Lacetuch spannen: Meine ersten Erfahrungen

Lacetuch spannen: Meine ersten Erfahrungen
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Im Folgenden möchte ich einige Hinweise zu dem Spannen (engl. Blocking) (m)eines Lacetuches geben. Zuvor hatte ich mich im Netz über Möglichkeiten und Materialien informiert, aber dann beim Tun eigene Erfahrungen gemacht, die ich hier gern weiter geben möchte:

Lacetuch spannen

  1. Die Werkzeuge sind auf den Fotos zu erkennen. Nach Abwägung aller Dinge habe ich mich für die Spannstäbe und die sog. T-Pins der Firma KnitPro entschieden, weil mir die Vorteile einleuchtend erschienen: Die Spannstäbe anstelle vieler Stecknadeln haben den Vorteil, dass die Kanten (wenn denn so gestrickt) in sich absolut eine Gerade darstellen und man später nur an einem der beiden seitlichen Stäbe ziehen muss, um ggf. die angestrebte Breite des Tuches zu verändern. Bei meinem Tuch ist genau das eingetreten: Nachdem ich beide kurzen Seiten befestigt hatte, war mir die Spannung nicht stark genug und ich habe entsprechend mit wenigen Handgriffen die Lage der Spannstäbe korrigiert.
  2. Die T-Pins werden in Abständen dicht neben den Spannstäben in die Matte gesteckt und halten sie an ihrer Position. Sie sind deutlich länger und stabiler als normale Stecknadeln und von daher superleicht zu benutzen. Als Matten habe ich solche gewählt, die sich später zugleich als Spielmatte für Kinder weiter- und wieder verwenden lassen.
  3. Nach einem 30-minütigen Einweichen in einem Waschmittel für Edelhaare (Mohair, Wolle, Angora) habe ich den Schal sehr vorsichtig gespült, dabei nie gewrungen, sondern nur leicht ausgedrückt und in einem großen Badehandtuch angetrocknet.
  4. Das eigentliche Spannen erfolgte dann auf den ineinander gesteckten Matten Teilen. Als erstes habe ich auf den Matten das zu erreichende Endmaß der Stola mittels Kreppband aus dem Baumarkt abgeklebt (man muss sich dabei merken, ob die Innen- oder Außenkante des Kreppbandes das Maß vorgibt). Ebenso habe ich die waagerechte Mitte der Stola (Hals hinten) markiert. So habe ich sichergestellt, dass von hier aus gemessen beide Stola-Enden gleich lang wurden. Ich habe die Stola nämlich nicht als einen langen Schal gestrickt, sondern zwei identische Schalhälften und diese dann mittig (im Nacken) mit einem besonderen Maschenstich fast unsichtbar (hoffe ich zumindest!) verbunden: So sieht man keine Naht, hat aber in der Vordersicht auf die getragene Stola im Muster identisch von unten nach oben Richtung Hals verlaufende parallele Rautenlinien sowie jeweils eine faszinierende Spitze, die erst durch das Spannen zum „Vorschein“ kommen würde (genau und nur hierdurch den Spannstab ziehen – nicht durch sämtliche Randmaschen).
  5. Als Zweites habe ich die kurzen Stola-Enden (hier nur die späteren Zipfel) mit einem Spannstab aufgefädelt und auf der Matte in akkurater Breite mit T-Pins befestigt. So hatte ich schon mal die Gesamtlänge der Stola festgelegt.
  6. Es folgten die beiden Längsseiten, wobei ich an einer Längskante mehrere verschieden lange Spannstäbe hintereinander benutzen musste, weil verständlicherweise keiner allein 2 m lang war. Ich habe darauf geachtet, dass sie sich beim „Anschließen“ ein wenig überlappten und besonders hier einen T-Pin gesetzt.
  7. Nachdem die Stola komplett befestigt war, habe ich noch einmal ungefähr alle 30 cm ein Maßband quer über die Stola gelegt und den Abstand der Spannstäbe kontrolliert. Puhhh – alles korrekt!
  8. Nun hieß es nur noch Warten, bis die Stola vollkommen trocken war (gern über Nacht).

Meine Erfahrung mit meinem allerersten Lacetuch

Ich habe meine Nadelstärke der in der Anleitung angegebenen Maschenprobe angepasst. Beim nächsten Tuch werde ich in jedem Fall in Länge und Breite weniger Maschen aufnehmen bzw. Reihen stricken, damit das Spannen noch effektiver wird bzw. man bei diesem Prozess noch entscheiden kann, wie stark man letztendlich spannt. Sicherlich hängt das auch von dem verwendeten Garn ab. Probieren geht über Studieren!

Ich wünsche euch viel Freude und Mut (den brauchte ich besonders zum Spannen), mal die Lacestrickerei auszuprobieren!

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18 Kommentare

Was ist bitteschön ein Lacetuch? Das was auf den Bildern zu sehen ist ist für mich einfach ein gestricktes Tuch mit Mustern aus einer sehr dünnen Wolle.
@NFischedick: Das wollte ich auch fragen.
Ich hab da was gefunden: http://www.bildderfrau.de/mode-stilberatung/lace-stricken-d44870.html ein bisschen runterscrollen ... unter Lace-Stricken leicht gemacht! Ist wohl eine besondere Stricktechnik, die im Trend liegt und auch wohl für Strickanfänger sehr gut geeignet ist.

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