Besonders, wenn ich lange Nähte (leider!) auftrennen muss, lege ich den Stoff dazu nicht flach auf den Arbeitstisch oder nehme ihn einfach in die Hand, sondern lege ihn über das Knie des übergeschlagenen Beines:
Hier liegt er in sich glatt, in guter Nähe zu den Augen und ist in beide Richtungen leicht abgerundet, weil er herunterhängt. Dadurch wird die aufzutrennende Naht auf natürliche Weise gespannt und man kann mit dem Fadentrenner / Nahttrenner / Trennmesse die einzelnen Stiche leichter "durchschneiden".
Wem es noch nicht geläufig ist: Die Stiche möglichst von der Vorderseite(!) aus aufschneiden, und zwar nicht jeden Stich, sondern je nach Stichlänge ca. alle 1,5 cm - die Stiche dazwischen bleiben wie genäht. Dann nur noch am UNTERFADEN ziehen und die Naht löst sich wie von Zauberhand auf. Man kann alternativ nach dem Einschneiden ungefähr jeden fünften Stiches auch mal versuchen, Ober- und Unterstoff vorsichtig voneinander zu trennen, d. h. die Naht aufzureißen: Das geht bei Baumwolle eigentlich sehr gut, weil der Stoff meist fest gewebt ist und keinen Schaden nimmt.