin muss man darauf achten, dass die zu verschweißenden Stellen faltenfrei aufeinander liegen. Einfache Geräte schaffen es von der Leistung her nicht, mehrlagige Folienbereiche zu verschweißen.
Ich verwende nur handelsübliche Gefrierbeutel aus dem Supermakt und habe keinerlei Probleme damit, obwohl ich (noch) eines der ersten und recht einfachen Geräte habe.
Ein besserer Trick ist, die Flüssigkeit vor dem vakuumieren, vorher anfrieren, also nur soweit das sie nicht mehr fließen kann.
Noch ein Tipp: Fleisch vorher anfrieren, bevor es danach richtig vakuumiert eingefroren wird.
Der Fleischsaft dritt nach dem auftauen nicht aus und das Stück Fleisch lässt sich besser zubereiten und bleibt zarter.
@michaelR23:
Dazu gab es hier bei FM auch mal einen tollen Tipp:
Suppen in Gefrierbeutel schütten, mit einem Clip o.ä.verschließen, in gereinigte H-Milch-Verpackungen oder Saftboxen stellen und einfrieren. Die Suppe im Beutel nimmt dann diese Form an, kann der Box nach dem Gefrieren entnommen werden und ím TK gestapelt werden.
Ist fast schon off Topic, fiel mir in diesem Zusammenhang aber gerade ein.
@xldeluxe_reloaded:
Daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Der Tipp war : Suppe einfrieren.
Die Idee hatte @Órgafrau mit ihrem Kommentar vom 27.8.2015
@Geli68: Dabei handelt es sich um den Tipp "Suppe einfrieren ohne kleckern".
@xldeluxe_reloaded: Dann habe ich aber wieder Eis-Blöcke, die ich unterbringen muss. Mir geht es hauptsächlich darum, flache Gebinde einzufrieren, die ich noch in Lücken schieben kann, oder gerade noch obenauf legen kann, so dass sich eine Gefrierschrankschublade noch schließen lässt.
Ich friere viel Hühner- oder Rinderbrühe ein. Wenn diese flach in Tüten eingefroren ist, lässt sich ein Teil davon gut abbrechen und verwenden, den Rest kann man in gefrorenem Zustand wieder zurück in den Gefrierer geben. So muss ich nicht immer den gesamten Inhalt auftauen und verwenden, wie das bei "Blöcken" der Fall ist.
super, ein echt toller tipp, danke dafür!
Lg fettauge
@whirlwind:
Ja stimmt auch wieder. Bevor ich einen saugstarken Vakuumierer benutze, hatte ich ein Folienschweißgerät. Das war auch ok, aber es blieben halt schwabbelige Tüten, die zwar auch flach eingefroren werden konnten, sich dann aber vor dem Gefrieren in jede freie Ecke drängelten. Später sahen sie aus wie Skulpturen mit vielen Ecken und Kanten. Künstlerisch und platztechnisch nicht wertvoll und oft nicht leicht zu entnehmen, ohne dass noch die Schnitzetüte mit dran hing. 😅
@xldeluxe_reloaded: Es geht halt nichts über einen guten Vakuumierer. Und den kriegt ihr nicht beim Baumarkt um die Ecke für 50-60 €. Gibst du mir recht?
Und einen " richtigen" Vakuumierer nutzt man auch für Lebensmittel, die man nicht einfrieren möchte- verlängert die Haltbarkeit!
@Pazifal:
Richtig. So ist es. Aber eben nicht mit einem Folienschweißgerät mit Absaugfunktion. Die nennen sich ja heute auch gerne mal Vakuumierer.
@xldeluxe_reloaded:
Den meine ich aber ;-)
Davon ist ja auch die Rede, oben unter
mein Vakuumiergerät
@Pazifal:
ok, wenn das ausreicht. Kann ich mir so recht nicht vorstellen. Was vakuumierst Du damit zur Verlängerung der Haltbarkeit, ohne es einzufrieren?
@xldeluxe_reloaded:
Nüsse, Mandeln, Ölsaaten, genrell fetthaltiges, was unter Sauerstoff ranzig werden könnte
Gewürze, Trockenfrüchte
Selbst (bis 39 Grad) Getrocknetes (Äpfel, Möhren etc.pp)
Einfrieren ist energieaufwändig und nicht so "vital".
Letzeres wäre aber ein eigenes Fass, dass ich hier nicht aufmachen möchte...
@Pazifal: " nicht so vital" würde mich aber interessieren. Vielleicht per PN?
@Pazifal:
Danke für die Tipps mit den Nüssen, denn Saaten friere ich bisher ein. Auch das mit den Gewürzen ist eine gute Idee, auf die ich nicht kam.
Das Zumselchen friert Suppenreste einzel- oder doppelportionsweise auch gern in Beuteln ein. So ergeben sich dünne, stapelbare Platten, die sich schnell auftauen lassen. Allerdings besitzt es keinen Vakuumierer. Es geht also auch ohne - zumindest, wenn die es sich um etwas dickflüssigere Suppen handelt. :-)
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