Thripse (Gewittertierchen) bekämpfen

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Thripse (Gewittertierchen) bekämpfen

Thripse, auch Fransenflügler oder Blasenfüße genannt, stellen eine Ordnungsklasse der Insekten dar. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Thysanoptera. Im Volksmund werden sie, je nach regionaler Mundart, als Gewittertierchen, Hommelmösche, Flimmerchen, Putsigel, Knaupanne oder Wettergeistlein bezeichnet. Weltweit existieren etwa 5.500 Arten, von denen derzeit 214 in Deutschland vorkommen. Die Bezeichnungen "Fransenflügler" und "Blasenfüße" deuten auf zwei anatomische Besonderheiten des ein bis drei Millimeter kleinen Insekts hin: Zum einen weisen ihre Flügel an den Rändern lange Fransen auf. Zum anderen dienen ballonartige Ausstülpungen an den Beinenden zur Fortbewegung auf glatten Oberflächen.

Nicht alle Arten der Fransenflügler besitzen auch tatsächlich Flügel; hier reicht die Bandbreite von voll ausgebildet bis gar nicht vorhanden. Aufgrund der zumeist schlecht ausgeprägten Flugfähigkeit sind Thripse auf den Wind als Fortbewegungsmittel angewiesen.

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Thripse als Lästlinge

Besonders bei schwül-warmem Wetter treten Thripse häufig massenhaft auf (Gewittertierchen) und versammeln sich besonders gerne auf Gegenständen oder Kleidungsstücken in ihren "Lieblingsfarben" Gelb und Hellblau. Sie stellen keine Gesundheitsgefahr für den Menschen dar, können allerdings bei dem Versuch Schweiß aufzusaugen stechen und leichte Hautirritationen hervorrufen. Aufgrund ihrer geringen Größe gelangen Thripse mühelos in Häuser und legen hier ein besonders lästiges Verhalten an den Tag: Sie dringen durch die Lüftungsschlitze von TFT-Flachbildschirmen in den schmalen Zwischenraum zwischen Panelglas und Diffusorfolie ein. Dort bewegen sie sich sichtbar vor dem Bildhintergrund, bis sie sterben und im Bild des Monitors bleiben. Bei Garantieansprüchen ist man auf ein Entgegenkommen seitens der Bildschirmhersteller angewiesen – eine einheitliche Handhabung existiert bislang nicht.

Thripse als Schädlinge

Während Thripse für den Menschen bloß lästig sind, können sie bei Pflanzen schwere Schäden hervorrufen. Sowohl in der Landwirtschaft als auch im Privatbereich hat der Pflanzenbefall durch Thripse in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Besonders im warmen Klima von Gewächshäusern oder bei Zimmerpflanzen finden sie ideale Lebensbedingungen und können zu einer echten Plage werden.

Mit ihren asymmetrisch ausgebildeten Mundwerkzeugen stechen sie einzelne Zellen der befallenen Pflanze an und saugen den Pflanzensaft heraus. Durch das darauffolgende Eindringen von Luft in die Zellen schimmern diese zuerst silbrig und verbinden sich nach und nach zu gelblichen Flecken. Mit der Luft dringen Pilzsporen in die geschädigten Zellen ein und schädigen die Pflanze weiter. Die Auswirkungen ähneln denen eines Befalls durch Spinnenmilben, im Gegensatz zu diesen sind die Thripse aber mit bloßem Auge zu erkennen. Bei starkem Befall durch Thripse vertrocknen die Blätter der Pflanze und werden vorzeitig abgeworfen. Darüber hinaus können Thripse für die Verbreitung verschiedener Pflanzenviren verantwortlich sein.

Das Erkennen von Thripsen

Falls Unklarheit über die Art des Schädlingsbefalls herrscht, können sogenannte Leim- oder Farbtafeln aus dem Fachhandel weiterhelfen. Hierbei handelt es sich um Kartontafeln, vorwiegend in den Farben Gelb und Blau, die mit einem Spezialleim beschichtet sind. Sie werden zwischen den eventuell befallenen Pflanzen angebracht und locken die Schädlinge an. Diese bleiben (wie bei einem Fliegenfänger) auf der Leimschicht kleben und können näher bestimmt werden.

Die wirkungsvolle Bekämpfung von Thripsen

Raubmilben als natürliche Bekämpfung von Gewittertierchen

Thripse haben eine Reihe natürlicher Feind, die gezielt zur Bekämpfung der Schädlinge eingesetzt werden können. Diese als Nützlinge bezeichneten Fressfeinde der Thripse werden gezielt auf den betroffenen Pflanzen ausgebracht und befreien sie von den Schädlingen, ohne ihrerseits die Pflanze zu schädigen. Nützlinge gegen Thripse, allen voran verschiedene Arten von Raubmilben, sind im Fachhandel erhältlich.

Hausmittel aus Spülmittel und Olivenöl gegen Thripse

Als probates Hausmittel gegen Thripse auf Zimmerpflanzen hat sich das Einsprühen mit einer Seifenlauge bewährt. Diese ist ganz einfach herzustellen: Ein Liter Wasser wird mit zwei Esslöffeln Olivenöl und einem guten Spritzer Spülmittel vermischt. Alternativ dazu können 15 Gramm reine Schmierseife in einem Liter warmem Wasser aufgelöst werden. Mit einem Zerstäuber wird dann die Seifenlösung auf die betroffenen Pflanzen gesprüht. Hierbei sollten besonders die von den Thripsen bevorzugten Blattunterseiten behandelt werden.

In der Regel sollte von einer chemischen Bekämpfung der Thripse im privaten Bereich abgesehen werden. Auch ohne diese "Mit Kanonen auf Spatzen schießen"-Variante wird man die Thripse mit den oben genannten "sanften" Methoden erfolgreich bekämpfen können.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Thripsen gemacht? Jede Ergänzung der hier vorgestellten Tipps ist willkommen!

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24 Kommentare

Leider muss ich diesen Tipp als nicht wirksam hinstellen. Zumindest bei mir. Ich habe leider schon mehrfach Thripse gehabt, an den verschiedensten Zimmerpflanzen. Angefangen bei Orchideen über Elefantenfuss bis zu Birkenfeige usw.
Ein Sprühen mit Seifenlauge hat leider immer nur ganz kurzzeitig Abhilfe geschaffen. Auch nach mehrmaliger Anwendung kamen die Thripse immer wieder bzw. waren nie wirklich weg.
Trotz, dass ich sogar alle anderen (nicht befallenen Pflanzen) auch mitbehandelt habe, waren die Thripse vorherrschend.

Erst, als ich dann doch zur Chemiekeule gegriffen habe (im Handel nachfragen, ich hatte Bi 58), waren die dann wirklich weg. Hier reicht es dann teilweise auch, die Pflanze nur damit zu gießen, auch wenn sprühen drauf steht. Hier minimiert man dann die Gefahr für den Menschen, da der Sprühstaub schon unangenehm ist. Die Sprühung sollte nur nach Packungsanleitung und am besten draußen erfolgen.
Mal eine Frage - können die auch in der Topferde vorkommen? Mein Gummibaum hat solche Viecher, die nach dem Gießen rauskommen und herumkrabbeln. Hüpfen tun sie nicht, sonst hätte ich gedacht, es sind Springschwänze. Die Pflanze sieht aber noch okay aus.
Oh gute Frage. Aber ich glaube, du hast eher was anderes. Denn Thripse sitzen auf den Blättern bzw. auf der Blattunterseite. Deswegen bemerkt man sie oft erst, wenn die Pflanze schon Anzeichen zeigt.
Bei mir sind sie ca. 2 mm groß´und schwarz-weiß gestreift.
Aus der Erde sind diese Viecher bei mir noch nicht gekommen. Fruchtfliegen könnten es auch nicht sein, oder?
Ach, jetzt hat dieses "Phänomen" auch für mich einen Namen, oder vielmehr, gleich mehrere ;-D - ich wusste nämlich bislang nie, was das für komische Viecherl sind .

Ich hab' sie aber trotzdem verscheucht:
Bei mir half das altbekannte Mittel gegen Blattläuse - einige Knoblauchzehen ( je nach Topfgröße 2 -5 ) in die Blumenerde stecken.
Die waren weg, so schnell wie sie gekommen sind :-) .
Es können auch 2-3 Streichhölzchen kopfüber in die Erde gesteckt werde. ich habe seit Monaten keine Minibiester mehr.
@mayan: Ich glaube du meinst Trauermücken. Die habe ich mir auch schon mit der Blumenerde geholt. Das einzige was man da wohl machen kann ist bis auf den Stamm der Blume alles mit Klarsichtfolie umwickeln.
Thripse habe ich noch nie im Leben gehört und zum Glück auch noch nicht gehabt ;)
@jupee und susi 73: Nein, Fruchtfliegen und Trauermücken sind es nicht, denn die Viecher fliegen nicht :/
Das mit den Knoblauchzehen, was da capo erwähnt hat, probiere ich aber mal.
mayan #7 :

Stimmt - die fliegen nicht .
Gegen Trauermücken hilft die Streichholzmethode, wie Karmes in #5 schreibt , sehr gut - hab' ich auch schon mit raschem Erfolg angewandt .
Für die flugunfähigen Exemplare - welche auch immer das jeweils sind - lohnt es sich bestimmt, mal mit Knoblauch auf sie "zu schießen" ;-).
Ich wünsche Dir viel Erfolg :-) !
Mit Knoblauch habe ich gerade auch die Blattläuse und weiße Fliege aus unserem Gewächshaus verscheucht. Allerdings als Aufguß und besprüht.

Die Methode mit Öl (man soll am besten Rapsöl nehmen) habe ich schon versucht, aber das Öl habe ich dann nicht mehr von der Pflanze gekriegt. Die Blätter sind dann abgestorben.
@Mehlko: mit rapsöl habe ich an meinem citrus auch keine guten erfahrungen gemacht. bis auf 2 blätter sind alle abgefallen. die schildläuse sind noch immer da. gsd hat er jetzt neu ausgetrieben.
Hallo, liebe Pflanzenfreunde,

ich hab zwei Fragen:

1. worin besteht denn die Wirkung der Streichholzmethode?
2. wie macht man einen Knoblauchaufguss?

Freue mich auf Antworten!
ich habe so einen Gelbsticker (wie auf dem Bild) in den Blumentopf gesteckt. Das hilft wunderbar.
@ talkrab: Aber nicht gegen Thripse. Die "fliegen" nicht auf die Gelbsticker. Die habe ich nämlich auch. Wunderbar für kleine Fliegen und sonstiges. Aber die Thripse fühlen sich immer noch sauwohl auf meinen Pflanzen.
sorry - dann habe ich die verwechselt. Denn diese kleinen 'Fliegen' die da dran hängen, kommen meiner Ansicht nach auch aus der Blumenerde und hoppsen da rum.
Was sollte man machen wenn man keine Zimmerpflanzen hat und das Zimmer voll mit denn Fichern ist ?
Ich hatte diverse Schädlinge im Büro an meinen Planzen. Vorallem Bananenpflanze und Kaffeepflanze wurde befallen. Da ich Gift strickt ablehne,habe ich mich für Nützliche (Raubmilben)entschieden. Diese Kosten ca. 12-14 Euro .
Ich habe Erfahrung mit Brennessel gemacht gegen Thripse vor 3 Jahren in einem Gewächshaus und muss dazu sagen es gibt drei Arten Brennessel anzuwenden.
1. Brennessel ansetzen und drei Tage ziehen lassen unter Wasser jeden Tag umrühren dann abfiltern. Diese Methode ist für die Vorbeugung und aber auch für die Bekämpfung der Insekten
Bei der zweiten Methode kann man die Brennessel 50% ziehen lassen heißt bis 50% der Brennessel verschwunden sind dann abfiltern und verdünnen bei der ersten Methode braucht man es nicht zu verdünnen.
hey :)

sind schon bissel am verzweifeln, auf dem balkon sind hunderte von diesen biestern. sie kleben bevorzugt an der scheibe und sind auch in derr wohnung überall zu finden. hat jemand ne idee wie man die dort los wird ?
@schwarzetaste:
Streichhölzer wie auch Knoblauch wirken durch den enthaltenen Schwefel.
Drastischer wirkt die Knobi-Methode, weil der Schwefel darin statt anorganisch bereits organisch vorliegt und somit von der Pflanze besser resorbiert werden kann.
Hallöchen allerseits,
ich bin neu hier, aber ich finde diese Viecher ziemlich 💩. Mein Problem war, dass ich sie im Büro hatte, also nicht wirklich Büro, aber irgendwie schon. Halt so eine Art Büro 😉...
Auf jeden Fall sid sie überall rumgeflogen und haben meinen Kollegen umgebracht, also fast. Der Franz ist fast vom Stuhl gefallen 😮 . Wir haben dann das Feuer eröffnet und sind in die Gegenoffensive gegangen 😂 mit Knoblauch. Als eine Stunde später das ganze Büro zerlegt war, ist uns aufgefallen, dass wir den Knoblauch besser nicht ganz gelassen hätten. Also mein Tip: Nicht mittm Stuhl kippeln wenn die Thripse unterwegs sind!

Eure Petra
@mayan
Bei dir handelt es sich um Trauermücken ,sehr hartnäckig die Biester 😳🙄
Das empfinde ich als Tierquälerei. Dann liener Knoffiduft..
.. lieber..
Danke Für diese ausführliche Erläuterung! LG von der fahrradmaus
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