Wenn ich einige Teile des Nähprojekts mit Vlieseline verstärken möchte, probiere ich mehrere infrage kommende Vlieseline-Arten an Stoffresten aus.
Wenn sie aufgebügelt werden müssen, lasse ich sie noch mindestens 20 Minuten liegend auskühlen, weil sie erst dann ihre spätere dauerhafte Steifigkeit erhalten. Besonders bei unterschiedlichen Materialien merkt man dann später, an der Griffigkeit sofort, welche Probe die "richtige" ist. Alle Vlieseline-Probestücke beschrifte ich, so dass ich jederzeit weiß, wie diese Vlieseline zu verarbeiten ist.
Die Proben stecke ich mit einer großen Sicherheitsnadel zusammen und verwahre sie so. Wenn ich im Nähprozess zwei Lagen verarbeite, die dauerhaft auf einander liegen (z. B. der Besatz und Oberstoff), lege ich zwei Proben aufeinander, fühle, wie steif sie zusammen sind, tausche die eine / und oder die andere Probe aus und vergleiche wieder, bis es sich zwischen den Fingern gut anfühlt.
Die meisten Vlieselinen werden ja mit in die Nahtzugabe hinein verarbeitet, machen die Naht also bis in die Nahtzugaben hinein per se dicker. Deshalb ist das Verfahren mit den Vlieseline-Proben auch hier gut anwendbar: Ich lege zwei Stoff-/Materialproben einfach rechts auf rechts aufeinander und falte die Stoffe rückwärts, so als ob sie genäht seien: Dann kann ich die Dicke der Naht spüren, sehen und entscheiden, welches Produkt ich einsetzen will.