Salz ist lebensnotwendig und macht das Essen erst schmackhaft. Forscher streiten sich heftig, ab wann es gefährlich für Herz und Kreislauf wird. Aber auch eine allzu salzarme Ernährung ist ungesund.
Unsere Zellen brauchen Salz (Kochsalz besteht aus Natrium und Chlorid) für die sogenannte Membranfunktion - es macht den Transport von Stoffen in und aus den Körperzellen erst möglich. Darüber hinaus ist Salz unter anderem an der Übertragung von Nervenreizen, der Muskelentspannung und dem Knochenaufbau beteiligt. Salz bindet auch das Wasser im Körper. Daher kann ein Salzmangel zu Austrocknung führen. Hat das Gehirn keinen ausreichenden Salzspiegel, kann das zu Verwirrtheit und Desorientierung führen.
Zu viel Salz ist ungesund, weil es den Blutdruck ansteigen lässt und zu Wassereinlagerungen im Körper führt.
Forscher spürten jetzt mittels MRT auf, dass sich Natrium, also der schädliche Teil im Salz, auch in der Haut und im Muskelgewebe ablagert. Die Natriumionen bilden dort regelrechte Depots. Im Labor und bei Tierversuchen (fragwürdig!) erkannten die Forscher, dass das abgelagerte Salz das Immunsystem durcheinanderbringt.
Es kommt somit auf die richtige Dosierung an.
Wie viel Salz braucht der Körper?
Ein Erwachsener braucht mindestens 1,4 Gramm Salz am Tag. Durch Schwitzen oder Durchfall kann der jedoch stark ansteigen.
Oft übersteigt der tägliche Salzkonsum den Mindestbedarf. In Deutschland Frauen nehmen 8,4 Gramm Salz pro Tag zu sich, Männer im Schnitt 10 Gramm. Das ist zu viel. Die Differenz resultiert aus dem unterschiedlichen Essverhalten, Frauen essen weniger stark gesalzene Fleischprodukte.
Unser Körper braucht das nicht - es ist Gewöhnung.
Das meiste Salz nehmen wir durch verarbeitete Lebensmittel auf, dazu gehören Fertiggerichte, Brot, Fleisch- und Wurstwaren oder Käse.
Ziel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft muss deshalb sein, die Lebensmittelindustrie zu sensibilisieren, den Salzgehalt etwa bei Brot und Backwaren oder Fertiglebensmitteln freiwillig zu senken.
Wie viel Salz soll ich essen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich 6 Gramm Kochsalz für Erwachsene, die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nur 5 Gramm Salz zu essen. Für Kinder empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation niedrigere Werte.
Ab einer Obergrenze von täglich 10 Gramm muss man in Einzelfällen mit gesundheitlichen Folgen rechnen.
Altersgruppe | Salz pro Tag maximal |
---|---|
Erwachsene | 6 Gramm |
Kinder 1 - 3 Jahre | 2 Gramm |
Kinder 4 - 6 Jahre | 3 Gramm |
Kinder 7 - 10 Jahre | 5 Gramm |
Kinder 11 Jahre und älter | 6 Gramm |
Salz als Gesundheitsrisiko?
Eine salzreiche Ernährung galt jahrelang als Risikofaktor für die Entstehung von Bluthochdruck. Doch ob dies tatsächlich so ist, ist heute unter Wissenschaftlern umstritten. Neuere Studien deuten darauf hin, dass selbst ein höherer Salzkonsum den Blutdruck nur minimal erhöht. Andersherum soll eine salzarme Ernährung den Blutdruck nur minimal senken.
Wichtig ist den Blutdruck bei bestimmten Krankheiten, wie Bluthochdruck, Leberzirrhose oder einer eingeschränkten Nierenfunktion niedrig zu halten, um Herz-Kreis-Probleme oder - bei einer Störung der Nierenfunktion - Ödeme zu verhindern.
Zu wenig Salz soll ebenfalls nicht gut zu sein. Eine belgische Studie meint, dass auch eine zu geringe Salzaufnahme zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Menschen, die einen geringen Salzgehalt im Urin aufweisen, hätten ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dieses Studienergebnis ist aber ebenfalls umstritten.
Also lautet die Devise: Findet beim Salzkonsum einen guten Mittelweg! Auch Gesunde sollten es nicht übertreiben.
Damit ihr den Salzkonsum nicht aus den Augen verliert, solltet ihr immer frisch kochen und möglichst keine Fertigprodukte verwenden. Greift öfter zu salzarmen Lebensmitteln wie Kartoffeln, Nudeln, Reis, Haferflocken, Obst, frischem oder tiefgekühltem Gemüse sowie Magerquark und Joghurt.
Außerdem können die folgenden Tipps helfen, einen zu hohen Salzkonsum zu vermeiden:
- Viele pflanzliche und nur wenige tierische Lebensmittel verwenden.
- Zunächst mit frischen Kräutern, dann erst mit Salz würzen.
- Erst nach dem Garen würzen.
- Wasserarme Garmethoden bevorzugen, denn dabei bleibt der Eigengeschmack der Lebensmittel am besten erhalten und man muss weniger Salz verwenden.
In meinem nächsten Tipp werde ich Hinweise zum salzarmen Würzen geben.
radfahrende Mutti