Fliegenfalle selber bauen - 5 Tipps gegen Fliegen

Fliegenfalle selber bauen - 5 Tipps gegen Fliegen
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Der Sommer könnte so schön sein. Ohne Fliegen. Die dicken Brummer tummeln sich auf Hundehaufen ebenso gern wie auf Kuchenstücken. Das ist nicht nur ekelig und nervig, sondern kann auch ungesund werden. Höchste Zeit also für selbst gebaute Fliegenfallen.

Urlaub in Österreich. Klare Luft, blauer Himmel, muhende Kühe. Bei den Familienurlauben meiner Kindheit fallen mir nicht nur murmelnde Bächlein und bimmelnde Kuhglocken ein, sondern auch Fliegenschwärme, die Kühe, Pferde und Menschen gleichermaßen genervt haben.

Leider gibt es die schwarzen Brummer nicht nur in ländlicher Idylle, sondern auch in den Städten, wenn sie hier auch meist nicht in Schwärmen auftreten. Doch auch als Einzeltäter können uns Stubenfliege, Schmeißfliege, Fleischfliege und Co. den letzten Nerv rauben.

Natürlich können wir jede Menge Fliegenfallen kaufen, ebenso Fliegenklatschen, Fliegengitter und Klebefallen. Wenn wir allerdings nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun möchten, scheiden die Klebedinger aus, an denen auch schützenswerte Insekten ihr Leben aushauchen. Dasselbe gilt für elektrischen Fliegenfallen, die zwar häufig effizient, aber schnell mit Fliegenkadavern gespickt sind. Deshalb nehmen wir heute zum Insektenschutz natürliche Fliegenfallen ins Visier, die Fliegen in einem Gefängnis sammeln. Anschließend entlassen wir sie, zum Beispiel bei einen Spaziergang, wieder in die Freiheit – schön weit weg von unserem Zuhause.

Inhaltsverzeichnis

  1. Fliegen im Schraubglas fangen
  2. Fliegen in der Flasche fangen
  3. Lebende Fliegenfallen – fleischfressende Pflanzen
  4. Fliegen vertreiben mit Düften
  5. Sonstige Tipps gegen Fliegen

Fliegen im Schraubglas fangen

Eine Fliegenfalle selber machen geht ganz einfach und schnell.

Das brauchst du

  • Schraubglas mit Schraubdeckel
  • Hammer
  • Schraubendreher
  • Küchenkrepp mit Lockstoff

Ein kräftiger Schlag mit dem Hammer genügt für das perfekte Fliegen-Einflugloch im Schraubdeckel.

Schraubglas als Fliegenfalle basteln – so geht’s

  1. Stelle dein Glas auf eine Zeitung, so rutscht es nicht weg.
  2. Ein, zwei kräftige Hammerschläge reichen, um deinen Schraubendreher in den Deckel zu klopfen. 4 Löcher pro Glas genügen.
  3. Lege auf den Glasboden ein Küchenkrepp, das du mit einem Lockstoff tränkst. Am besten funktioniert Essig.
  4. Deckel draufschrauben - fertig! 

Info:

  • Die Löcher im Schraubdeckel sollten so groß sein, dass sich Fliegen ins Glas zwängen, aber nicht zurück krabbeln können.
  • Der Schraubendreher hinterlässt an der Innenseite des Deckels scharfe Ränder. Die Fliegen merken schnell, dass sie sich daran verletzen und bleiben im Glas. Pass bitte selbst auch auf, dass du dich nicht daran schneidest.
  • Eine einfache, nicht ganz so wirksame Alternative zum Deckel: Spanne eine Folie über das Glas und bohre Löcher hinein. Erfahrungsgemäß schafft es die eine oder andere Fliege allerdings zurück in die Freiheit.
  • Statt Küchenkrepp kannst du auch einen anderen Lockstoff verwenden. Überreife Früchte und abgenagte Knochen wirken auf Fliegen unwiderstehlich. Dasselbe gilt für Saftreste, Wein und Sekt oder Zuckerwasser. Von Honig solltest du die Finger lassen, damit keine Biene in die Falle geht.
  • Auch Obstfliegen kannst du dank dieser Fliegenfalle mit getränktem Küchenkrepp als Lockstoff lebend fangen und in sicherer Entfernung freilassen. Damit hast du eine Alternative zum bekanntesten Hausmittel: der Schale mit Wasser, Essig oder Saft sowie einem Tropfen Spülmittel. Allerdings bringt ein Deckel mit fliegengroßen Löchern hier nichts. Spanne über das Glas oder deine Schale eine Folie mit Löchern. Diese stichst du nicht mit einem Schraubendreher, sondern mit einer Nadel hinein, damit die Obstfliegen nicht wieder davonfliegen.

Fliegen in der Flasche fangen

Für die Alternative benötigst du folgendes Material.

Benötigtes Material

  • Plastikflasche
  • Teppichmesser
  • Kreppband
  • Küchenkrepp mit einem Köder.

Eine Plastikflasche und ein Teppichmesser - mehr brauchst du nicht für eine Fliegenrutsche, aus der du die Gefangenen anschließend wieder in die Freiheit entlassen kannst.

Diese zweite Fliegenfalle bauen kannst du ebenfalls ganz einfach:

Fliegenfalle aus Flasche bauen – so geht's

  1. Entferne den Verschluss.
  2. Wickle das Kreppband im oberen Drittel um deine Flasche.
  3. Schneide an einer der Klebekanten entlang die Flasche gerade ab.
  4. Lege den Lockstoff in den unteren Teil der Flasche.
  5. Wickle das Band ab und stecke den oberen Teil der Flasche umgedreht in das untere Teil.
  6. Fixiere die beiden Teile mit Klebeband.

Beide Varianten funktionieren mit einem Küchenkrepp-Lockstoffen wunderbar. Die Fliegen ertrinken nicht und du kannst sie bei einem Spaziergang wieder freilassen.

Info:

  • Hält jemand die Flasche für dich fest, geht das Schneiden am einfachsten.
  • Klebe die beiden Flaschenteile so zusammen, dass du sie schnell wieder trennen kannst. Schließlich willst du die Fliegen im Außenbereich wieder frei lassen und schnell neue fangen.
  • Den Innenteil des Trichters kannst du mit einer Mischung aus Spülmittel und Essig einreiben. Das Ganze wird zur Fliegenrutschbahn ohne Wiederkehr.

Lebende Fliegenfallen – fleischfressende Pflanzen

Der Sonnentau lockt kleinere Mücken und Fliegen mit ihrem Duft an, bei einer Berührung bleiben sie kleben und werden langsam verdaut.

Nicht nur nützlich, sondern auch dekorativ sind lebende Fliegenfänger. Diese Pflanzen lassen die Fliegen und andere kleinen Insekten allerdings nicht lebend davon kommen. Doch da sich fleischfressende Pflanzen davon ernähren, sollen sie ihr Futter im Innenbereich haben.

Am bekanntesten sind Klebefallen wie der Sonnentau, der seine Beute nach einer Berührung nicht mehr loslässt und Klappfallen wie die Venusfliegenfalle, die einfach den Deckel über ihrer Mahlzeit schließt. Sehr beliebt in den Wohnzimmern sind auch Fallgrubenfallen wie die Schlauchpflanze. Sie locken Fliegen ins Innere von Kelchen. Der Rückweg wird durch Sperrhaare abgeschnitten, die Insekten werden verdaut. Mahlzeit.

Kriechen Insekten in die Kannen der Schlauchpflanze, kommen sie wegen Drahthaaren im Inneren der Kelche nicht wieder heraus.

Fliegen vertreiben mit Düften

Im Optimalfall lassen sich Schmeiß- und Stubenfliegen gar nicht erst bei dir blicken. Angelockt werden sie von starken Düften. Fleisch, Abfälle, Süßes und reifes Obst haben auf sie die Wirkung wie auf uns eine Tasse frisch gebrühter Kaffee oder Apfelkuchen direkt aus dem Ofen.

In die andere Richtung funktionieren Gerüche zum Glück ebenfalls: Lavendel und Zitrone duften für uns wunderbar, für Fliegen dagegen überhaupt nicht. Vor allem Lavendelpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse haben den angenehmen Nebeneffekt, dass sie – in ausreichender Menge – auch Wespen vom Esstisch fernhalten.

Wunderschön und herrlich duftend ist Lavendel nur für uns Menschen. Fliegen - und Wespen - machen einen großen Bogen drum herum. Unsere Freunde, die Bienen, tummeln sich dagegen mit Wonne darin.

Ähnlich funktionieren Äpfel und Zitronen, die du mit Gewürznelken spickst. Auch Ringelblume, Basilikum und Pfefferminze sowie Duftkerzen mit ätherischen Ölen sind nicht nach Fliegengeschmack.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Tisch für alle Insekten in sicherer Entfernung mit überreifem Obst zu decken. Um diesen Leckerbissen streiten sich alle Flieger noch lieber als um das Stück Kuchen auf deinem Teller.

Gefangen! Aber keine Sorge - bei einem Spaziergang gibt es einen Freiflug.

Sonstige Tipps gegen Fliegen

Fliegen mögen Wärme. Lüfte deshalb vor allem in der kühleren Dämmerung und auf der Schattenseite, damit die Brummer gar nicht erst ins Zimmer fliegen. Nicht ausstehen können Stubenfliege und Konsorten Durchzug. Öffnest du gegenüberliegende Fenster, suchen die lästigen Fliegen das Weite. Lavendel, Pfefferminz und Eukalyptus sorgen in der Duftlampe oder als dekorative Topfpflanze übrigens nicht nur draußen für eine fliegenfreie Zone, sondern auch innerhalb deiner vier Wände.

Vielleicht entdeckst du beim Ausprobieren und Kombinieren dieser Varianten dein ganz persönliches Fliegen-Fernhalte-Programm. Schreib uns gerne, welche Hausmittel bei dir in Sachen Fliegen besonders gut helfen – und wie es dir dabei gelingt, Bienen und Insekten zu schützen. Sie sollen ihr Leben schließlich nicht in Klebefallen beenden.

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5 Kommentare

Die Tipps gefallen mir sehr gut. Und zu all dem fand ich auch die Ausdrucksweise an manchen Stellen richtig zum Schmunzeln. Dann zum Beispiel, wenn so etwas wie "Stubenfliege und Konsorten" an meinem geistigen Auge vorbei gezogen sind.
Am besten soll als Lockstoff angeblich Essig funktionieren. Bei mir läßt Essig die Fliegen völlig kalt !
@BK1 Das ging mir auch mal so. Wahrscheinlich war mein Essig zu stark.
Beim nächsten Mal habe ich ihn verdünnt und einen Schluck Wein, welcher vom Vortag übrig geblieben war mit rein getan.
Das hat dann super geklappt. *g*

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