Wer viel Energie und Zeit aufgebracht hat, um seine Rasenfläche im Garten auf englisches Niveau zu bringen, wird sie verfluchen: Maulwürfe und Wühlmäuse. Mit den von diesen Tieren aufgeworfenen Erdhügeln ist das Projekt „gepflegter Rasen“ erst einmal ruiniert. Aber auch hier gilt: Nicht gleich die Flinte ins Korn, respektive die Harke auf den Kompost werfen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die unliebsamen Gartengäste zu vertreiben und aus der Kraterlandschaft wieder einen prachtvoll sattgrünen Hingucker zu machen. Werfen wir einen Blick in die Trickkiste der Profigärtner…
Wühlmaus oder Maulwurf?
Bevor es an die Frage „wie werde ich sie los?“ geht, muss erst einmal die Frage „wer ist es überhaupt?“ geklärt werden. Es gibt verschiedene Methoden, um die neuen Gartenbewohner näher zu bestimmen. Dazu wird zuerst der aufgeworfene Erdhügel abgetragen. Liegt das Eingangsloch direkt senkrecht darunter, handelt es sich um einen Maulwurfsbau. Wühlmäuse hingegen legen das Eingangsloch seitlich an und ihre Gänge führen flach vom Erdhügel weg. In der Regel ist der vom Maulwurf aufgeworfene Erdhügel auch deutlich größer als der einer Wühlmaus. Eine andere Möglichkeit ist die sogenannte „Verwühlprobe“. Dabei wird der Boden rings um den Erdhügel mit einem Stab kräftig abgetastet, bis dadurch ein Gang getroffen wird und einsinkt. Danach wird ein etwa 30 Zentimeter langer Abschnitt des Gangs aufgegraben. Wenn das Loch nach einigen Stunden wieder aufgefüllt ist, handelt es sich um eine Wühlmaus. Ein Maulwurf hingegen würde unterhalb des beschädigten Gangs einen neuen anlegen. Nach diesen Untersuchungen sollte klar sein, welches Tier den Gartenfrieden stört.
Maulwürfe vertreiben
Der Maulwurf steht in Deutschland seit mittlerweile 20 Jahren unter Naturschutz. Dieser Umstand schließt alle radikalen Methoden aus, den Plagegeist loszuwerden. Wobei der Begriff „Plagegeist“ hier sowieso mit Vorsicht zu gebrauchen ist. Im Grunde seines Wesens ist der Maulwurf im Garten nämlich eher nützlich: Seine Hauptnahrungsquelle besteht aus Schnecken, Engerlingen und anderen Schädlingen. Und die von ihm aufgeworfene Erde ist von lockerer, guter Qualität und kann prima zum Auffüllen der Beete benutzt werden. Wenn bloß der Rasen nicht so katastrophal aussehen würde…! Nachdem Jagen und Töten per Gesetz (und hoffentlich auch per Gewissen) verboten sind, bleiben nur sanfte Hausmittel, um den Maulwurf zu vertreiben. Im Folgenden werden die bewährtesten Methoden kurz zusammengefasst:
- Duft: Die Nase von Maulwürfen ist wesentlich empfindlicher als ihre Augen. Insbesondere der Geruch von Knoblauch behagt ihnen überhaupt nicht. Handelt es sich noch um das Anfangsstadium der Garten-Besiedlung können einige zerdrückte Knoblauchzehen direkt in den Eingangslöchern des Maulwurfbaus Wunder wirken.
- Lärm: Auch die Geräuschempfindlichkeit der scheuen Tiere kann zu ihrer Vertreibung ausgenutzt werden. Dazu werden einige leere Flaschen bis zur Hälfte im Garten vergraben. Streicht der Wind über die Öffnung der Flasche entsteht ein Geräusch, das sich im Erdreich fortpflanzt und den Maulwurf in seiner Ruhe stört. Auch eine im Boden steckende Eisenstange, die regelmäßig mit einem Hammer bearbeitet wird, erzeugt ordentlich Krach im Erdreich.
- Alkohol: Der Maulwurf an sich ist nicht nur ungesellig, er mag auch keinen Alkohol. Bei der letzten Grillparty geleerte Alkoholflaschen sollten also nicht im Altglascontainer verschwinden, sondern mit der Öffnung voran in die Eingangslöcher des Maulwurfbaus gesteckt werden. Prost.
- Molke und Buttermilch: Auch diese Getränke rufen beim Maulwurf Ekel hervor. Bevor wir uns aber jetzt fragen, ob die Tiere außer Wasser überhaupt etwas trinken, schütten wir lieber eine Mischung dieser beiden Milcherzeugnisse in die Eingangslöcher und hoffen, dass es wirkt.
- Ultraschall: Die Hightech-Methode. Im Gartenfachhandel sind solarbetriebene Maulwurf-Pieper erhältlich. Sie besitzen ein spitzes Ende, das einfach ins Erdreich gesteckt wird. Menschen können die Töne im Ultraschallbereich nicht wahrnehmen, für Maulwürfe hingegen sind sie der reine Terror.
Wühlmäuse vertreiben
Im Gegensatz zum Maulwurf steht die Wühlmaus nicht unter Naturschutz. Theoretisch dürfen die Tiere also mit im Fachhandel erhältlichen Fallen gejagt werden. Wohlgemerkt: Theoretisch. Anders als Maulwürfe sind Wühlmäuse echte Schädlinge, die sich bevorzugt von den zarten Wurzeln frisch gepflanzten Gemüses ernähren. Positive Eigenschaften: Keine, außer dem niedlichen Aussehen. Wer sich nicht die Mühe machen möchte, jede einzelne Pflanze mit einem Wurzelschutz aus Draht oder Kunststoff zu schützen, sollte möglichst rasch versuchen, die Tiere loszuwerden.
Grundsätzlich können alle Tipps zum Vertreiben von Maulwürfen auch bei Wühlmäusen eingesetzt werden. Die Wirkung ist allerdings umstritten. Eine Möglichkeit die kleinen Nager loszuwerden, ohne sie zu töten, besteht in der Verwendung von Lebendfallen. Anschließend müssen die gefangenen Tiere allerdings weit entfernt vom Garten wieder ausgesetzt werden. Bei anhaltendem Gartenbefall durch Wühlmäuse kommt man wahrscheinlich nicht umhin, radikalere Methoden zu erwägen.
Falls euch noch andere Methoden bekannt sind, um Maulwurf und Co. zu vertreiben, lasst doch in den Kommentaren alle daran teilhaben.
Mit Maulwürfen kenne ich mich nicht aus. "Unser" Maulwurf ist sehr nett, er macht Hügel über Hügel, aber alle VOR der Gartentür. Im Garten hat er sich noch nicht blicken lassen. Da der Maulwurf sich aber für die Pflanzen nicht wirklich interessiert und uns daher eigentlich nicht schadet, würde ich ihn wahrscheinlich einfach gewähren lassen.Rasen haben wir kaum und da ich weiß wie drollig ein Maulwurf aussieht... naja, ich denke mal, daß mich das für die paar Erdhügel entschädigen würde. Einfach zu wissen, was da unter meinen Füßen krabbelt.