Wer schon einmal Löwenzahnblüten für Sirup (manche nennen's auch "Honig") gesammelt hat, weiß, welch' ein Leben sich darin tummelt. Widerlich, wenn sie erst im Sirup ans Tageslicht kommen.
Die Blüten in Wasser einzuweichen, um die Krabbler rauszutreiben, wäre frevelhaft und dem beabsichtigten Ergebnis wenig zuträglich.
Ich habe auch in diesem Jahr wieder erfolgreich folgende Methode praktiziert:
Weiße Baumwoll-Servietten (die können anschließend zur Beseitigung des anhaftenden Blütenstaubes eine etwas rabiatere Behandlung ab) auf Tabletts oder Backblechen ausbreiten und die Blüten fein säuberlich darauf auslegen. Habt ihr vorher auch kaum was an Tierchen entdecken können: Jetzt solltet ihr sie mal flitzen sehen!
Warum das funktioniert, weiß ich nicht. Vielleicht denken sie, es liegt Schnee und sie müssten sich schleunigst ein Winterquartier suchen ... ;)
Hauptsache, es wirkt - übrigens ebenso bei Holunderblüten.
diverse Tiere pinkeln oder kacken darauf oder daneben und der Fuchsbandwurm ist sehr gefährlich. Ich mache schon viele Jahre das Blütengelee und bis jetzt hat die gründliche Wäsche dem Geschmack noch keinen Abbruch getan, im Gegenteil, man ist auf der sicheren Seite. Das gilt für alle Wildpflanzen und Früchte.
Die Blüten müssen doch eh über Nacht im Kochwasser stehen, damit der Geschmack für das Gelee ins Wasser übergeht. Sorry, wenn ich dir hier widerspreche, aber Schmutz und Keime gehen nun mal nur durchs waschen und danach gründliches kochen ab.
Ich hatte von EINWEICHEN gesprochen, sprich: Dem längeren Aufenthalt im Wasser (bis die Krabbler oben schwimmen). Abgebraust werden die Blüten ohnehin - aber nur kurz, damit nicht aller Blütenstaub (Aroma!) durch den Abfluss wandert. Und kochen müssen sie auch bei mir - schon wegen des "technologischen Ablaufes" bei der Sirupherstellung.
Meine Blüten stammen von einer Stelle, wo weder Hunde ihr Geschäft verrichten noch Füchse streunen (außer sie kommen durchs Wasser geschwommen und dann sind sie ja sauber ... ;)) Ich sammle nämlich hinter einer 70-cm-hohen Hochwasserschutzmauer, direkt am Ufer (siehe neues Foto). Komm mir jetzt aber bitte nicht mit Bedenken zu eventuellen Überschwemmungsrückständen im Boden ...
Ohne dabei leichtfertig zu sein, teile ich die allgemeine Hysterie, nach der nur ein keimfreies Leben ein gesundes Leben ist, nicht. MEIN Immunsystem will schon ab und zu mal was zu trainieren haben.
EDIT:
Weil Du schreibst "Das gilt für alle Wildpflanzen und -früchte": Ich stelle mir gerade vor, wie Du im Wald gesammelte Pilze so gründlich wäscht, bis sie wie Schwämme voll Wasser gesogen sind ...
Und die Schadstoffe aus der Luft erreichen auch die Löwenzahnblüten im eigenen Garten - kein Argument, die aus der Wildnis besonders zu behandeln. Wie willst Du überhaupt einen geschmacklichen Unterschied zwischen dem Produkt aus kurz und ausgiebig gewaschenen Blüten herausschmecken - Du kennst ja nur letzteres.