Mäuse sollte man nicht unterschätzen, wo eine ist, kann auch ein Nest sein: man sollte sie suchen, finden, verjagen und nicht wiederkommen lassen.
Wenn es gegen Winter geht, suchen Nager das Warme und finden ihren Weg in unsere Garagen und Keller. Wir haben vor einer Woche festgestellt, dass wir Mäuse in der Garage haben und ein kleines Loch in der Zwischenwand zum Haus gefunden. Da lag ein wenig Mäusekot.
Leider haben wir nicht direkt reagiert, sondern ein paar Tage gewartet: bei uns sind es wohl Feldmäuse und die sich nicht so schlimm und es ist ja auch nur ein bisschen Kot, das wird eine kleine Maus sein. Aber ich habe doch alles gesucht und gelesen, was ich finden konnten um meinen Gegner besser zu kennen.
Drei Tage später, da haben wir es auch schon in der Wand kratzen gehört und am nächsten Morgen saß die Maus in der Küche, auf der Arbeitsplatte. Beim Versuch sie zu fangen, ist sie entwischt, in den Abstellraum und dort in ein Loch wo die Heizungsrohre aus dem Boden kommen.
Also:
Garage leergeräumt, vor allem alle Kartonkisten raus und geöffnet. Da kamen die ersten Mäuse raus und in der letzten Kiste war das Nest mit 10 Mäusen und die sind alle davongelaufen.
Sie haben Plüschtiere, Schuhe, Plastiktüten, Styroporplatten, Kartons, … zernagt, zerrupft, in ihrem eigenen Pipi und Kaka gelebt - widerlich. Um zu verhindern, dass sie reinlaufen oder sich verstecken, haben wir ihnen mit einem 40 cm hohen Brett den Weg barrikadiert. Auch wenn sie gut klettern, im Stress nehmen sie den freien Weg.
Blieb also die Frage, welche und wie viele noch in der Wand leben…
In unserem Abstellraum haben wir das Loch gefunden, in welches die Maus aus der Küche verschwunden war. Also haben wir das Räumchen gesäubert, den Boden freigeräumt, Fallen aufgestellt und an die Tür eine Bürstenleiste geklebt > die Maus, die noch in der Wand gelebt hat, konnte also nur durch die Wand und das Loch in der Garage raus.
In der Garage habe ich eine Lebendfalle direkt vor das Loch gestellt, sodass sie quasi reinmusste > dann weiß ich wenigstens, dass ich sie habe. In die Falle habe ich ein Stück Käse und gemahlene Haselnüsse gelegt.
Wir haben in der Garage und im Haus alles gesäubert und desinfiziert, Lebensmittel in Plastikbehälter verschlossen, so dass keine Alternativnahrung mehr zu finden war > sonst gehen sie an die Fallen nicht ran.
Dann haben wir Fallen aufgestellt:
- Schnappfallen mit allem möglichen drin (da sagt eh jeder was anderes): die Falle muss mit der Essensseite zur Wand in den Laufweg gestellt werden.
- Und eine alternative Lebendfalle: Eine Plastikflasche aufschneiden, den Köder unten auf den Boden und eine Zugangshilfe für die Maus. Ist sie in der Flasche, kommt sie nicht mehr raus (geht auch mit einem hohen Eimer).
- Alle Öffnungen und kleinste Löcher haben wir mit Stahlwolle gestopft > die können sie nicht verdauen und ich bilde mir ein, die Stahlwolle piekst in der Nase.
- Im Haus haben wir ein Ultraschallgerät angeschlossen > es heißt Mäuse hören auf einer ganz hohen Frequenz; keine Ahnung ob das was hilft, aber es beruhigt das Gewissen.
- Auf der Treppe zu den Schlafzimmern haben wir Wattebäusche mit Eukalyptus verteilt > Es heißt, das mögen Mäuse nicht riechen und ich bilde mir ein, dann laufen sie nicht die Treppe hoch.
- In der Nacht habe ich die Maus im Abstellraum gehört, aber da sie dort nichts gefunden hat, ist sie wohl geradeaus in die Garage gelaufen und da saß sie dann in der Falle.
- Seitdem ist Ruhe, aber man sollte verhindern, dass sie wiederkommen, also machen wir das Haus winterfest (Mäuse suchen im Oktober das Warme)
- Alle mit Stahlwolle gefüllten Löcher werden verputzt, die Wolle bleibt drin
- Das Garagentor hermetisch abgeschlossen: eventuelle Ritzen mit Stahlwolle füllen, oder mit Metallgittern verschließen
- Die Fallen nochmal strategisch aufgestellen
- Alle potentiellen Esswaren, Kleider, Schuhe etc. in Aufbewahrungsboxen verschließen (Metallkoffer oder Plastikkisten mit Deckel
- Ich versuche auch mit Eukalyptus sie fernzuhalten > das hilft vielleicht nicht wirklich, schadet aber nicht und riecht gut, wobei auf vielen Foren davon gesprochen wird.
- Dann werden wir noch einen Holunderbeerstrauch pflanzen, aus den Blättern den Saft ziehen und ums Haus verteilen > es heißt, das mögen sie auch nicht, soll auch für den Garten gelten (diesen Tipp findet man auch öfter).
- Katzen wirken natürlich gut, der Geruch schreckt die Mäuse ab, aber eben auch nicht immer, und dann muss die Katze sie auch noch jagen wollen …
Die wichtigsten Regeln sind also:
- Die Tiere nicht zu unterschätzen. Die vermehren sich potenzial in rauen Mengen, wo eine ist, sind oft ganz viele; sie sind widerlich dreckig und tragen alle möglichen Erreger mit sich (Handschuhe tragen ! wenn nicht sogar eine Maske); sie sind intelligent und haben ihr Codesystem, lernen schnell und passen durch die kleinsten Ritzen (1 cm)
- Man muss sie stressen und ihnen den Lebensraum ungemütlich machen: starke Gerüche wie Eukalyptus, putzen, desinfizieren, Krümmel und Staub wegschaffen, ihre Verstecke wegräumen, potentielle Nestplätze wegräumen, den Boden freiräumen, den Zugang zur Nahrung versperren, Ultraschallgerät aufstellen (geht nicht durch Wände), es heißt, sie mögen keinen Durchzug, mit Stahlwolle die Löcher zumachen und Alternativnahrung wegschaffen, sonst geht keine Maus an eine Falle dran.
- Ich weiß nicht, wie die Giftfallen wirken, die Maus darf keine andere Nahrung finden, damit sie daran geht und dann weiß man nicht, ob die sich geruchlos zersetzen oder eben doch alles zustinken. Wir haben die Giftfallen zum Schluss ausgelegt, wenn alle Löcher zu sind und keine Maus in der Wand vergammeln kann.
P.S. Unsere Mäuse sind Waldmäuse.
Sollte ich eine Maus bei mir entdecken, werde ich an relevante Stellen Lebendfallen aufstellen und die Maus wieder in die Natur entlassen. Fertisch!