Egal ob Fasching, Kostümparty oder Theaterstück: Irgendwann bemerkt man, dass das Kostüm irgendwie nicht "authentisch" wirkt. Da gibt es den Piraten, der aussieht wie frisch aus der Waschmaschine gezogen, der Bettler, der sich wohl kurz vor der Feier neue Kleidung geleistet hat etc.
Den Tipp wende ich selbst bei meinen LARP- und Mittelaltergewandungen an, wenn ich schnell meine Kleidung auf Alt trimmen möchte und keine Zeit habe, selbst ein paar Stunden durch kniehohen Schlamm zu waten oder für die LARPsachen meines Freundes, der sich gerne in der Endzeit (Postapokalyptisches Setting a lá Mad Max/Postman) herumtreibt. (Die Tipps funktionieren meiner Erfahrung nach NICHT auf Synthetischen Stoffen)
Alle, die auf Sauberkeit und Fleckenreinheit Wert legen, sollten zu ihrem eigenen Besten NICHT weiterlesen ;)
1. Tipp:
Kaffee.
Egal ob Kaffeeprütt aus der Maschine, Gebrauchte oder frische Pads oder Kaffeepulverreste, die sich irgendwo noch in einer alten Dose versteckt haben ist alles verwendbar. Einfach ein passendes Gefäß mit warmen Wasser füllen, Kaffee drauf, Kleidung rein und einfach mal ein paar Stunden vergessen. Gerade bei helleren Stoffen bringt das eine wunderbare Patina und- je nach Faltenwurf der Kleidung- einige dunklere Stellen.
(Je nach Menge des Kaffees ist das wunderbar dosierbar. Von leichten Verfärbungen bis zu Trage-ich-schon-immer ist alles möglich)
2. Tipp:
Textilfärbemittel und Rotwein.
Billigesten Rotwein (Tetrapack reicht!) mit etwas blauem Textilfärbemittel aufkochen und je nach Gusto auf den Stoff aufbringen. Voilá: Flecken.
(Noch nicht von mir erprobt, habe ich aber als Tipp bekommen. Wird die nächsten Tage ausprobiert)
3. Tipp:
Selfmade Mottenlöcher.
Den Stoff locker in der Hand zusammenknüllen und eher wahllos mit einer Schere hineinschneiden. Danach das Kleidungstück wieder glatt legen und ordentlich mit einer Drahtbürste über den Stoff streichen. Ergebnis: Die Löcher fransen und sehen angefressen aus.
4. Tipp:
Generell sind Drahtbürsten und Feilen in dieser Hinsicht dein allerbester Freund.
Bevor ihr diesen Tipp umsetzt, überlegt genau, wo Kleidung besonders beansprucht wird (Ellbogen, Knie, bei Hosen, Röcken und langen Kleidern der untere Saum, und ja, auch am Hintern) und setzt Feile und Drahtbürste besonders an diesen Stellen ein.
5. Tipp:
Radikallösung.
(Darauf achten, dass kein Jogger, Spaziergänger und Gassiläufer vorbeikommt. Es sieht primär sehr sehr komisch aus.)
Das Kleidungsstück einfach beim nächsten Waldspaziergang hinter sich herziehen, dabei sich auch durch Unterholz schlagen. Der Stoff bleibt öfter hängen, Dreck kommt drauf, Wetzt durch.
Hartgesottene vergraben ihre Kleidungsstücke sogar ein paar Tage bis Wochen, damit diese das nötige Aussehen bekommen. Dazu kann ich euch leider keine Tipps geben, weil ich das nicht mache (Weils wahrscheinlich am Garten scheitert u.u)
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..ohne Kaffee nicht aus dem Haus
Drilliommel
So wurde "NEUES" zum Faschingskostüm;-)
Einfach aus der Küche die Reibe nehmen, das Kleidungsstücke über etwas halbrundes legen (ich hatte eine Plastiktonne) und losschraben. Der Stoff wird angeraut und bekommt kleine Löcher an den Stellen, an denen man hängen bleibt. Saumen kann man damit prima ausfransen.