Mein wegen seiner Farbe heiß geliebter Loop musste den Winter über oft im Schrank bleiben, denn er war mir - doppelt um den Hals geschlungen - immer noch zu lang, so dass er zwar chic war, aber es der Wind oft noch bis zu meinem Hals schaffte :-( Ihn mit der Nähmaschine zu kürzen traute ich mich bislang nicht, weil ich aus Erfahrung weiß, dass sich so grobe Strickware beim Nähen leicht verschiebt, = das Gestrick wird entlang der Naht in der Weite gedehnt und in der Länge aufgrund des schwierigen Transports gern nach vorn verschoben, das Gestrick also auch in der Länge "erweitert". Kurz: Die fertige Naht würde vermutlich breiter sein als die gemessene Breite des Loops und somit schlecht aussehen.
Heute hatte ich dann die Idee: Malerkrepp rechts und links der gewünschten neuen Naht auf den Loop aufbringen und dann dazwischen mit einem besonderen Stich nähen! Die detaillierte Umsetzung bitte unter den Bildern nachlesen.
Allen Lesern und Nutzern von Frag-Mutti wünsche ich ein Jahr 2018 mit viel Gesundheit, Zufriedenheit und weiterhin großem Schaffensdrang!
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1:
Rechts und links der Position der zu nähenden Naht Malerkrepp so auf die Loopfläche kleben, dass diese in ihrer Breite nicht verändert bzw. wenn überhaupt, dann eher ein wenig schmaler wird, d. h. dass das Gestrick ein wenig "zusammengeschoben" wird.
Schritt 2:
Meine Nähmaschine bietet für Strickware einen tollen Stich an, der - wie eine Overlock - in einem Arbeitsgang am linken Rand der Naht näht, dann mit einem Zickzackstich (den man verbreitern kann) das Gestrick versäubert und dann noch am rechten Rand ein Ausfransen verhindert. Dieser Overlockstich ist auch wunderbar für Frotteé zu verwenden!
Schritt 3:
Genau zwischen diesen Kreppstreifen habe ich genäht, aber zusätzlich noch das Gestrick direkt vor dem Nähfuß mit der Spitze meiner Schere Richtung Transporteur gedrückt, so dass er besser unter den Nähfuß gleiten konnte.
Schritt 4:
Beim genauen Hinsehen erkennt man, dass das Stichbild ungleichmäßig geworden ist. Dies ist einerseits auf die Dicke des Gestricks zurückzuführen und andererseits darauf, dass es sehr locker verarbeitet ist, sich die Maschen also sehr leicht gegeneinander verschieben. Um die fertige neue Naht dann aber noch flacher zu gestalten, habe ich nach dem Abschneiden des überschüssigen Gestricks die breite, neue Naht wie eine Nahtzugabe flach zur Seite gelegt und dann noch einmal mit einem schmalen Zickzackstich auf den Loop genäht.