Grundlegendes zum Thema Bluthochdruck – keine Therapievorschläge

Grundlegendes zum Thema Bluthochdruck – keine Therapievorschläge
Lesezeit ca. 2 Minuten

Da ich selbst an Bluthochdruck leide, habe ich einmal alle auf Frag-Mutti veröffentlichten Tipps zu diesem Thema durchforstet. In der Rubrik „Gesundheit“ finden sich unter dem Thema „Blutdruck & Adern“ zahlreiche Tipps. Es geht um Blutdruck senken oder erhöhen, um Schlaganfall und Kreislaufstörungen sowie andere verwandte Themen. Was ich nicht gefunden habe, ist eine grundlegende Information darüber, was Bluthochdruck eigentlich genau bedeutet. Mein folgender Beitrag kann diese Lücke hoffentlich schließen.

Was ist Blutdruck eigentlich?

Das menschliche Herz leistet Unglaubliches: In einem durchschnittlichen Menschenleben schlägt es rund drei Milliarden Mal und pumpt dabei etwa 200 Millionen Liter Blut durch den Körper. Und das im Regelfall ohne Unterbrechung oder Wartungsarbeiten. Der Blutdruck variiert mit der Pumpleistung des Herzens. Im Moment der stärksten Herz-Kontraktion ist er am höchsten: Das ist der systolische oder umgangssprachlich „obere“ Wert. Wenn das Herz nach der Kontraktion erschlafft, ist der Blutdruck am niedrigsten, man spricht dann vom diastolischen oder „unteren“ Wert. Das erklärt, warum bei einer Blutdruckmessung immer zwei Werte angegeben werden müssen, beispielsweise 130 (oberer Wert) zu 85 (unterer Wert). Dazu noch eine kleine Merkhilfe:

Stellt man sich das Alphabet senkrecht angeordnet vor, mit dem „A“ unten und dem „Z“ oben, liegt „D“ unter „S“. Also ist Diastolisch der untere Blutdruckwert und Systolisch der obere.

Die Messung des Blutdrucks

Die Maßeinheit des Blutdrucks heißt mmHg, sprich „Millimeter Quecksilbersäule“. Ein Blutdruckmessgerät (Sphygmomanometer), wie es Ärzte verwenden, besteht aus zwei wesentlichen Komponenten: Der aufblasbaren Oberarmmanschette und einem Manometer. Beide Teile sind durch einen Gummischlauch miteinander verbunden. Zur Messung wird die Manschette um den Oberarm gelegt und mithilfe eines Gummiballs am Manometer soweit mit Luft aufgepumpt, bis durch die Armschlagader kein Blut mehr fließt. Dann hält der Arzt ein Stethoskop in die Ellenbeuge und lässt die Luft in der Manschette langsam wieder ab. Der Moment in dem das Blut mit hohem Druck gerade wieder durch die Armschlagader fließen kann, ist mit dem Stethoskop als lautes Klopfen zu hören. Auf dem Manometer wird dann der obere Wert angezeigt. Die Luft wird weiter abgelassen, und wenn kein Klopfgeräusch mehr zu hören ist, kann auch das Blut mit dem niedrigsten Druck wieder durch die Armschlagader fließen. In diesem Moment wird auf dem Manometer der untere Wert angezeigt.

Der Blutdruck ist keine Konstante

Im Lauf des Tages unterliegt der Blutdruck starken Schwankungen, abhängig von Tätigkeit und Befindlichkeit des Menschen. Die höchsten Blutdruckwerte treten bei körperlicher Belastung auf. Aber auch psychische Belastungen (Stress) können den Wert in die Höhe schnellen lassen. Während des Schlafs sinkt der Blutdruck auf seinen niedrigsten Wert. Falls der Verdacht auf Bluthochdruck besteht, sollte der Arzt daher mehrere Messungen zu verschiedenen Uhrzeiten durchführen. Eine noch genauere Diagnose ermöglicht eine 24- Stunden-Messung. Dabei wird ein Messgerät am Körper getragen, das den Blutdruck in regelmäßigen Abständen misst. Die Werte werden aufgezeichnet und später vom Arzt ausgewertet.

Wo beginnt Bluthochdruck?

Einmalig oder gelegentlich auftretender hoher Blutdruck ist im Regelfall noch kein Krankheitszeichen. Erst wenn der Blutdruck konstant erhöht ist, spricht der Arzt von einer Hypertonie, die gegebenenfalls behandelt werden muss. Laut der Hochdruckliga und der Weltgesundheits-Organisation liegt eine Hypertonie vor, wenn die Werte während eines längeren Zeitraums 140 mmHg systolisch und 90 mmHg diastolisch übersteigen. Dabei wird eine Klassifikation nach folgender Tabelle vorgenommen:

Klassifikation

Systolisch (mmHg)

Diastolisch (mmHg)

Optimal

weniger als 120

weniger als 80

Normal

120 - 129

80 - 84

„noch normal“

130 - 139

85 - 89

Milde Hypertonie

140 - 159

90 - 99

Mittelschwere Hypertonie

160 - 179

100 - 109

Schwere Hypertonie

≥ 180

≥ 110

Symptome von Bluthochdruck

Zu hoher Blutdruck (Hypertonie) ist eine „stille Gefahr“, da er in vielen Fällen von den Betroffenen nicht bemerkt wird. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Wenn mein Blutdruck sehr hoch war (180 zu 100 und mehr), hatte ich außer einem komischen Körpergefühl (am ehesten mit einem „Rauschen“ im Körper zu beschreiben) keine anderen Symptome. Daher ist es sinnvoll bei jedem Arztbesuch den Blutdruck messen zu lassen. Das ist auch in Apotheken (evtl. gegen einen kleinen Obolus) möglich.

Gefahren des Bluthochdrucks

Die Gefahren sind mannigfaltig, daher an dieser Stelle nur eine kurze Auflistung der gefährlichsten Risiken:

  • Arteriosklerose (auch Atherosklerose oder Arterienverkalkung)
  • koronare Herzkrankheit
  • Herzleistungsschwäche
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Schlaganfall
  • Herzinfarkt

Tipps zum Blutdruckmessen zuhause

Wenn der Verdacht auf Hypertonie oder bereits eine Diagnose vom Arzt vorliegt, ist es sinnvoll den Blutdruck regelmäßig zuhause zu kontrollieren. Ein gutes Messgerät ist nicht billig, aber der behandelnde Arzt kann ein Rezept dafür ausstellen. Die Kasse trägt dann die Anschaffungskosten bis zu einer gewissen Höhe. Meine Krankenkasse (DAK) hat 40 Euro übernommen, so musste ich für ein hochwertiges Gerät (Apotheker des Vertrauens fragen) nur noch 12 Euro selbst zahlen. Es sollte auf jeden Fall ein Gerät mit einer Oberarmmanschette sein, da eine Messung am Handgelenk als ungenau gilt. Auch Smartphone-Apps oder die Apple Watch können keine echten Messungen durchführen.

Was man vor und während der Messung beachten sollte:

  • Möglichst immer zur gleichen Tageszeit messen. Wann das sein sollte, weiß der Hausarzt.
  • Normalerweise weichen die Messergebnisse an beiden Armen voneinander ab. Durch Testmessungen ermittelt man den Arm mit den höheren Werten und misst fortan nur auf dieser Seite.
  • Vor dem Messen sollte man im Sitzen einige Minuten körperlich und wenn möglich auch psychisch entspannen.
  • Der Oberarm mit der Manschette sollte sich auf Herzhöhe befinden. Dafür kann man den Arm (Handfläche nach oben) locker auf einen Tisch legen.
  • Zwischen der eigentlichen Messung und einer eventuellen Kontrollmessung sollten mindestens zwei Minuten liegen.
  • Alle Werte in einen Blutdruckpass (aus der Apotheke) eintragen und diesen zum nächsten Arzttermin mitnehmen.

Mittlerweile ist mein Blutdruck dank einiger Lebensumstellungen (Ernährung etc.) und einer passenden Medikation wieder im grünen Bereich. Wenn ihr Interesse an einem Beitrag habt, wie man den Blutdruck sowohl mit natürlichen Mitteln als auch mit Medikamenten senken kann, schreibt es bitte in die Kommentare.

Ich schließe mit einem augenzwinkernden Zitat des deutschen Komponisten Friedrich Hollaender:

„Je älter man wird, desto leichter verwechselt man erhöhten Blutdruck mit Leidenschaft.“

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11 Kommentare

Dieses Thema ist für mich sehr interessant da wir es gerade in der Altenpflegeschule durchnehmen. Vielen Dank für diesen Beitrag. Der kommt mir gerade recht. Du hast aber nicht geschrieben was beim systolischen und was beim diastolischen Blutdruck im Körper passiert.Beim systolischen Druck zieht sich das Herz zusammen und wirft das Blut aus, beim diastolischen Druck fült sich die Herzkammer wieder mit Blut.
Es stehen aber noch einige Sachen hier drin die wir noch nicht durchgenommen haben. Deshalb vielen Dank für diesen tollen Beitrag.😄😘
Möchte ergänzen, dass man - neben den beiden Blutdruckwerten - auch immer den Wert für den PULS beachten und in eine zu führende Liste in die dritte Spalte eintragen sollte, weil auch dieser Wert für einen Arzt für die Beurteilung der Herzleistung relevant ist!
Ich würde gerne wissen, was man gegen einen erhöhten Blutdruck machen und nehmen kann, ausser chemische Mittel.

Herzlichen Dank

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